Ehlhalten

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Ehlhalten
Stadt Eppstein
Wappen von Ehlhalten
Koordinaten: 50° 10′ N, 8° 22′ OKoordinaten: 50° 10′ 30″ N, 8° 22′ 6″ O
Höhe: 247 m ü. NN
Fläche: 7,26 km²
Einwohner: 1210 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner/km²
Eingemeindung: Format invalid
Postleitzahl: 65817
Vorwahl: 06198
Der nordöstliche Teil Ehlhaltens schmiegt sich an den Spitzeberg (449,5 m); rechts der Atzelberg (506,7 m), in der Mitte im Hintergrund der Eichkopf bei Ruppertshain, mit 563,3 Metern höchster Berg des Main-Taunus-Kreises, links davon der benachbarte Steinkopf (569,8 m) sowie halblinks der Altkönig (798,2 m).
Ehlhalten von oben
St.-Michael-Kirche
Katholisches Gemeindehaus
Dattenbachhalle

Ehlhalten ist ein Stadtteil von Eppstein im südhessischen Main-Taunus-Kreis. Er ist mit etwa 1200 Einwohnern hinsichtlich der Bevölkerung der kleinste, flächenmäßig jedoch der größte Stadtteil.

Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung in einem Zehntregister der Pfarrei Schloßborn als Elheldin datiert aus den Jahren 1226–1239. Ehlhalten entwickelte sich aus zwei Siedlungskernen, die westlich und östlich einer Furt über den Dattenbach liegen. Der westliche Teil mit den nach Oberjosbach reichenden landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde vermutlich im 11./12. Jahrhundert durch die Pfarrei Schlossborn des Mainzer St.-Stephans-Stiftes gegründet. Den östlich des Bachs an der Straße Eppstein-Heftrich gelegenen waldreichen Siedlungsteil besaßen anscheinend die Herren von Eppstein. Dieser Teil von Ehlhalten gehörte kirchlich nicht zur Pfarrei Schloßborn, sondern zu Fischbach. Der Ort ging dann als Lehen an die Herrschaft Eppstein, wurde aber wieder ein kurmainzischer Ort und gehörte zur Zeit des Herzogtums Nassau zum Amt Königstein. Nach der nassauischen Niederlage im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 wurde das Herzogtum mit u. a. Ehlhalten der preußischen Provinz Hessen-Nassau zugeordnet.

Neben der Landwirtschaft war in Ehlhalten über Jahrhunderte im Zusammenhang mit der rings um Eppstein betriebenen Eisenverhüttung die Köhlerei von Bedeutung. Es gab hier bis zum 17. Jahrhundert zwei Schleifmühlen für Geräte und Waffen sowie drei Mehlmühlen am Dattenbach und dem knapp unterhalb des Ortes einmündenden Silberbach.

Nach der Reformation wurde wie in der ganzen Herrschaft Eppstein die evangelische Konfession eingeführt. Mit Beginn der kurmainzischen Herrschaft wurde der Ort ab 1604 wieder katholisch.

Ehlhalten war neben Wildsachsen die einzige Gemeinde im Main-Taunus-Kreis, in der bis 1976 nach einer Ausnahmeregelung der Hessischen Gemeindeordnung für kleine Gemeinden die Bürgermeisterverfassung galt. Am 1. Januar 1977 ging Ehlhalten im Zuge der Gebietsreform in Hessen in der Stadt Eppstein auf.[2][3] Für Ehlhalten wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ehlhalten 1173 Einwohner. Darunter waren 66 (5,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 186 Einwohner unter 18 Jahren, 465 zwischen 18 und 49, 270 zwischen 50 und 64 und 252 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 519 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 186 Paare ohne Kinder und 147 Paare mit Kindern, 39 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 111 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 338 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[6]
• 1543: 15 Hausgesesse östlich des Bachs
• 1581: 6 Herdstellen auf der östlichen Seite und weitere 18 auf Josbacher Seite
• 1587: 11 Häuser östlich des Bachs
• 1592: 10 Häuser östlich des Bachs und 15 Häuser auf Josbacher Seite
• 1612: 9 Häuser auf Fischbacher Seite und 11 Häuser auf Josbacher Seite
• 1623: je 10 Häuser auf beiden Seiten
• 1648: insgesamt 6 Häuser
• 1668: 20 Häuser und 87 Einwohner
• 1790: 43 Familien mit 237 Personen
• 1805: 19 Gemeindemitglieder und 3 Witwen östlich des Bachs
Ehlhalten: Einwohnerzahlen von 1700 bis 2016
Jahr  Einwohner
1700
  
107
1725
  
125
1750
  
162
1790
  
237
1817
  
299
1834
  
313
1840
  
329
1846
  
331
1852
  
332
1858
  
341
1864
  
342
1871
  
356
1875
  
337
1885
  
351
1895
  
344
1905
  
354
1910
  
360
1925
  
384
1939
  
426
1946
  
546
1950
  
572
1956
  
550
1961
  
613
1967
  
672
1970
  
733
1980
  
?
1987
  
1.199
2000
  
?
2011
  
1.173
2016
  
1.210
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[6]; Gemeinde Eppstein[1]; Zensus 2011[5]

Evangelische Kirche

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Ehlhalten gehört zur evangelischen Emmausgemeinde Eppstein mit Sitz in Bremthal.

