Einwohnerentwicklung von Bielefeld

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Stadtwappen
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Bielefeld tabellarisch und graphisch wieder.

Am 31. Dezember 2023 betrug die amtliche Einwohnerzahl von Bielefeld nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes von Nordrhein-Westfalen 338.410 Einwohner (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Bielefeld nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1510 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Bielefeld nur wenige tausend Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1811 erst 5.613 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 63.000.

Am 1. Oktober 1930 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt (in den damals gültigen Grenzen) durch die Eingemeindung mehrerer Orte die Marke von 100.000 und machte Bielefeld damit zur Großstadt. Im Zweiten Weltkrieg sank die Bevölkerungszahl von 129.000 im Mai 1939 auf 70.000 im April 1945. Wegen des Zustromes von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten stieg die Einwohnerzahl bis 1960 auf über 175.000, sank dann bis 1972 auf 167.000. Einige Quellen sprechen von einer Flüchtlingszahl von rund 60.000 Personen, die sich nach dem Krieg in der Stadt niedergelassen haben.[2]

Am 1. Januar 1973 verdoppelte sich diese Zahl durch die Eingemeindung der meisten zum Kreis gehörenden Orte, darunter Brackwede (39.856 Einwohner 1970), Sennestadt (20.187 Einwohner 1970) und Senne I (17.421 Einwohner 1970), auf 321.000. Im Jahre 2003 erreichte die Bevölkerungszahl mit 328.452 erstmals einen Höchststand. Im Jahre 2006 stand die Stadt mit 325.846 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 18., innerhalb Nordrhein-Westfalens an achter Stelle. Ende September 2018 erreichte die amtliche Einwohnerzahl ihren bisherigen Höchststand mit 333.533 Personen.[3]

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1811 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1510 bis 1870

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(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1510 2.500
1600 3.000
1718 2.967
1740 2.797
1743 2.737
1756 3.119
1763 3.130
1777 2.961
1783 2.896
1787 5.302
Datum Einwohner
1798 5.581
1811 5.613
1. Dezember 1816¹ 6.658
1. Dezember 1817¹ 6.550
1818 6.008
1. Dezember 1820¹ 6.627
1. Dezember 1828¹ 6.500
3. Dezember 1834¹ 5.874
3. Dezember 1840¹ 6.994
3. Dezember 1843¹ 10.149
Datum Einwohner
3. Dezember 1846¹ 10.637
3. Dezember 1849¹ 10.308
3. Dezember 1852¹ 11.290
3. Dezember 1855¹ 11.630
3. Dezember 1858¹ 12.669
3. Dezember 1861¹ 13.846
3. Dezember 1864¹ 16.523
3. Dezember 1867¹ 18.701

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1871 bis 1944

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(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 1871¹ 21.803
1. Dezember 1875¹ 26.377
1. Dezember 1880¹ 30.657
1. Dezember 1885¹ 34.931
1. Dezember 1890¹ 39.950
2. Dezember 1895¹ 47.455
1. Dezember 1900¹ 63.046
1. Dezember 1905¹ 71.796
1. Dezember 1910¹ 78.380
31. Dezember 1914 82.617
1. Dezember 1916¹ 69.387
5. Dezember 1917¹ 68.609
8. Oktober 1919¹ 79.049
Datum Einwohner
31. Dezember 1919 80.725
31. Dezember 1920 81.414
31. Dezember 1921 83.407
31. Dezember 1922 84.392
31. Dezember 1923 84.629
31. Dezember 1924 86.584
16. Juni 1925¹ 86.062
31. Dezember 1925 88.700
31. Dezember 1926 89.025
31. Dezember 1927 90.272
31. Dezember 1928 90.690
31. Dezember 1929 89.744
31. Dezember 1930 120.963
Datum Einwohner
31. Dezember 1931 121.137
31. Dezember 1932 121.242
16. Juni 1933¹ 121.031
31. Dezember 1933 121.010
31. Dezember 1934 122.272
31. Dezember 1935 123.051
31. Dezember 1936 124.474
31. Dezember 1937 125.745
31. Dezember 1938 128.900
17. Mai 1939¹ 129.466
31. Dezember 1939 130.700
31. Dezember 1940 127.144

