Einwohnerentwicklung von Bochum

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Stadtwappen
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Bochum tabellarisch und graphisch wieder.

Am 31. Dezember 2012 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Bochum nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) 362.213 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Bochum. Oben ab 1500 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Die Einwohnerzahl von Bochum betrug im Mittelalter und der frühen Neuzeit einige hundert Personen. Sie wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1517 und 1544 zahlreiche Bewohner durch Pestepidemien, Brandkatastrophen zerstörten 1517 und 1581 die Stadt. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1800 erst 1.636 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 65.000.

Mit der Eingliederung von Hamme, Hofstede, Grumme und Wiemelhausen am 1. April 1904 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. April 1926 stieg die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung mehrerer Orte um 53.844 Personen auf 213.340. Die Eingliederung zahlreicher Gemeinden am 1. August 1929 brachte einen Zuwachs von 106.096 Personen auf 322.514 Einwohner. Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wurden 305.485 Personen ermittelt.

Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe starben 4.095 Zivilisten, weite Teile der Stadt wurden zerstört. Allein beim schwersten Angriff am 4. November 1944 gingen 130.000 Brandbomben auf die Stadt nieder, 1.300 Menschen starben, 2.000 wurden verwundet und 70.000 obdachlos. Insgesamt verlor Bochum durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe rund die Hälfte seiner Bewohner. 1952 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg.

Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung der Stadt Wattenscheid (81.469 Einwohner 1974) – nach jeweiligem Gebietsstand gerechnet – mit 417.336 ihren historischen Höchststand. Ende 2010 stand die Stadt mit 374.737 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 16., innerhalb Nordrhein-Westfalens an sechster Stelle. Bis 2050 wird die Einwohnerzahl nach einer Prognose des LDS NRW auf 359.000 zurückgehen.[2]

1963 wurde in Bochum – nach heutigem Gebietsstand – mit 447.692 Menschen (davon in Wattenscheid 80.140) ein Höchststand erreicht. Bis 2010 ging die Bevölkerungszahl um 16,3 Prozent (72.955 Personen) zurück. Die Bevölkerungsdichte sank auf dem heutigen Stadtgebiet im gleichen Zeitraum von 3.079 Einwohnern je Quadratkilometer auf 2.587 Einwohner je Quadratkilometer. Der Ausländeranteil stieg zwischen 1963 und 2010 von 1,8 Prozent auf 11,3 Prozent.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1812 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1969) und des Statistischen Landesamtes (ab 1970). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1500 bis 1870

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(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1500 1.000
1650 1.400
1719 1.663
1750 1.449
1775 1.456
1800 1.636
1808 2.138
1812 2.102
1. Dezember 1816¹ 2.148
1. Dezember 1819¹ 2.122
1. Dezember 1825¹ 2.524
Datum Einwohner
3. Dezember 1834¹ 3.402
3. Dezember 1840¹ 3.859
3. Dezember 1843¹ 4.282
3. Dezember 1846¹ 4.563
3. Dezember 1849¹ 4.877
3. Dezember 1852¹ 5.833
3. Dezember 1855¹ 6.670
3. Dezember 1858¹ 8.812
3. Dezember 1861¹ 9.840
3. Dezember 1864¹ 11.766
3. Dezember 1867¹ 15.000

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1871 bis 1944

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(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 1871¹ 21.192
1. Dezember 1875¹ 28.368
1. Dezember 1880¹ 33.440
1. Dezember 1885¹ 40.767
1. Dezember 1890¹ 47.601
2. Dezember 1895¹ 53.842
1. Dezember 1900¹ 65.554
31. Dezember 1901 68.600
31. Dezember 1902 69.840
31. Dezember 1903 72.490
31. Dezember 1904 115.210
1. Dezember 1905¹ 118.464
31. Dezember 1906 122.465
31. Dezember 1907 126.158
31. Dezember 1908 129.851
31. Dezember 1909 133.544
1. Dezember 1910¹ 136.931
31. Dezember 1911 142.806
Datum Einwohner
31. Dezember 1912 148.314
31. Dezember 1913 155.363
1. Dezember 1916¹ 137.392
5. Dezember 1917¹ 141.499
8. Oktober 1919¹ 142.760
31. Dezember 1919 147.069
31. Dezember 1920 150.630
31. Dezember 1921 156.760
31. Dezember 1922 160.202
31. Dezember 1923 155.174
31. Dezember 1924 156.949
16. Juni 1925¹ 156.762
31. Dezember 1925 158.160
31. Dezember 1926 213.462
31. Dezember 1927 216.495
31. Dezember 1928 217.552
31. Dezember 1929 321.836
31. Dezember 1930 320.853
Datum Einwohner
31. Dezember 1931 318.049
31. Dezember 1932 316.798
16. Juni 1933¹ 314.546
31. Dezember 1933 311.401
31. Dezember 1934 313.419
31. Dezember 1935 314.587
31. Dezember 1936 313.470
31. Dezember 1937 312.625
31. Dezember 1938 312.123
17. Mai 1939¹ 305.485
31. Dezember 1939 318.495
31. Dezember 1940 301.488
31. Dezember 1941 280.000
31. Dezember 1942 257.543
31. Dezember 1943 185.198
31. Dezember 1944 175.162

