Eichardt (Großweitzschen)
Eichardt Gemeinde Großweitzschen
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 11′ N, 13° 1′ O |
Einwohner: | 42 (31. Mrz. 2021)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Zaschwitz |
Postleitzahl: | 04720 |
Vorwahl: | 03431 |
Lage von Eichardt im Gebiet der Gemeinde Großweitzschen
|
Eichardt ist ein Ortsteil der Gemeinde Großweitzschen im Landkreis Mittelsachsen. 1946 hatte der Ort 141 Einwohner.[2] Am 1. Juli 1950 wurde er nach Zaschwitz eingemeindet, 1994 mit diesem nach Großweitzschen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1213 ist Heinricus de Eychhart Zeuge für den Burggrafen von Leisnig.[3] Ein Herrensitz ist nicht nachweisbar.
Der Ort selbst wird 1254 erstmals genannt, als Mgf. Heinrich (der Erlauchte) das Dorf Eichart mit 7 Hufen an das Kloster Buch übertrug, nach Auflassung durch den Burggrafen von Leisnig.[4] Das Dorf gehörte also zur Mark Meißen.
1286 verkaufte Mgf. Heinrich dem Kloster dazu das Ober- und Niedergericht in Eychart.[5] Der Burggraf von Meißen hatte seine Gerichtsrechte (den dritten Pfennig) zuvor aufgelassen.[6] 1289 erfolgte eine Bestätigung des Besitzes in Eichardt,[7] desgleichen 1325.[8] 1333 verkaufte Bgf. Albero von Leisnig seine restlichen Rechte an das Kloster.[9]
Im Amtserbbuch Kloster Buch wird zu Eichardt bemerkt: Dieses Dorf mit 12 Mann und 7½ Hufen ist nun Hans von Komerstadt mit dem Vorwerk Tautendorf erblich verkauft, dem hinfort die Gerichte, Dienste, Lehen und Zinsen zustehen. Folge, Steuer und Heerfahrt aber sind dem Amt Leisnig vorbehalten.[10]
Hans von Komerstadt wird bei Kamprad[11] nach 1549 als Verwalter des säkularisierten Besitzes des Klosters Buch genannt. Für ihn hatte sich dabei wohl eine günstige Gelegenheit zum Kauf geboten. Gleichzeitig kaufte Hans von Komerstadt auch den benachbarten Klosterhof Tautendorf. Mgf. Heinrich hatte das Dorf 1228 dem Kloster übertragen,[12] 1286 hatte das Kloster dazu das Ober- und Niedergericht gekauft,[13] 1386 restliche Rechte.[14] Das Kloster hatte das Dorf zu einer Grangie umgebaut, die später nur noch als Schäferei betrieben wurde. Seit 1875 gehörte das Vorwerk zu Eichardt.[15]
Der Ort war stets nach Großweitzschen gepfarrt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeindeblatt Großweitzschen –Juni 2021. (PDF; 3.7 MB) Gemeinde Großweitzschen, S. 6, abgerufen am 5. September 2024.
- ↑ siehe unter Weblinks: Digitales Historisches Ortsverzeichnis
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 181. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 2.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 545. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 37.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1121. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 75.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1123. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 76.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1247. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 91.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2347. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 144.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2629. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 159.
- ↑ siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV
- ↑ Johann Kamprad: Leisnigker Chronika von 1753, Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins (2013), S. 318, ISBN 978-3-00-043035-0. Hans von Komerstadt war ein Bruder des kurfürstlichen Rates Georg von Komerstadt.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 284. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 15.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1121. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 75.
- ↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 4540. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 209.
- ↑ der Link geht wirklich nach Tautendorf: Eichardt im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eichardt im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Kloster Buch / Eichardt