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Bielefeld

Von 1945 bis 1989

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(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
30. April 1945 70.000
31. Dezember 1945 109.534
29. Oktober 1946¹ 132.276
31. Dezember 1947 141.935
13. September 1950¹ 154.277
31. Dezember 1951 162.041
31. Dezember 1952 165.180
31. Dezember 1953 169.243
25. September 1956¹ 171.760
31. Dezember 1960 175.076
6. Juni 1961¹ 175.517
31. Dezember 1961 174.402
31. Dezember 1962 174.148
31. Dezember 1963 173.140
Datum Einwohner
31. Dezember 1964 171.520
31. Dezember 1965 172.176
31. Dezember 1966 172.913
31. Dezember 1967 171.368
31. Dezember 1968 170.433
31. Dezember 1969 170.727
27. Mai 1970¹ 168.937
31. Dezember 1970 169.134
31. Dezember 1971 168.011
31. Dezember 1972 166.687
31. Dezember 1973 321.200
31. Dezember 1974 319.611
31. Dezember 1975 316.058
31. Dezember 1976 314.258
Datum Einwohner
31. Dezember 1977 313.230
31. Dezember 1978 312.518
31. Dezember 1979 312.357
31. Dezember 1980 312.708
31. Dezember 1981 311.864
31. Dezember 1982 309.964
31. Dezember 1983 305.481
31. Dezember 1984 301.460
31. Dezember 1985 299.727
31. Dezember 1986 299.360
25. Mai 1987¹ 305.566
31. Dezember 1987 307.047
31. Dezember 1988 311.946
31. Dezember 1989 315.096

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadt Bielefeld (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 319.037
31. Dezember 1991 322.132
31. Dezember 1992 324.287
31. Dezember 1993 324.674
31. Dezember 1994 324.067
31. Dezember 1995 324.066
31. Dezember 1996 324.132
31. Dezember 1997 323.223
31. Dezember 1998 321.831
31. Dezember 1999 321.125
31. Dezember 2000 321.758
31. Dezember 2001 323.373
Datum Einwohner
31. Dezember 2002 324.815
31. Dezember 2003 328.452
31. Dezember 2004 328.012
31. Dezember 2005 326.925
31. Dezember 2006 325.846
31. Dezember 2007 324.912
31. Dezember 2008 323.615
31. Dezember 2009 323.084
31. Dezember 2010 323.270
9. Mai 2011 326.870¹
31. Dezember 2011 327.199
31. Dezember 2012 328.314
Datum Einwohner
31. Dezember 2013 328.864
31. Dezember 2014 329.782
31. Dezember 2015 333.090
31. Dezember 2016 333.451
31. Dezember 2017 332.552
31. Dezember 2018 333.786
31. Dezember 2019 334.195
31. Dezember 2020 333.509
31. Dezember 2021 334.002
31. Dezember 2022 338.332
31. Dezember 2023 338.410

¹ Volkszählungsergebnis, Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

Bevölkerungsprognosen

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In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland lieferte, wurde für Bielefeld ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,6 Prozent (11.944 Personen) vorausgesagt. Im Jahr 2011 folgte eine neue Studie (nach einer dazwischenliegenden 2009) von Bertelsmann. In dieser wurde ein stetiger Bevölkerungsrückgang prognostiziert.[4] Beide Studien wurden durch die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung nicht bestätigt.

Die Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2015 geht von einem Anstieg der Bevölkerung in den kommenden Jahren aus, so soll die Einwohnerzahl bis 2040 auf 336.600 ansteigen.[5]

Im März 2016 veröffentlichte die Deutsche Postbank AG eine unter Leitung von Michael Bräuninger, Professor an der Helmut-Schmidt-Universität, durchgeführte Studie unter dem Titel Wohnatlas 2016 – Leben in der Stadt, in der für 36 deutsche Großstädte auch eine Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 durchgeführt wird. Sie berücksichtigt auch explizit den Zuzug im Rahmen der Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015. Für Bielefeld wird darin von 2015 bis 2030 trotz Flüchtlingszuzug ein Bevölkerungsrückgang von 2,49 % vorhergesagt.[6]

Entgegen der o. g. Prognosen für einen Rückgang der Bevölkerung ist lt. Statistik der Stadt die Bevölkerung in 18 Monaten von 328.316 (30. Juni 2014) um 5.682 oder 1,7 Prozent auf 333.998 (31. Dezember 2015) angestiegen.

