Eilhausen (Lübbecke)

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Eilhausen (Lübbecke)
Stadt Lübbecke
Koordinaten: 52° 19′ N, 8° 40′ OKoordinaten: 52° 18′ 37″ N, 8° 39′ 50″ O
Höhe: 50–288 m ü. NN
Fläche: 3,5 km²
Einwohner: 710 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32312
Vorwahl: 05741
Karte
Lage von Eilhausen (Lübbecke) in Lübbecke

Eilhausen ist ein Ortsteil von Lübbecke im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen. Eilhausen ist von der Einwohnerzahl der kleinste Ortsteil der Stadt Lübbecke. Es war bis 1867 Gehlenbeck zugeordnet und dann bis 1973 eigenständige Gemeinde innerhalb des Amtes Gehlenbeck. Der Ort liegt an der Nordseite des Wiehengebirges und wird von der B 65 durchschnitten. Im unmittelbaren Anschluss an die nördlich gelegenen Ackerflächen breitet sich das Große Torfmoor aus.

Geografische Lage

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Bodennutzung, Siedlungen und Landschaften in Eilhausen
Bodennutzung, Topographie des Gebietes

Eilhausen liegt am Nordhang des Wiehengebirges. Das Stadtteilgebiet ist ungewöhnlich schmal, bei einer großen Nord-Süd-Ausdehnung. Westlich grenzt es an den Ortsteil Gehlenbeck und östlich an den Ortsteil Nettelstedt. Nördlich von Eilhausen liet das Große Torfmoor. Die Bundesstraße 65 verläuft direkt durch den Ort. Der Stadtteil ist nur 3,5 km² groß. Dennoch hat Eilhausen Anteil an allen drei Großlandschaften der Gesamtstadt Lübbecke:

  • Im Süden Anteil am Wiehengebirge
  • Die Mitte gehört naturräumlich zum Lübbecker Lößland
  • Der Norden wiederum ist Teil der Rahden-Diepenauer Geest, wobei zu Eilhausen ein, wenn auch sehr kleiner, Anteil der "lübbecker Anteils" des Großen Torfmoores gehört.

Die natürliche Umgebung Eilhausens ist sehr ähnlich der der beiden Nachbardörfer Nettelstedt und Gehlenbeck. Im Südengrenzt das eigentliche Dorf an das Wiehengebirge und im Norden geht das niedrig gelegene Grünland in das Naturschutzgebiet des Großen Torfmoores über. Dazwischen, auf dem fruchtbaren Lößstreifen, liegt das relativ geschlossene Dorf, das allerdings keinen eigenen Mittelpunkt hat. Die beiden Wahrzeichen Eilhausens, die Königsmühle im Feld östlich des Dorfes und die Wassermühle am Dorfbach Elmenriede im Dorfzentrum, legen Zeugnis von der früheren Bedeutung der Landwirtschaft ab.

Mit 219 Einwohnern pro km² ist Eilhausen deutlich weniger dicht besiedelt als die Gesamtstadt Lübbecke (400 Einw./km²). Die Bevölkerung ist jedoch nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich auf den mittleren Teil, quasi den Bereich des Lübbecker Lößlandes. Das Wiehengebirge hingegen ist unbewohnt und der Norden nicht oder allenfalls nur marginal besiedelt.

Eilhausen wird erstmals 1300 urkundlich erwähnt. Eine um 1800 angefertigte Karte der Bauerschaft verzeichnet neben den Höfen Gerdom, Schütte, Rathmann, Oberste und Niederste Selle die noch heute vorzufindenden Mühlen: eine Wasser- und eine Windmühle. Im Jahr 1867 wurde die Gemeinde Eilhausen durch Ausgliederung aus der Gemeinde Gehlenbeck neu gebildet.[2] Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1973[3] war Eilhausen eine selbstständige Gemeinde im Amt Gehlenbeck des Kreises Lübbecke.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wassermühle Eilhausen
Windmühle Eilhausen

Durch die "Holländer Windmühle" und die Wassermühle trägt die Ortschaft Eilhausen mit zwei Mühlen zur Westfälischen Mühlenstraße bei.

"Königsmühle"

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Die restaurierte Eilhauser Windmühle gehört zum Typ der "Holländer Windmühle" (von Holland übernommen), die im 18. Jahrhundert Verbreitung in Norddeutschland fand. Bei dieser Mühlenart dreht sich die Haube und nicht wie bei der Bockwindmühle die ganze Mühle.

Der kleine eingeschossige Bruchsteinbau mit Fachwerkgiebeln könnte nach einer eingemeißelten Jahreszahl 1698 erbaut worden sein.

  • In Eilhausen ist ein aktiver Schützenverein beheimatet. Die Mitglieder pflegen ein gutes Verhältnis zur Bevölkerung. Der Schiessstand im Wiehengebirge verfügt über eine moderne Luftgewehrschiessanlage und ansprechende Gesellschaftsräume
  • Der TuS Gehlenbeck bildet den mitgliederstärksten Sportverein im Ortsverbund Gehlenbeck/Eilhausen.

Einzelnachweise

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  1. Zahlen+Daten | Stadt Lübbecke. Abgerufen am 7. September 2023.
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 230.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 325 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).