Eike Haenel

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Eike Haenel (geboren 8. Oktober 1938 in Berlin; gestorben 11. November 2018[1]) war ein deutscher Brauchtumskundler und -sammler. Er war Gründer und Künstlerischer Leiter des pommerschen Tanz- und Folkloreensembles „Ihna“. Beruflich war er bis zu seiner Pensionierung Leiter des Kultur- und Freizeitamtes in Erlangen.

Im Alter von 4 Jahren kam er mit Mutter und Schwester zu seinen Großeltern zurück nach Greifenberg in Pommern. Seine Familie ist seit dem 14. Jahrhundert in Pommern nachweisbar und gehört zur Parchamschen Familienstiftung.[2] 1946 wurde er mit Mutter und Schwester vertrieben und kam über Süsel in Holstein und Hildesheim 1951 nach Erlangen.[3]

1957 gründete sein Vater Karl Haenel die Erlanger Pommernjugend, die er 1959 übernahm. Beeinflusst von den staatlichen Folkloreensembles der DDR und dem Tanz- und Musikwissenschaftler Kurt Petermann, Tanzarchiv der DDR in Leipzig[4], mit dem er einen umfangreichen Schriftwechsel führte, formte er aus der Pommernjugend zwei Tanzgruppen. Haenel gelang es, Schrittfolgen von alten Tänzen, Liedtexte und Trachten zu rekonstruieren.[5] Die meist abendfüllenden Programme bestehen aus deutschen Volks-, Kult- und Zunfttänzen, in denen authentisches Brauchtum enthalten ist. Aus Volkstänzen, Liedern und aus Brauchtum entwickelte Eike Haenel erstmals in der Bundesrepublik Deutschland Tanzpotpourris und Suiten, die kleine Geschichten erzählen.

Mit der Tanzdeel „Rega“, die er 1967 gründete, unternahm er Tourneen durch Frankreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und neben einer größeren Fernsehsendung (Pommersche Weihnachtsbräuche) im ZDF eine erste Überseetournee nach Kanada.

1971 gründete er das Tanz- und Folkloreensemble „Ihna“, plattdeutsch Danz- und Speeldeel „Ihna“. Mehr als 1.000 abendfüllende Veranstaltungen überall in der Bundesrepublik Deutschland, 35 Auslandstourneen – teilweise nach Übersee –, und 20 Fernsehsendungen – darunter die Eurovisionssendungen Lieder, die wie Brücken sind ... und Die Superhitparade der Volksmusik – machten das Tanz- und Folkloreensemble „Ihna“ überregional bekannt. Von 1984 bis 1987 wurde das Ensemble von der Konzertagentur Schlote in Salzburg betreut.[6] Seit 2007 gehört zu dem Ensemble auch eine Akrobatikgruppe.[7] Im Auftrag der Stadt Erlangen organisierte Eike Haenel 1976 „Polnische Kulturwochen“ in Erlangen, die zweiten in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt. Daraufhin unternahm die „Ihna“ 1977 als erste Tanzgruppe mit Folklore aus Pommern und Ostpreußen eine Tournee durch Polen und Schlesien, der 15 weitere Tourneen folgten. Nach einer Tournee durch die Vereinigten Staaten zur 200-Jahr-Feier (Juni/Juli 1976) gründete sich mit Ihna-Unterstützung in Freistadt, Wisconsin die Pommersche Tanzdeel Freistadt[8], zu der bis zum heutigen Tag freundschaftliche Verbindungen bestehen.[9]

Einzelnachweise

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  1. Abschied vom Choreographen der Freundschaft. Nachruf vom 15. November 2018. Abgerufen am 24. November 2018
  2. Parchamsche Familienstiftung
  3. Tanz- und Folkloreensemble "Ihna" (Memento des Originals vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihna.de Historie
  4. Tanzarchiv Leipzig
  5. Verbindungsmann nach Pommern widerfährt Ehre nordbayern.de vom 7. Oktober 2010
  6. Konzertagentur Schlote
  7. Ihna-Akrobatikgruppe (Memento des Originals vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihna.de
  8. Welcome to the Pommersche Tanzdeel Freistadt (Memento des Originals vom 30. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/my.execpc.com
  9. Der "Pommerntag" in Mequon – WI – USA (Memento des Originals vom 4. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihna.de Urkunde
  10. a b Liebe zur Heimat als Motivation nordbayern.de
  11. Verdienstkreuz an Eike Hänel@1@2Vorlage:Toter Link/bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bayerische Staatsregierung