Egon Stratmann

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Egon Stratmann (in Blankenstein vor der Kirche St. Johannes Baptist; 2023)

Egon Stratmann (* 17.7.1936 in Blankenstein ; † 12. November 2024)[1][2][3] war ein deutscher bildender Künstler. Von ihm stammen Bilder, Ausmalungen, Metallarbeiten und Fenster insbesondere in Sakralbauten, Arbeiten in Stein und Beton sowie Plastiken, darunter die Zwei Schmelzer in Welper.[4]

Stratmann machte ab 1951 eine Ausbildung als Maler im elterlichen Betrieb. Im Jahr 1959 bestand er die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Dortmund und dem Leiter der Malerklasse Ewald J. Braun. 1959 bis 1961 folgte ein Fachstudium mit Diplom an der Höheren Fachschule für Maler in Stuttgart bei Prof. Hans-Karl Schlegel. 1967 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Rudolf Yelin dem Jüngeren.[5]

Ab 1965 Gastdozent an der Meisterschule für Maler bei der Handwerkskammer Dortmund und ab 1970 bis 2000 verantwortlicher Leiter der Meisterschule für Maler.

Beim Widerstand der IG Metall und Hattinger Bürger 1987 gegen die Stilllegungspläne der Henrichshütte des Thyssen-Konzerns war Stratmann aktiv dabei. Er entwarf das bundesweit bekannte Plakat des Widerstandes „Hattingen muss leben“.[6][7]

In der katholischen Kirche St. Joseph in Welper, die nach Plänen der Architekten Metzendorf und Schneider 1929 erbaut wurde, erfolgte eine Sanierung ab 1970. Die Kirche ist ein Bekenntnis für die Zusammenarbeit von Kirche und Arbeitswelt Stahlindustrie. Die Halle mit Tonnengewölbe erinnert an Industriehallen. Die gesamte Innenausrichtung vom Altar über den Taufstein bis zum Kreuzweg auf Stahl-Email wurde in den Jahren 1973 bis 1975 mit Hilfe der Lehrwerkstatt der Henrichshütte nach Plänen von Egon Stratmann aus Stahl erstellt.[8]

Für den Glaubensweg Mariens in Bochum-Stiepel malte er 14 Bildtafeln (von 1978 bis 1987).

Das Gewölbe der Kirche St. Marien (Stiepel) in Stiepel malte er im Jahr 1985 aus. Der Künstler beschrieb selbst die Konzeption als „wolkenähnlich, marianisch blau“ und als „große Marienblume“.

Für die Kirche der katholischen Pfarrgemeinde Holy Child in Regina (Saskatchewan) in Kanada gestaltete er zwei Fenster (salvation history (1990) und works of mercy (1992)).[9][10]

Zwischen 1991 und 2015 gestaltete der Künstler die insgesamt fünfzehn Seitenfenster der Pfarrkirche St. Clemens in Dortmund-Hombruch.

2011 präsentierte das Stadtmuseum Hattingen Werke Stratmanns unter dem Titel „Farbe, Form, Objekt“.[11]

Für den Taufstein aus dem 16. Jahrhundert der Kirche St. Peter und Paul in Hattingen entwarf er einen Einsatz aus Glas und Edelstahl. Gefertigt wurde er in Paderborn von der Glasmalerei Peters.[12] Ebenfalls für die Pfarre St. Peter und Paul schuf er 2008 für den katholischen Friedhof eine gläserne Christus-Gestalt, eingefasst in rostenden Stahl.[13]

Eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. befindet sich seit September 2017 in der Kirche St. Josef in Kierspe. Das Gefäß hierfür fertigte Stratmann komplett aus Glas.[14]

2018 wurden Bilder Stratmanns unter dem Titel „Dich, Gott, loben Raum und Zeit“ in der Kirche St. Ludgerus in Gelsenkirchen-Buer ausgestellt.[15]

Werke (Auswahl)

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Ausstellungen (Auswahl)

