Eichensplintkäfer
Eichensplintkäfer | ||||||||||||
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Eichensplintkäfer (Scolytus intricatus), männliches Tier, 20-fach vergrößert. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scolytus intricatus | ||||||||||||
(Ratzeburg, 1837) |
Der Eichensplintkäfer (Scolytus intricatus) ist ein Rüsselkäfer aus der Unterfamilie der Borkenkäfer (Scolytinae). Da er seine Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbäume anlegt, wird er den Rindenbrütern zugerechnet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Käfer werden 2,5 bis 3,5 Millimeter lang und haben einen schwarz gefärbten, walzenförmigen Körper. Der Halsschild ist groß und vorne verengt, die Basis und die Seiten sind kantig gerandet. Es verdeckt von oben gesehen nicht den Kopf. Die Stirn ist beim männlichen Käfer flach und kurz gelblich behaart, mit zwei langen, dünnen Haarpinseln über den Mandibeln. Beim weiblichen Käfer ist die Stirn gewölbt und wenig behaart (Sexualdimorphismus). Die rot gefärbten Flügeldecken tragen einheitliche Punktreihen mit etwa gleich großen Punkten. Die Punkte des Halsschildes sind klein, dicht und nie zu Längsrunzeln verschmolzen. Die Fühler und Beine sind gelbrot.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in Europa verbreitet. Im Norden ist die Art nicht im südschwedischen Hochland anzutreffen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Eichensplintkäfer kommt vor allem an Eichen (Quercus), gelegentlich auch an Weiden (Salix), Pappeln (Populus), Ulmen (Ulmus), Rotbuchen (Fagus sylvatica), Hainbuchen (Carpinus betulus), der Europäischen Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), Gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Edelkastanie (Castanea sativa) sowie Haselarten (Corylus) vor. Er besiedelt die Rinde der Bäume, auch im Bereich der Borke. Das Fraßbild ist ein relativ kurzer, ein bis drei Zentimeter langer, einarmiger Muttergang (Quergang), der den Splint tief furcht. Die Larvengänge zweigen von diesem seitlich nach oben und unten ab. Auch sie sind im Splint deutlich zu sehen. Der Käfer frisst an der Basis der jüngsten Triebe, die häufig abbrechen.
Es kommt zur Ausbildung von ein bis zwei Generationen im Jahr, die Flugzeit ist von Ende Mai bis Juni und im September.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Literatur sind folgende Synonyme bekannt:[1]
- Eccoptogaster intricatus Ratzeburg, 1837
- Eccoptogaster picicolor Stephens, 1830
- Scolytus lenkoranus Eggers, 1942
- Scolytus penicillatus Reitter, 1913
- Scolytus simmeli Eggers, 1923
- Scolytus tiburtinus Claus, 1958
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Scolytus intricatus (Ratzeburg 1837). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 16. September 2008.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4., neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7
- Sabine Grüne: Handbuch zur Bestimmung der europäischen Borkenkäfer Verlag M. & H. Schaper, Hannover 1979, ISBN 3-7944-0103-4
- Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. Band 5, K. G. Lutz, Stuttgart 1916
- Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 – 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006, ISBN 3-89853-534-7