Eduard Pütz
Eduard Pütz (* 13. Februar 1911 in Illerich bei Cochem, Mosel; † 18. Januar 2000 in Bad Münstereifel) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eduard Pütz studierte von 1930 bis 1935 Schulmusik und Mathematik an der Musikhochschule und an der Universität in Köln. Seine Kompositionslehrer waren Heinrich Lemacher, Hermann Schroeder und Kaspar Roeseling. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Verlagsarrangeur und Pianist in verschiedenen Jazzensembles. 1950–1965 war er Studienrat am Gymnasium in Rheinbach, 1965–1979 Dozent für Musiktheorie und Komposition an der Rheinischen Musikschule in Köln. Für sein Wirken wurde er 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Eduard Pütz' Werk umfasst eine Oper, ein Requiem, Orchesterwerke, Kammermusik, Chormusik und Klaviermusik. Als Komponist ging es ihm um die Überwindung der Grenzen zwischen der so genannten „ernsten“ und „unterhaltenden“ Musik; seine Kompositionen beziehen daher häufig Stilmerkmale des Jazz und der Popmusik ein. Eines dieser Werke ist die „Jazz Sonata“ für Klavier (1988), in der eine Synthese zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz erreicht ist. Zeitgenössische Tonalität und Jazzharmonik sind hier keine Gegensätze, klassische Formgestaltung und improvisatorische Grundhaltung verbinden sich zu einer Einheit. Weitere Werke im Cross-over-Stil sind „Twilight Dream“ für Violine und Klavier (1983), „Blues for Benni“ für Viola und Klavier (1991), „Cries in the dark“ für Saxophon und Streichquartett und die „Blues Fantasy“ für 6 Violoncelli. Das Orchesterstück „Blue Fantasy“ wurde 1996 vom Landesjugend-Orchester Nordrhein-Westfalen uraufgeführt und auf CD aufgenommen.
Seine musikalische Überzeugung Pütz 1997 in einem Interview zum Ausdruck gebracht:
„Ernste und leichte Musik haben sich in unserem Jahrhundert stark auseinanderentwickelt, was früher nicht der Fall war. Vor Jahren war diese Trennung noch stärker, heute scheint sich bei vielen wieder beides zusammenzufinden. Ich habe immer dazwischen gestanden. Viele Menschen sehen in der gleichzeitigen Beschäftigung mit Unterhaltungsmusik und ernster Musik eine Verletzung der künstlerischen Reinheit. Sie haben vielleicht recht. Aber Brecht schrieb irgendwo in seinen Schriften über das Theater: »Eine der wichtigsten Funktionen des Theaters ist die Unterhaltung. Wenn ich meine Neigung zu leichteren oder eingänglicheren Formen der Musik unterdrücken würde, wäre ich nicht ehrlich.«[1]“
Pütz schrieb auch viele leicht spielbare Werke für Kinder und Jugendliche und reagierte auf Wünsche aus der Praxis. Einige Werke werden häufig im Unterricht verwendet, darunter „Mr. Clementi goin’ on holidays“ für Klavier, die „Short stories“ für Cello und Klavier oder der Zyklus „Let’s play together“ für Klavier vierhändig.
Werke (Auswahl)
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Klaviermusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Klavier vierhändig:
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Kammermusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Orgelmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Orchesterwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vokalwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhart von Gutzeit, Rainer Mohrs: Musik soll eine Verbindung unter den Menschen schaffen. Gespräch mit dem Komponisten Eduard Pütz. In: Üben & Musizieren, Heft 5/1997, S. 22–26
- Rainer Mohrs: Ein Grenzgänger zwischen den Welten. Zum Tode des Komponisten Eduard Pütz. In: Fermate, Rheinisches Musikmagazin, Heft 2 Jg. 19, 2000, S. 43–45 (mit Werkverzeichnis)
- Rainer Mohrs: Zwischen E- und U-Musik. Zum 100. Geburtstag des Komponisten Eduard Pütz. In: Ensemble, Magazin für Kammermusik, Heft 2, April/Mai 2011, S. 40–43
- Rainer Mohrs: Zum 100. Geburtstag des Komponisten Eduard Pütz. In: Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2012, S. 154–158
- Rainer Mohrs: Bedeutender Künstler aus der Eifel. Über den in Illerich geborenen Komponisten Eduard Pütz. In: Jahrbuch 2013 für den Kreis Cochem-Zell, S. 168–174
- Susanne Werner: Eine Erinnerung an den Rheinbacher Komponisten Eduard Pütz. In: Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2004, S. 120–122.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reinhart von Gutzeit, Rainer Mohrs: Musik soll eine Verbindung unter den Menschen schaffen. Gespräch mit dem Komponisten Eduard Pütz. In: Üben & Musizieren, Heft 5/1997, S. 22–26
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kompositionen und Tonträger von Eduard Pütz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pütz auf der Homepage der Ortsgemeinde Illerich
Personendaten | |
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NAME | Pütz, Eduard |
ALTERNATIVNAMEN | Eddy |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1911 |
GEBURTSORT | Illerich bei Cochem, Mosel |
STERBEDATUM | 18. Januar 2000 |
STERBEORT | Bad Münstereifel |