Eisenbahnunfall von Szczekociny

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Lage der Unfallstelle
Infografik der Unfallstelle[1]
Bild der Unfallstelle

Der Eisenbahnunfall bei Szczekociny ereignete sich am 3. März 2012 um 20:57 Uhr auf der Bahnstrecke Kozłów–Koniecpol bei Szczekociny in Polen. Dabei kamen mindestens 16 Menschen ums Leben, darunter beide Lokomotivführer, 57 Menschen wurden darüber hinaus verletzt.[2][3][4]

Gegen 21:00 Uhr stieß der Schnellzug TLK 31100 „Brzechwa“ von PKP Intercity aus Przemyśl und der interREGIO 13126 „Jan Matejko“ der Przewozy Regionalne, aus Warschau kommend, frontal und ungebremst zusammen.[5] 16 Menschen starben, davon ein US-Amerikaner und ein Russe. Von den 57 Verletzten mussten 47 in Krankenhäusern behandelt werden.[6] Insgesamt saßen in den beiden Zügen 350 Reisende. Es waren 450 Rettungskräfte aus vier Woiwodschaften und etwa 400 Polizisten am Rettungseinsatz beteiligt.[6] Weil die Unfallstelle abgelegen ist, waren die Rettungsarbeiten schwierig.[7] Außer Rettungswagen kamen auch Rettungshubschrauber zum Einsatz.[8] Eine Woche nach dem Unfall waren immer noch 32 Personen in Spitalpflege.[9]

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk[3] und der Staatspräsident Bronisław Komorowski[10] besuchten den Unfallort. Für den 5. und 6. März wurde Staatstrauer angeordnet.[11]

Unfalluntersuchung

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Die polnische Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung des Eisenbahnunfalls am 4. März ein.[12] Am darauffolgenden Montag wurden zwei Fahrdienstleiter zur Einvernahme in Gewahrsam genommen, die zum Zeitpunkt des Unfalls Dienst hatten. Einer der Fahrdienstleiter, eine Frau, wurde wieder freigesetzt,[13] der andere konnte aufgrund seines psychischen Zustandes nicht vernommen werden.[14] Nach Angaben der Staatsanwaltschaft rechtfertigten die Beweise eine Anklage des während des Unfalls diensthabenden Fahrdienstleiters der Betriebsstelle Starzyny wegen fahrlässigen Verursachens eines Eisenbahnunfalls. Der Fahrdienstleiter habe den Zug aus Warschau auf das falsche Gleis geleitet.[9]

Commons: Eisenbahnunfall bei Szczekociny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. wiadomosci.onet.pl: Krok po kroku – jak doszło do katastrofy kolejowej w Szczekocinach (Memento vom 8. März 2012 im Internet Archive) (polnisch)
  2. Gazeta Wyborcza, Katastrofa dwóch pociągów: 15 osób nie żyje, 56 w szpitalach. Trwa akcja ratunkowa. 4. März 2012
  3. a b Dziennik, Tusk na miejscu katastrofy w Szczekocinach. "Jest jeszcze jedna ofiara". 4. März 2012
  4. Sun: 16 people killed in Poland train crash.
  5. Eisenbahn-Revue International 4/2012, S. 201.
  6. a b msw.gov.pl: Katastrofa pociągów w województwie śląskim (Memento vom 22. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) (polnisch)
  7. Tagesschau.de, Tote und Verletzte bei Zugunglück in Polen. 4. März 2012, archiviert vom Original am 23. Juni 2012; abgerufen am 1. Februar 2019.
  8. Focus Online: Schwerstes Zugunglück seit über 20 Jahren in Polen. (4. März 2012)
  9. a b Wirtualna Polska: Katastrofa kolejowa: 30 rannych wciąż w szpitalach.
  10. TVN 24, Prezydent jedzie na miejsce katastrofy kolejowej. 4. März 2012
  11. Polskie Radio – Deutsche Redaktion, Staatstrauer in Polen nach Zugunglück. 4. März 2012
  12. AP: Death toll in Polish train collision rises to 15. In: ap.org. 4. März 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. April 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/hosted2.ap.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. iol news, 6. März 2012: Train dispatcher released over deadly crash.
  14. Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Fahrdienstleiter. In Spiegel Online, 5. März 2012, abgerufen am 4. Juni 2012

Koordinaten: 50° 37′ 21″ N, 19° 51′ 21″ O