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  • Ende der Stahlzeit, 1997, Industriemuseum Henrichshütte, Hattingen, Ausstellung mit Buch Das Ende der Stahlzeit. Die Stillegung der Henrichshütte Hattingen ISBN 978-3884746-09-7.
  • Auf Kohle – Neue Ausstellung in der Wolfsburg, 2018[33]
  • 14 Aquarellbilder zum Orgelzyklus von Marcel Duprés Le Chemin de la croix (Großer Kreuzweg) in der Abteikirche in Hamborn, 2011[34]
  • Exponata 1983, Kunst aus Westfalen in Münster
  • Exponata 1991, Kunst aus Westfalen in Münster
  • „Farb – Räume “, 2000, Ausstellung mit Katalog (ISBN 3-931664-10-4) im Diözesanmuseum Paderborn
  • „Kunst und Umwelt“, global denken-lokal handeln, 2001; Arbeit: Stahlwerk Nr. 28, Gouache mit Eisenpigmenten und Rost, 100 cm × 70 cm; Ausstellung im Technologiezentrum EcoTextil, Bochum
  • „Wir im Revier“ – Kunst vor Ort, 2004, Castrop-Rauxel
  • „Momente-Fragmente“, Kunst aus Westfalen; 2005/2006, Westfälisches Museum für Archäologie, Landesmuseum Herne
  • „Die Rückseite des Mondes“, 2007, Stadtmuseum Hattingen
  • „210 x 30“, Ausstellung in der BIG gallery, Dortmund, 2015[35]
  • „50 JA“, Reflexionen – Reaktionen, Berufsverband Bildender Künstler Westfalen, 2003–2004, Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
  • „Hand angelegt, Skulpturen und Arbeiten auf Papier“, 2012, Stadtgalerie im Hansesaal, Lünen
Commons: Egon Stratmann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Barteczko/Strohdiek: “HATTINGEN MUSS LEBEN” – KÜNSTLER EGON STRATMAN IST TOT. In: RuhrkanalNEWS®. 14. November 2024, abgerufen am 16. November 2024.
  2. Hattingen: „Zwei Schmelzer“ am Marktplatz in Welper. 2019
  3. Hattingen: „Zwei Schmelzer“ erinnern an die Henrichshütte. 2019
  4. Roland Römer: Figurengruppe des Welperaner Künstlers Egon Stratmann enthüllt – Hattingen: „Zwei Schmelzer“ am Marktplatz in Welper. In: Stadtspiegel Hattingen. 20. Dezember 2019, abgerufen am 20. Februar 2021.
  5. Biographie
  6. „Arbeitskämpfe“ und „Ende der Schonzeit“. In: igmetall-ennepe-ruhr-wupper.de. 30. Mai 2017, abgerufen am 16. Mai 2021.
  7. Erinnerung an den fantasievollen Kampf der Hattinger Stahlarbeiter. In: igmetall-ennepe-ruhr-wupper.de. 19. Dezember 2019, abgerufen am 16. Mai 2021.
  8. Kirche St. Joseph (Hattingen-Welper). In: hattingen-katholisch.de. Abgerufen am 22. Mai 2021.
  9. History of Holy Child Parish. Abgerufen am 5. Mai 2021 (englisch).
  10. Holy Child Church with German Holocaust Window. Abgerufen am 5. Mai 2021 (englisch).
  11. Farbe, Form, Objekt. In: Stadtmuseum Hattingen. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  12. Anja Pielorz: Taufbecken wird Pfingsten eingeweiht. 25. Mai 2012, abgerufen am 5. Mai 2021.
  13. Sabine Kruse: Hattingen: Warum Egon Stratmann Friedhofskunst wichtig nennt. In: WAZ (+). 10. Oktober 2021, abgerufen am 14. Januar 2022.
  14. Bettina Görlitzer: Kierspe feiert Johannes-Paul-Reliqiue. In: Presseinformation Bistum Essen. 4. September 2017, abgerufen am 5. Mai 2021.
  15. Neues Ruhr-Wort präsentiert Bilder von Egon Stratmann in Ausstellung. 2018.
  16. Forschungsstelle Glasmalerei: Hattingen-Nordstadt, Kath. Kirche Heilig Geist.
  17. Forschungsstelle Glasmalerei: Hattingen-Welper, Kath. Kirche St. Joseph.
  18. Forschungsstelle Glasmalerei: Bochum-Stiepel, Kath. Wallfahrtskirche St. Marien.
  19. Forschungsstelle Glasmalerei: Titz-Gevelsdorf, Kath. Kirche St. Vitus
  20. Forschungsstelle Glasmalerei: Meinerzhagen, Kath. Kirche St. Maria Immaculata.
  21. Forschungsstelle Glasmalerei: Dortmund-Hombruch, Kath. Kirche St. Clemens.
  22. Forschungsstelle Glasmalerei: Hagen, Altenheim St. Franziskus.
  23. Forschungsstelle Glasmalerei: Schwelm, Kath. Kirche St. Marien.
  24. Forschungsstelle Glasmalerei: Ense-Höingen, Kapelle St. Josef.
  25. Forschungsstelle Glasmalerei: Dortmund-Marten, Kath. Kirche St. Laurentius.
  26. Forschungsstelle Glasmalerei: Duisburg-Fahrn, Kath. Kirche St. Konrad
  27. Forschungsstelle Glasmalerei: Menslage, Evang.-Luth. Marienkirche.
  28. Forschungsstelle Glasmalerei: Essen-Überruhr, Marienheim.
  29. Forschungsstelle Glasmalerei: Hünxe-Drevenack, Evang. Kirche.
  30. Auferstehungsfenster. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  31. Der heilige Josef ....ist seit dem 11. Mai 2014 auch in der Kirche. In: Katholische Gemeinde St. Josef. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  32. Forschungsstelle Glasmalerei: Bochum, LWL-Universitätsklinik Bochum.
  33. Veranstaltungskalender von Die Wolfsburg. (PDF) In: Wolfsburg (Mülheim an der Ruhr). Abgerufen am 5. Mai 2021.
  34. Esther Merkelt: Die Leiden Christi grob nachgezeichnet. (PDF) In: Neue Ruhr Zeitung. 12. April 2011, abgerufen am 5. Mai 2021.
  35. Ausstellungskatalog zu „210 x 30“ (PDF; 8,7 MB).