Egbert Ludwig Wolf

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Egbert Ludwig Wolf (1907)

Egbert Ludwig Wolf (* 5. September 1860 in Berlin; † 8. Februar 1931) war ein deutscher, später russischer Gärtner und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „E. L. Wolf“.

Wolf war der Sohn eines Musikinstrumentenbauers. Nach dem Besuch eines Realgymnasiums absolvierte er 1876–1879 eine Gartenbaulehre am Königlich Botanischen Garten in Berlin.[1] Ein 1879 begonnenes Studium in Proskau musste er aus finanziellen Gründen abbrechen.

Einer Einladung durch Eduard August von Regel folgend, übersiedelte Wolf 1882 nach Russland und arbeitete als Gärtner am Kaiserlichen Botanischen Garten in St. Petersburg. Ab 1886 war er in verschiedenen Funktionen, unter anderem auch als Dozent, an einer forstlichen Hochschule tätig, die bis 1914 Forstinstitut St. Petersburg hieß, dann bis 1924 Forstinstitut Petrograd, bis 1929 Forstinstitut Leningrad sowie ab 1930 Forsttechnische Akademie Leningrad.[2][3]

1896 wurde Wolf russischer Staatsbürger; er verlor jedoch 1922 die russische Staatsbürgerschaft, wahrscheinlich wegen eines Verstoßes gegen Reiseauflagen.[4] Sein Grabmal befindet sich im Park der Forsttechnischen Akademie in St. Petersburg.[5]

Wolf arbeitete wissenschaftlich vor allem zu Themen der Dendrologie. Er unterhielt von Russland aus enge Kontakte zu deutschen Dendrologen wie E. Koehne, C. K. Schneider und H. Zabel.[6] Wolf publizierte mehr als 200 Bücher, Buch- und Zeitschriftenbeiträge, vor allem zur Dendrologie und systematischen Botanik.[7] Er hat rund 50 Pflanzennamen neu geschaffen – viele davon für infraspezifische Sippen von Gehölzen, die in Leningrad kultiviert wurden.[8] Wolf unternahm Anbauversuche mit etwa 2800 Baum- und Strauch-Arten.[9]

Zu den Gehölzsippen, die von anderen Botaniker zu Ehren von Egbert L. Wolf benannt wurden, gehört die Flieder-Art Syringa wolfii.[10]

  • N. Buligin, G. Firsov und A. Korotaev: „Egbert Wolf (1860–1931), deutscher Dendrologe in Rußland.“ In: Forst und Holz, Band 50, Heft 16, S. 495–496.
  • Peter A. Schmidt und Nikolay V. Lavrentyev: „Egbert L. Wolf (1860–1931), ein deutscher und russischer Gärtner, Dendrologe und Botaniker in St. Petersburg.“ In: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Band 96, 2011, S. 11–32.
  • Thomas Raus: „Zitierhygiene 5: „Unter Wölf(f)en“: Wolf, F. O. Wolf, Joh. Wolf, Th. Wolf, H. Wolff, J. P. Wolff, M. Wolff und P. Wolff als Nomenklatoren mitteleuropäischer Phanerogamen.“ In: Kochia, Band 12, 2019, S. 115–134.

Einzelnachweise

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  1. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 13
  2. Buligin et al. 1995, S. 495
  3. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 14
  4. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 12
  5. Buligin et al. 1995, S. 496
  6. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 16
  7. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 19
  8. Raus 2019, S. 120
  9. Buligin et al. 1995, S. 495
  10. Schmidt & Lavrentyev 2011, S. 27