Einwohnerentwicklung von Hamm
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hamm tabellarisch wieder.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Hamm nur wenige hundert bis einige tausend Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Hatte die Stadt 1819 erst 4.657 Einwohner, so waren es 1900 bereits mehr als 30.000. Im Jahre 1925 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 50.000.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt wurde durch 55 alliierte Luftangriffe zu 60 Prozent zerstört. Die Bevölkerungszahl sank von 59.035 im Jahre 1939 um 13,7 Prozent auf 50.971 im Dezember 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1961 auf mehr als 70.000 Einwohner.
Die Eingliederung der Gemeinden Berge und Westtünnen sowie des Großteils der Gemeinde Wiescherhöfen am 1. Januar 1968 brachte einen Zuwachs von rund 12.000 Personen auf 86.000 Einwohner. Am 1. Januar 1975 wurden folgende Orte eingemeindet (Bevölkerung vom 31. Dezember 1973): Stadt Bockum-Hövel (26.109), Gemeinde Pelkum (25.402), Stadt Heessen (19.383), Gemeinde Uentrop (12.075) und Gemeinde Rhynern. Insgesamt stieg die Einwohnerzahl um 89.866 Personen auf 172.210 Einwohner. Hamm schloss damit in den Kreis der Großstädte auf.
2003 erreichte die Bevölkerungszahl mit 184.961 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Hamm nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 183.672 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Antizyklisch nahm die Bevölkerung Hamms in den Jahren Ende 1970 bis 2010 um rd. 9000 Einwohner bzw. über 6 % zu, während in anderen Ruhrgebietsgroßstädten die Bevölkerung im gleichen Zeitraum um durchschnittlich weit über 10 % abnahm.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1798 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1618 bis 1944
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1Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1970
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1Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Hamm
Ab 1971
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1Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Einwohnerentwicklung in den Stadtbezirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Tabelle werden jeweils die Einwohnerzahlen der Stadtbezirke und der Gesamtstadt angegeben. Bei den Zahlen aus dem Jahr 1987 handelt es sich um die bei der damaligen Volkszählung festgestellten Zahlen. Die Angaben ab 2002 für die Stadt weichen von denen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen ab.
Von 2002 bis 2010 und im Jahr 2012 war Hamm-Bockum-Hövel der einwohnerreichste Stadtbezirk. Im Jahr 2011 und seit 2013 ist dies der Bezirk Hamm-Mitte.
Bei den Stadtbezirken Rhynern und Pelkum fand im Berichtszeitraum zwei Mal ein Wechsel bei der Reihenfolge, bezogen auf die Einwohnerzahl, statt.
Nur im Stadtbezirk Hamm-Mitte ist die Einwohnerzahl im Jahr 2014 größer als im Jahr 2002.
Nur im Stadtbezirk Hamm-Heessen ist die Einwohnerzahl im Jahr 2014 niedriger als im Jahr 1987.
Jahr | Bockum-Hövel | Heessen | Herringen | Mitte | Pelkum | Rhynern | Uentrop | Stadt Hamm |
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1987 | 34.033 | 24.418 | 19.921 | 35.123 | 18.136 | 16.566 | 22.973 | 171.170 |
2002 | 35.952 | 23.499 | 21.615 | 34.398 | 19.319 | 18.518 | 28.119 | 181.420 |
2003 | 35.814 | 23.614 | 21.516 | 34.518 | 19.351 | 18.431 | 28.325 | 181.569 |
2004 | 35.807 | 23.745 | 21.405 | 34.437 | 19.262 | 18.508 | 28.368 | 181.532 |
2005 | 35.624 | 23.779 | 21.279 | 34.404 | 19.008 | 18.578 | 28.177 | 180.849 |
2006 | 35.468 | 23.639 | 21.077 | 34.407 | 18.974 | 18.648 | 28.122 | 180.335 |
2007 | 35.274 | 23.564 | 20.871 | 34.447 | 18.899 | 18.737 | 28.061 | 179.853 |
2008 | 35.076 | 23.345 | 20.650 | 34.468 | 18.697 | 18.781 | 27.957 | 178.974 |
2009 | 34.976 | 23.266 | 20.530 | 34.432 | 18.492 | 18.754 | 27.690 | 178.140 |
2010 | 34.863 | 23.270 | 20.326 | 34.752 | 18.644 | 18.695 | 27.548 | 178.098 |
2011 | 34.720 | 23.483 | 20.442 | 34.833 | 18.727 | 18.658 | 27.501 | 178.364 |
2012 | 34.883 | 23.512 | 20.336 | 34.767 | 18.695 | 18.603 | 27.353 | 178.149 |
2013 | 34.703 | 23.768 | 20.209 | 35.076 | 18.769 | 18.540 | 27.242 | 178.000 |
2014 | 34.898 | 23.461 | 20.184 | 35.261 | 18.777 | 18.389 | 27.148 | 178.425 |
2015 | 35.254 | 23.999 | 20.252 | 35.906 | 19.002 | 18.408 | 27.100 | 179.921 |
2016 | 35.508 | 23.961 | 20.168 | 36.289 | 19.320 | 18.332 | 27.273 | 180.851 |
2017 | 35.540 | 23.886 | 20.118 | 36.301 | 19.223 | 18.225 | 27.242 | 180.535 |
Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2006 |
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Einwohner mit Hauptwohnsitz | 183.672 |
davon männlich | 91.160 |
weiblich | 92.512 |
Deutsche | 158.757 |
Ausländer | 24.915 |
Ausländeranteil in Prozent | 13,6 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
Alter von … bis | Einwohnerzahl | Anteil in Prozent |
---|---|---|
0 – 5 | 9.835 | 5,4 |
6 – 17 | 25.374 | 13,8 |
18 – 24 | 14.756 | 8,0 |
25 – 29 | 10.917 | 5,9 |
30 – 39 | 25.650 | 14,0 |
40 – 49 | 28.857 | 15,7 |
50 – 59 | 23.808 | 13,0 |
60 – 64 | 9.126 | 5,0 |
über 65 | 35.349 | 19,2 |
Insgesamt | 183.672 | 100,0 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Leitseite zu den Quartalsstatistiken mit den Einwohnerzahlen eines jeden 31. Dezember ( des vom 16. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Einwohner 2017 ( des vom 13. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Hamm, Alter + Geschlecht