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Bochum

Von 1945 bis 1989

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(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
8. Mai 1945 160.000
31. Dezember 1945 229.089
29. Oktober 1946¹ 246.477
31. Dezember 1946 249.670
31. Dezember 1947 265.261
31. Dezember 1948 276.420
31. Dezember 1949 285.760
13. September 1950¹ 289.804
31. Dezember 1950 292.583
31. Dezember 1951 301.386
31. Dezember 1952 312.376
31. Dezember 1953 326.997
31. Dezember 1954 335.560
31. Dezember 1955 342.303
25. September 1956¹ 345.614
31. Dezember 1956 350.718
31. Dezember 1957 357.570
31. Dezember 1958 361.678
Datum Einwohner
31. Dezember 1959 364.243
31. Dezember 1960 365.745
6. Juni 1961¹ 361.382
31. Dezember 1961 367.338
31. Dezember 1962 367.579
31. Dezember 1963 367.552
31. Dezember 1964 365.379
31. Dezember 1965 363.697
31. Dezember 1966 361.465
31. Dezember 1967 356.662
31. Dezember 1968 354.165
31. Dezember 1969 356.447
27. Mai 1970¹ 343.968
31. Dezember 1970 341.935
31. Dezember 1971 341.767
31. Dezember 1972 340.338
31. Dezember 1973 338.022
31. Dezember 1974 335.867
Datum Einwohner
31. Dezember 1975 414.842
31. Dezember 1976 412.889
31. Dezember 1977 409.242
31. Dezember 1978 405.554
31. Dezember 1979 402.988
31. Dezember 1980 400.757
31. Dezember 1981 398.492
31. Dezember 1982 393.799
31. Dezember 1983 389.064
31. Dezember 1984 384.774
31. Dezember 1985 382.041
31. Dezember 1986 381.216
25. Mai 1987¹ 386.271
31. Dezember 1987 386.638
31. Dezember 1988 389.087
31. Dezember 1989 393.053

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadt Bochum (bis 1969), Landesbetrieb Information und Technik NRW (ab 1970)

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 396.486
31. Dezember 1991 398.578
31. Dezember 1992 400.356
31. Dezember 1993 401.058
31. Dezember 1994 401.129
31. Dezember 1995 400.395
31. Dezember 1996 398.467
31. Dezember 1997 395.837
31. Dezember 1998 393.236
31. Dezember 1999 392.830
31. Dezember 2000 391.147
Datum Einwohner
31. Dezember 2001 390.087
31. Dezember 2002 388.869
31. Dezember 2003 387.283
31. Dezember 2004 388.179
31. Dezember 2005 385.626
31. Dezember 2006 383.743
31. Dezember 2007 381.542
31. Dezember 2008 378.596
31. Dezember 2009 376.319
31. Dezember 2010 374.737
31. Dezember 2011 373.976
Datum Einwohner
31. Dezember 2012 362.213
31. Dezember 2013 361.734
31. Dezember 2014 365.406
31. Dezember 2015 364.742
31. Dezember 2016 364.920
31. Dezember 2017 365.529
31. Dezember 2018 364.628
31. Dezember 2019 365.587
31. Dezember 2023 366.385

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW

Bevölkerungsstruktur

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Die größten Gruppen der melderechtlich in Bochum registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2015 aus der Türkei (9.059), Polen (3.640), Syrien (3.620), Italien (1.847), Rumänien (1.574), Griechenland (1.274), Irak (1.038), Russland (971), China (934) und Serbien (864).[3]

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2015
Einwohner mit Hauptwohnsitz 369.314
davon männlich 181.248
weiblich 188.066
Deutsche 325.542
davon männlich 157.724
weiblich 167.818
Ausländer 43.772
davon männlich 23.524
weiblich 20.248
Ausländeranteil in Prozent 11,9

Quelle: Stadt Bochum

Bevölkerungspyramide für Bochum (Datenquelle: Zensus 2011[4].)

