Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Kaiserslautern tabellarisch, grafisch sowie mit Erläuterungen wieder.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Kaiserslautern nur wenige hundert Menschen. Die Einwohnerzahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So sank die Bevölkerung auf Grund der Verheerungen im Dreißigjährigen Krieg von 2.120 im Jahre 1611 auf nur noch 940 im Jahre 1683. Erst mit Beginn der Industrialisierung setzte in Kaiserslautern ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1800 erst 3.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 48.000.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch zahlreiche alliierte Luftangriffe stark zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 70.713 im Mai 1939 um 25,2 Prozent auf 52.880 im Dezember 1945. Die Nachkriegszeit war durch den Wiederaufbau der Stadt sowie den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten gekennzeichnet. Zugleich wurde der Raum Kaiserslautern zur größten US-amerikanischen Garnison außerhalb der USA. Die Bevölkerungszahl stieg bis 1962 auf mehr als 87.000.
Durch die Eingemeindung mehrerer Orte am 14. Februar und 10. April 1969 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Für Großstädte gilt als Bemessungsgrundlage in Deutschland die Zahl von 100.000 Einwohnern. Diese Grenze wurde in den Jahren 1969 bis 1970 und 1978 bis 1991, sowie ab 2000 unterschritten, und damit war Kaiserslautern nominell keine Großstadt mehr. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Kaiserslautern nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 98.044 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1827 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die „Wohnbevölkerung“ und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1611 bis 1944
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¹ Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1970
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Kaiserslautern
Ab 1971
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Bevölkerungsprognose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Kaiserslautern ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,1 Prozent (3.042 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003–2020 – Prognose für Kaiserslautern (Hauptwohnsitze):
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Quelle: Bertelsmann Stiftung
Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2020[1] |
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Einwohner mit Hauptwohnsitz | 99.662 |
davon männlich | 50.286 |
weiblich | 49.376 |
Ausländeranteil | 18,1 % |
Altersstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Haupt- und Nebenwohnsitze).
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Quelle: Stadt Kaiserslautern
Stadtteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2004 (Haupt- und Nebenwohnsitze).
Stadtteil | Einwohnerzahl | Ausländerzahl | Ausländer in % |
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Kernstadt | 84.387 | 9.993 | 11,8 |
Bännjerrück/Karl-Pfaff-Siedlung | 5.967 | 571 | 9,6 |
Betzenberg | 5.001 | 397 | 7,9 |
Erzhütten-Wiesenthalerhof | 2.991 | 98 | 3,3 |
Grübentälchen/Volkspark | 10.081 | 812 | 8,1 |
Innenstadt Nord/Kaiserberg | 8.769 | 913 | 10,4 |
Innenstadt Ost | 11.514 | 1.591 | 13,8 |
Innenstadt Südwest | 8.692 | 1.459 | 16,9 |
Innenstadt West/Kotten | 10.886 | 1.558 | 14,3 |
Kaiserslautern-West | 9.164 | 924 | 10,1 |
Lämmchesberg/Universitätswohnstadt | 11.322 | 1.673 | 14,8 |
Ortsbezirke | 21.444 | 1.380 | 6,4 |
Dansenberg | 2.869 | 113 | 3,9 |
Einsiedlerhof | 1.545 | 199 | 12,9 |
Erfenbach | 3.132 | 199 | 6,4 |
Erlenbach | 2.487 | 81 | 3,3 |
Hohenecken | 4.034 | 344 | 8,5 |
Mölschbach | 1.291 | 40 | 3,1 |
Morlautern | 3.380 | 167 | 4,9 |
Siegelbach | 2.706 | 110 | 4,1 |
Kaiserslautern | 105.831 | 11.373 | 10,7 |
Quelle: Stadt Kaiserslautern
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Veröffentlichungen
- Stadtverwaltung Kaiserslautern: Statistische Daten
- Bertelsmann Stiftung: Wegweiser Demographischer Wandel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung: Basisdaten regional. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 10. Dezember 2023.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Kaiserslautern, Alter + Geschlecht