Egon Wilden

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Egon Wilden, Selbstporträt mit Fliege, um 1930

Egon Wilden (* 8. Dezember 1894 in Düsseldorf; † 7. September 1931 in Ahlen, Provinz Westfalen) war ein deutscher Maler und Bühnenbildner.

Wilden begann 1914 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Wegen des Ersten Weltkriegs musste er dieses Studium bis 1919 unterbrechen. Einer seiner wichtigsten Lehrer an der Düsseldorfer Akademie war Heinrich Nauen, ein Vertreter des Rheinischen Expressionismus. Diese und andere Strömungen seiner Zeit prägten sein künstlerisches Schaffen, in dem die Aquarellmalerei neben der Pastellmalerei einen besonderen Stellenwert einnahm. Frühe Anerkennung erfuhr er als Bühnenbildner, etwa in der Spielzeit 1919/1920 am Schauspielhaus Düsseldorf, das sich unter Louise Dumont und Gustav Lindemann zu einem der modernsten deutschsprachigen Theater entwickelte. Spätere Engagements hatte er in Herne, Gera, Hagen, Barmen-Elberfeld sowie in Köln. In Gera entwickelte sich ein freundschaftlicher Kontakt zu dem Architekten Thilo Schoder, der ihn mit Wassily Kandinsky, Otto Dix, Henry van de Velde und Walter Kaesbach zusammenführte.

Rund 200 Bühnenentwürfe gehen auf ihn zurück. Seine Bühnenentwürfe kennzeichnen lebhafte Farben, oft vertikal betonte, frontansichtige Bogenarchitekturen und perspektivisch in die Bühnentiefe gestaffelte Raumillusionen. 1930 verließ er die Bühnen, um als freischaffender Künstler zu arbeiten. Verheiratet war Wilden mit der Schauspielerin Hedwig Sparrer.[1] Im Januar 1931 bezog Wilden ein Atelier in einem Künstlerhaus in Düsseldorf-Stockum. Im Sommer des gleichen Jahres verschlechterte sich sein Gesundheitszustand nach zwei fehlgeschlagenen Blinddarmoperationen. Während eines Erholungsaufenthaltes bei Freunden in Ahlen starb er bald darauf.[2]

Wilden blieb weitgehend unbekannt, bis im Jahr 2005 seine Nichte eine größere Sammlung von Malereien und Grafiken Wildens dem Förderkreis des Kunstmuseums Ahlen als Schenkung übergab. Seitdem gab es eine Reihe von Ausstellungen mit seinen Werken.[3][4]

Werke (Auswahl)

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  • Flucht nach Ägypten, 1919
  • Zwei Figuren im Wald, Aquarell, 1920
  • Die Liebe Gottes, Aquarelle (Bühnenentwürfe zu Hermine von Boettichers gleichnamiges Bühnenstück), um 1920[5]
  • Der Barbier von Sevilla, Entwurf für das Theater Hagen, 1924
  • Paul Kemp, Porträt, Bleistiftzeichnung, um 1925
  • Elektra, Entwurf für das Theater Hagen, 1927
  • Angelina, Entwurf für das Theater Köln, 1929
  • Selbstporträt mit Fliege, Öl auf Holz, um 1930, Theaterwissenschaftliche Sammlung Universität zu Köln
  • Das Martyrium des Hl. Sebastian
  • Pieta
  • Lichtflut
  • Strahlen
  • Bäume im Licht
  • Einsamkeit, Aquarell
  • Trauer, Aquarell
  • Maler im Atelier
  • Elmar Buck (Hrsg.): Egon Wilden. Maler und Bühnenbildner, 1894–1931. Ausstellungskatalog der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln, des Theatermuseums Düsseldorf und des Ernst-Osthaus-Museums Hagen, Köln 1994
  • Joachim Geil: Egon Wilden. Der Maler und die Bühne. Teiresias Verlag, Köln 1999, ISBN 978-3-98058-605-4
  • Burkhard Leismann (Hrsg.), Kinga Luchs, Martina Padberg (Redaktion): Egon Wilden. Leben und Werk, 1894–1931. Förderkreis Kunstmuseum Ahlen e.V., Verlag Hachmannedition, Bremen 2009, ISBN 978-3-93942-969-2
Commons: Egon Wilden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Angelika Storm-Rusche: August Macke Haus präsentiert Werke des Maler Egon Wilden. Artikel vom 29. Januar 2010 im Portal general-anzeiger-bonn.de, abgerufen am 15. Januar 2016
  2. Andreas Rehnolt: Ausstellung zum Werk des Malers Egon Wilden: August Macke Haus in Bonn präsentiert „Zwischen Atelier und Bühne“. Webseite vom 30. Januar 2010 im Portal musenblaetter.de, abgerufen am 15. Januar 2016
  3. Wild Egon Wilden (Memento vom 28. Januar 2018 im Internet Archive), Webseite vom 19. Dezember 2012 im Portal blogs.harvard.edu, abgerufen am 15. Januar 2016
  4. Egon Wilden – Zwischen Atelier und Bühne (Memento vom 15. Januar 2016 im Internet Archive). Artikel (2010) im Portal archiv.monopol-magazin.de, abgerufen am 15. Januar 2016
  5. Egon Wilden: „Die Liebe Gottes“, um 1920 (Memento vom 25. September 2016 im Internet Archive)