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 (Hauptwohnsitze).

Alter in Jahren Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0–4 13.575 3,6
5–14 30.047 8,0
15–19 17.544 4,7
20–24 24.623 6,6
25–29 25.263 6,8
30–39 44.375 11,8
40–49 62.993 16,8
50–59 54.851 14,6
60–64 21.684 5,8
65 und älter 79.602 21,3
Gesamt 374.737 100,0

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen

Stadtgliederung

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Stadtbezirke

Das Stadtgebiet Bochums besteht aus sechs Stadtbezirken. Sie unterteilen sich in insgesamt 30 Statistische Bezirke.

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[5]

Nr. Name Fläche
in km²
Einwohner-
zahl
Einwohner
je km²
Ausländer-
zahl
Ausländer
in %
1 Mitte 32,60 102.004 3.129 11.821 11,6
2 Wattenscheid 23,87 74.326 3.114 5.447 7,3
3 Nord 18,86 36.856 1.954 2.234 6,1
4 Ost 23,46 54.903 2.340 4.530 8,3
5 Süd 27,11 51.081 1.884 6.115 12,0
6 Südwest 19,50 56.393 2.892 2.999 5,3
Bochum 145,40 375.563 2.583 33.146 8,8

Quelle: Stadt Bochum

Statistische Bezirke

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Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[5]

Nr. Name Fläche
in km²
Einwohner-
zahl
Einwohner
je km²
Ausländer-
zahl
Ausländer
in %
10 Grumme 5,74 13.193 2.298 815 6,2
11 Gleisdreieck 1,28 8.447 6.599 1.644 19,5
13 Altenbochum 3,07 12.280 4.000 634 5,2
14 Südinnenstadt 2,66 16.491 6.200 1.382 8,4
15 Kruppwerke 6,62 15.022 2.269 3.060 20,4
16 Hamme 3,97 15.284 3.850 2.355 15,4
17 Hordel 2,33 3.335 1.431 220 6,6
18 Hofstede 3,17 10.317 3.255 1.074 10,4
19 Riemke 3,76 7.635 2.031 637 8,3
24 Günnigfeld 1,63 5.779 3.545 460 8,0
25 Wattenscheid-Mitte 4,47 22.153 4.956 2.539 11,5
26 Leithe 2,78 7.639 2.748 679 8,9
27 Westenfeld 3,76 10.886 2.895 708 6,5
28 Höntrop 8,04 17.991 2.238 798 4,4
29 Eppendorf 3,19 9.878 3.097 263 2,7
36 Bergen/Hiltrop 4,89 10.738 2.196 668 6,2
37 Gerthe 5,90 9.292 1.575 618 6,7
38 Harpen/Rosenberg 3,92 9.013 2.299 429 4,8
39 Kornharpen/Voede-Abzweig 4,15 7.813 1.883 519 6,6
46 Laer 4,45 6.294 1.414 612 9,7
47 Werne 4,86 15.400 3.169 1.386 9,0
48 Langendreer 11,54 26.317 2.281 1.745 6,6
49 Langendreer-Alter Bahnhof 2,61 6.892 2.641 787 11,4
53 Wiemelhausen/Brenschede 5,45 18.700 3.431 1.048 5,6
54 Stiepel 12,46 11.437 918 259 2,3
55 Querenburg 9,20 20.944 2.277 4.808 23,0
63 Weitmar-Mitte 4,67 15.557 3.331 1.096 7,0
64 Weitmar-Mark 5,26 12.747 2.423 358 2,8
65 Linden 4,61 14.718 3.193 660 4,5
66 Dahlhausen 4,96 13.371 2.696 885 6,6
Bochum 145,40 375.563 2.583 33.146 8,8

Quelle: Stadt Bochum

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

Einzelnachweise

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  1. IT.NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen (Memento des Originals vom 28. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  2. Andreas Rorowski: Bochum schrumpft, sagt das Land – die Stadt dementiert - waz.de. 8. März 2022, abgerufen am 8. März 2022 (deutsch).
  3. Stadt Bochum: Ausländer und Staatenlose 2011 bis 2015 in Bochum (Memento des Originals vom 30. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bochum.de, abgerufen am 30. Oktober 2016
  4. Datenbank Zensus 2011, Bochum, Alter + Geschlecht
  5. a b Stadt Bochum: Bevölkerungszahlen