Katholische Kirche

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Die katholische Kirchengemeinde St. Michael gehört zum pastoralen Raum Eppstein.[7] Die Kirche selbst wurde 1732 anstelle einer älteren Kirche (die seit 1482 bezeugt ist) am gleichen Ort errichtet. Die Kirche befindet sich in der Mitte des Ortes und bildet eine Engstelle der vorbeiführenden Kreisstraße. Die Apsis wurde 1950/51 errichtet. Teile der barocken Ausstattung, darunter einige Heiligenfiguren, sind erhalten.

1999 wurde die ursprüngliche Scheune des Gehöfts Gräfliche Straße 6 zum Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Michael umgebaut. Das Gebäude trägt die Jahreszahl 1631 auf dem Torbalken. Diese Pfarrscheune dient verschiedenen Veranstaltungen und kann auch durch Dritte genutzt werden. Zur Verfügung steht ein großer Saal mit Empore und Vereinszimmer.

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 08 evangelische (= 2,28 %), 343 katholische (= 97,72 %) Einwohner[6]
• 1961: 63 evangelische (= 10,28 %), 541 katholische (= 88,25 %) Einwohner[6]

Am 19. April 1968 wurde der Gemeinde Ehlhalten ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In geteiltem Schild oben in Silber eine rote Waage, unten in Grün zwei schmale silberne Wellenbalken.[8]

Die Waage ist das Attribut des Erzengels Michael, der seit dem 18. Jahrhundert als Patron der Ehlhaltener Kirche überliefert ist und in bildlichen Darstellungen häufig mit einer Waage als „Seelenwäger“ erscheint. Die beiden Bäche symbolisieren in ihrer Zweizahl den Reichtum der Gemeinde an Wasserläufen. Die Farben rot und Silber sind die Farben der Herren von Eppstein und der Kurfürsten von Mainz, zu deren Territorien die Gemeinde nacheinander vom späten Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches gehörte. Die Gemeindevertretung stimmte dem Wappenentwurf in der Sitzung vom 21. November 1967 zu. Er wurde von dem Heraldiker des Hessischen Hauptstaatsarchivs in künstlerischer und heraldischer Hinsicht einwandfrei gezeichnet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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2004 schaffte es Ehlhalten in der Reihe Dolles Dorf im hr-fernsehen ins Finale und belegte den 2. Platz.[9]

Die Autorin Nele Neuhaus wählte Ehlhalten als einen der Handlungsorte für den 2011 veröffentlichten Taunuskrimi Wer Wind sät.

Dattenbachhalle

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1974/75 wurde die Dattenbachhalle als Sport- und Veranstaltungshalle erbaut. Sie ist unter anderem Trainingsort für die 1893 gegründete Turn & Sportgemeinde 1893 Ehlhalten e. V.[10]

Ehlhalten liegt an der L 3011, die an der Ostseite des Dattenbachs von Heftrich im Nordwesten über Vockenhausen im Süden zur Kernstadt Eppstein führt. Nach Westen zweigt von dieser Straße in der Ortslage die L 3027 ab. Sie führt über Oberjosbach nach Niedernhausen. Etwa ein Kilometer nördlich von Ehlhalten zweigt die L 3319 von der L 3011 nach Osten ab Richtung Schloßborn.

Bei der Bürgermeister-Stichwahl von Eppstein vom 25. Mai 2019 erhielt Alexander Simon (CDU) 71,5 % der abgegebenen Stimmen in Ehlhalten. Nadja Gneupel (FDP) kam auf 28,5 %. Es gab 1009 Wahlberechtigte.[11]

Persönlichkeiten

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  • Joseph Lamay (* 22. Juli 1892 in Ehlhalten; † 1. Oktober 1961 in Limburg an der Lahn), päpstlicher Geheimkämmerer, Ehrendomherr und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau

Bilder aus Ehlhalten

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Commons: Ehlhalten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Eppstein wächst Eppsteiner Zeitung vom 25. Januar 2017.
  2. Gesetz zur Neugliederung des Main-Taunus-Kreises und der Stadt Wiesbaden (GVBl. II 330–30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 309, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 371 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 83 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Eppstein, abgerufen im Juni 2022.
  5. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 86, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  6. a b c d Ehlhalten, Main-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Katholisches Eppstein: Startseite. In: katholisches-eppstein.de. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  8. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Ehlhalten, Main-Taunus-Kreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 19. April 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 20, S. 786, Punkt 556 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,5 MB]).
  9. Archiv - Ehlhalten als einziger Ort aus Hessens Süden beim „Dollen Dorf“ - Eppsteiner Zeitung (Memento vom 5. Januar 2016 im Internet Archive)
  10. TSG Ehlhalten. In: tsg-ehlhalten.de. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  11. Friedrich Reinhardt: Alexander Simon bleibt Bürgermeister in Eppstein - Die Ergebnisse im Detail. In: fnp.de. 26. Mai 2019, abgerufen am 6. Oktober 2020.