Eemslift Hendrika
2019 im norwegischen Korsfjord
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Die Eemslift Hendrika ist ein 2015 in Dienst gestelltes Mehrzweckschiff des Typs HLV 4400, das im April 2021 vor der norwegischen Küste in Seenot geriet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schiff wurde unter der Baunummer 123 im Auftrag der Central Industry Group (CIG) auf der Werft Partner Stocznia in Police gebaut und am 11. Juni 2015 abgeliefert. Bis 2017 war das Schiff als Abis Esbjerg in Fahrt. Infolge der Insolvenz der Reederei ABIS Shipping im Jahr 2016 wurde das Schiff an Amasus Shipping verkauft und in Eemslift Hendrika umbenannt.
Die Eemslift Hendrika wird von der niederländischen Reederei Amasus Shipping betrieben und ist auf den Transport kleinerer Boote spezialisiert. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Delfzijl, dem Registerhafen des Frachters.
Vorkommnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 2015 kollidierte das Schiff mit dem 40 Meter langen Fischkutter Trui Van Hinte in der Nähe der niederländischen Hafenstadt Harlingen. Die Kollision verursachte einen etwa zwei Meter langen Riss im Rumpf des Kutters, aber er sank nicht.[2]
Im November 2017 wurde die Eemslift Hendrika eingesetzt, um einen U-Boot-Nachbau von 64,8 m Länge für Dreharbeiten zur Fernsehserie Das Boot von Malta nach La Rochelle zu bringen. Der U-Boot-Nachbau war schon im Jahr 1980 bei den Dreharbeiten zum Kinofilm Das Boot zum Einsatz gekommen.[3]
Am 5. April 2021 wurde um 10 Uhr ein Notruf vom Schiff gesendet, als es auf dem Weg von Bremerhaven nach Kolvereid war.[4] Aufgrund des starken Seeganges war Ladung verrutscht und das Schiff drohte zu kentern.[5] Acht von insgesamt zwölf Besatzungsmitgliedern wurden mit SAR-Hubschraubern zum Flughafen Ålesund auf der Insel Vigra evakuiert. Das Schiff befand sich etwa 60 Seemeilen westlich von Ålesund.[6] Einige Stunden später erfolgte die vollständige Evakuierung des Schiffes. Eine Person wurde verletzt und kam in ein Krankenhaus. Die Eemslift Hendrika hatte 350 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen Dieselkraftstoff an Bord.[7] Ein an Deck verladenes Spezialfahrzeug für die Versorgung von Offshore-Aquakulturen riss sich infolge der Havarie los und ging über Bord. Dabei wurde der Kranausleger des hinteren Schiffskrans zerstört.[5] Das Spezialfahrzeug wurde später treibend auf See gefunden und nach Florø geschleppt.[8] Am 8. April 2021 wurde die Eemslift Hendrika nach Ålesund geschleppt. Die Bergung wurde von der Firma Smit Internationale durchgeführt.[9]
In Ålesund wurde das Schiff entladen, umfangreich untersucht und Schäden behoben. Am 21. April 2021 verließ die Eemslift Hendrika Ålesund,[10] um anschließend auf einer Werft in Harlingen repariert zu werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Registerdaten. Bureau Veritas, 25. August 2020 (englisch).
- Eemslift Hendrika bei marinetraffic.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eemslift Hendrika, Scheepvaartwest.be. Abgerufen am 7. April 2021.
- ↑ Vrachtschip 'Abis Esbjerg' ramt vissersboot in haven van Harlingen, Transport Online, 13. Juni 2015 (niederländisch, abgerufen am 7. April 2021).
- ↑ Gea van Loon: Delfzijlsters nemen ‘Das Boot’ op spectaculair wijze op transport, Dagblad van het Noorden, 7. April 2021 (niederländisch, abgerufen am 7. April 2021).
- ↑ EEMSLIFT HENDRIKA - General CargoGeneral Cargo, IMO: 9671486, Marinetraffic.com (englisch, abgerufen am 7. April 2021).
- ↑ a b What Caused Eemslift Hendrika to List? Breakbulk News, 11. April 2021, abgerufen am 26. April 2021.
- ↑ Verlassener Frachter treibt vor Norwegen, n-tv, 6. April 2021 (abgerufen am 7. April 2021).
- ↑ Frachter in Seenot – So rettet die Küstenwache die Crew der »Eemslift Hendrika«, Der Spiegel, 6. April 2021 (abgerufen am 7. April 2021).
- ↑ Salvaged service boat is battered but unbowed. Fish Farming Expert, 8. April 2021, abgerufen am 9. April 2021 (englisch).
- ↑ Anne Harnischmacher: Ölverschmutzung abgewendet: Antriebsloser Frachter „Eemslift Hendrika“ vor Norwegen gesichert. RP-Online, 8. April 2021, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ Eemslift Hendrika seiler videre. Ålesundregionens havnevesen, 22. April 2021, abgerufen am 26. April 2021.