Bevölkerungsstruktur

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Bevölkerung[7] Stand 30. Juni 2015
Einwohner mit Hauptwohnsitz 330.207
davon männlich 159.733
weiblich 170.474
Deutsche (erste Staatsangehörigkeit) 287.531
davon männlich 138.466
weiblich 149.065
Ausländer 42.676
davon männlich 21.267
weiblich 21.409
Ausländeranteil in Prozent (alleinige oder zweite Staatsangehörigkeit) 13,4
Bevölkerungspyramide für Bielefeld (Datenquelle: Zensus 2011[8].)

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2014 (Hauptwohnsitze).[7]

Alter von – bis Einwohnerzahl
0 – unter 3 8.912
3 – unter 6 8.727
6 – unter 10 11.890
10 – unter 15 15.310
15 – unter 18 10.182
18 – unter 21 11.210
21 – unter 25 18.720
25 – unter 30 24.311
30 – unter 40 42.435
40 – unter 45 21.478
45 – unter 60 71.598
60 – unter 65 18.266
65 – unter 70 14.512
70 – unter 75 15.959
75 und älter 35.817
Gesamt 2014 329.327
Stadtbezirke

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 1. Januar 1973, 31. Dezember 1995, 31. März 2008 und 30. Juni 2015 (Melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung).

Name Fläche
in km²
Einwohner
1973
Einwohner
1995
Einwohner
2008[7]
Einwohner
2015[7]
Einwohner
pro km² 2015
Brackwede 38,16 39.348 38.386 38.740 39.005 1.022
Dornberg 29,06 14.033 19.226 19.246 19.037 655
Gadderbaum 8,67 15.290 11.792 10.434 10.339 1.193
Heepen 38,03 35.508 44.605 46.487 47.065 1.238
Jöllenbeck 29,69 15.092 19.918 21.630 21.971 740
Mitte 18,53 91.454 78.167 76.259 78.144 4.217
Schildesche 10,95 44.600 40.392 40.641 41.078 3.751
Senne 32,19 17.570 20.701 19.996 20.366 633
Sennestadt 24,70 22.332 22.080 21.352 21.237 860
Stieghorst 27,87 25.770 29.892 31.930 31.965 1.147
Bielefeld 257,85 320.997 325.159 326.715 330.207 1.281

Quelle: Stadt Bielefeld

  • Gertrud Angermann: Stadt-Land-Beziehungen. Bielefeld und sein Umland, 1760–1860 unter besonderer Berücksichtigung von Markenteilungen und Hausbau. Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. F. Coppenrath Verlag, Münster 1982, ISBN 3-88547-175-2; lwl.org (PDF; 67 MB)
  • Heinrich W. Schubart: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld. Bielefeld 1835. (ULB Münster)
  • Wilhelm von Ditfurth: Bericht über die statistischen und sonstigen Verhältnisse sowie über die Resultate der Verwaltung des Kreises Bielefeld für den Zeitraum von 1837 bis inclusive 1859. Bielefeld 1860. (ULB Münster)
  • Wilhelm von Ditfurth: Statistische Darstellung des Kreises Bielefeld. Bielefeld 1863, 1871 (ULB Münster)
  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau’s in Berlin. 1848–1861.
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1880–1918.
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1919–1941/42.
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden. 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4.

Einzelnachweise

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  1. Strukturdaten für Bielefeld, krfr. Stadt. (PDF) it.nrw, 29. März 2023, abgerufen am 6. Mai 2023.
  2. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, darin S. 56–64: Soll und Haben (über Bielefeld), hier S. 56.
  3. Landesdatenbank NRW, Tabelle 12410-31iz: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes Basis Zensus 2011, Monat
  4. Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsvorausberechnung 2012–2030
  5. Ulrich Cicholas, Kerstin Ströker: Statistische Analysen und Studien., Band 84: Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens 2014 bis 2040/2060. Düsseldorf 2015, S. 17
  6. Presseinformation Deutsche Post AG: Postbank Studie "Wohnatlas 2016 - Leben in der Stadt": Wo Bevölkerungswachstum die Preise steigen lässt. veröffentlicht am 3. März 2016, abgerufen am 3. März 2016
  7. a b c d Stadt Bielefeld: Amt für Demographie und Statistik – Aktuelle Einwohnerzahlen. In: bielefeld.de. 2015, archiviert vom Original am 22. Juli 2015; abgerufen am 8. November 2024.
  8. Datenbank Zensus 2011, Bielefeld, Alter + Geschlecht

Koordinaten: 52° 1′ 13,5″ N, 8° 31′ 54,3″ O