Einangstein
Der Einangstein (norwegisch Einangsteinen) ist ein Runenstein, der an seinem ursprünglichen Platz, in der Nähe von Fagernes in der Fylke Innlandet in Norwegen steht. Seine Inschrift wurde auf das 4. Jahrhundert datiert. Der Einangstein steht auf einem Grabhügel im Gräberfeld von Gardberg. Etwa gleich alt sind der Kylverstein in Schweden, der Barmenstein und Kjölevikstein in Norwegen, die für ihre Runeninschriften im älteren Futhark bekannt sind.
Der Einangstein ist der älteste Runenstein, der in der Inschrift das Wort „runo“ Rune (im Singular) erwähnt. Des Weiteren erscheint für den Akt der Einschreibung das Verb „faihido“, was übersetzt „gemalt“ heißt. Dies kann bedeuten, dass Inschriften ursprünglich farblich hervorgehoben wurden. Die allgemein akzeptierte Lesart der Inschrift wurde von Erik Moltke (1901–1984) im Jahr 1938 erstellt. Er vermutete, dass in der ursprünglichen Inschrift vor der ersten Rune, die heute sichtbar ist, etwa vier Runen fehlen.
Inschrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inschrift:
- (Ek go)ðaga(s)tiR runo faihido
Übersetzung:
- Ich Godegast malte eine Rune[1]
Da der Stein auf einem Grabhügel steht, ist er als Grabstein zu interpretieren. Warum die Inschrift jedoch nicht die bestattete Person, sondern nur den Runenschnitzer nennt, bleibt offen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Düwel, Wilhelm Heizmann: Das ältere Fuþark. Überlieferung und Wirkungsmöglichkeiten der Runenreihe. In: Alfred Bammesberger, Gaby Waxenberger (Hrsg.): Das fuÞark und seine einzelsprachlichen Weiterentwicklungen (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 51). Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-11-019008-7, S. 3–60.
- Hans Frede Nielsen (Hrsg.): Early and Pre-Historic Language Development in North-Western Europe 2002.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Düwel, Klaus: Runenkunde. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2008, S. 35
Koordinaten: 61° 5′ 9,9″ N, 9° 0′ 48,3″ O