Eishockey-Bundesliga 1980/81

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Eishockey-Bundesliga
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Meister: Logo des SC Riessersee SC Riessersee
Absteiger: EHC 70 München, Duisburger SC
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Die Saison 1980/81 der Eishockey-Bundesliga war die 23. Spielzeit der höchsten deutschen Eishockeyliga und die erste, in der der Meister im Play-off-Modus nach nordamerikanischem Vorbild ausgespielt wurde. Deutscher Meister wurde der SC Riessersee, der die Düsseldorfer EG in drei Finalspielen schlagen und damit seinen zehnten Titel gewinnen konnte. In die 2. Bundesliga mussten der Duisburger SC sowie Neuling EHC 70 München absteigen, sie wurden durch den ERC Freiburg und den Schwenninger ERC ersetzt.

Überschattet wurde die Saison vom sogenannten Passfälscherskandal, ein Skandal um ausländische Spieler mit gefälschten deutschen Pässen, welcher Punktabzüge für die betroffenen Mannschaften Kölner EC und Duisburger SC zur Folge hatte.

Voraussetzungen

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Teilnehmer der Eishockey-Bundesliga 1980/81

Folgende zwölf Vereine nehmen an der Eishockey-Bundesliga 1980/81 teil (alphabetische Sortierung mit Vorjahresplatzierung):

Klub Standort Vorjahr
VfL Bad Nauheim Bad Nauheim 9.
Berliner SC Berlin 5.
Düsseldorfer EG Düsseldorf 2.
Duisburger SC Duisburg 7.
EV Füssen Füssen 8.
ESV Kaufbeuren Kaufbeuren Aufsteiger
Kölner EC Köln 6.
EV Landshut Landshut 4.
Mannheimer ERC Mannheim Deutscher Meister
EHC 70 München München Aufsteiger
SC Riessersee Garmisch-Partenkirchen 3.
SB Rosenheim Rosenheim 10.

Nach nordamerikanischem Vorbild wird der Deutsche Meister seit der Saison 1980/81 im Play-off-System ermittelt. In der Premierensaison wurden die Spiele im Modus „Best-of-Three“ ausgespielt, wobei die in der Vorrunde besser platzierte Mannschaft im ersten – und dann auch in einem eventuellen dritten und entscheidenden – Spiel den Heimvorteil genoss. Die besten acht Mannschaften der Vorrunde, die in Form einer Doppelrunde ausgetragen wurde, qualifizierten sich für die Play-offs. Im Viertelfinale spielte der Erste gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten, der Dritte gegen den Sechsten sowie der Vierte gegen den Fünften der Hauptrunde. Die restlichen Mannschaften auf den Vorrundenplätzen 9 bis 12 spielten in einer Abstiegsrunde die beiden Absteiger in die 2. Bundesliga aus. Die Abstiegsrunde wurde unter Mitnahme aller Vorrundenpunkte in einer Einfachrunde ausgetragen. Der neue Modus wurde zunächst aus sportlicher Sicht sehr kritisch gesehen, denn mit dem Titel würde nicht die beste Mannschaft der gesamten Saison, sondern nur das beste Team der letzten Phase geehrt; zudem würde nach Meinung der Kritiker die Doppelrunde zu einem bloßen monatelangen Vorgeplänkel degradiert. Allerdings konnte die Liga in den Play-off-Spielen deutlich höhere Zuschauerzahlen verzeichnen.

Passfälscherskandal

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Während der Vorrunde wurde bekannt, dass mehrere ausländische Spieler mit gefälschten deutschen Pässen eingesetzt worden waren, um somit die Begrenzung für ausländische Spieler zu umgehen. Vom sogenannten Passfälscherskandal waren zwei Bundesligamannschaften betroffen, zum einen der Vorjahresaufsteiger Duisburger SC, zum anderen der zweifache Deutsche Meister Kölner EC. Für beide Teams wurden alle Spiele mit Beteiligung von Spielern mit gefälschten Pässen mit 0:5 Toren als verloren gewertet. Für den Duisburger SC bedeutete dies den Abstieg, der Kölner EC rutschte durch die Punktabzüge aus den Playoff-Rängen und entging dem Abstieg in der Abstiegsrunde. Da die Entscheidung über den Punktabzug gegen Köln erst nach Beendigung der Hauptrunde getroffen worden war, mussten die Viertelfinals, an denen auch noch der Kölner EC teilgenommen hatte, annulliert und neu angesetzt werden. Der EV Füssen, der bereits zwei Spiele in der Abstiegsrunde bestritten hatte (10:8 gegen Bad Nauheim und 5:5 in Duisburg), rückte in die Playoffs nach. Insgesamt wurden dem Kölner EC durch Spielwertungen 22 Punkte, dem Duisburger SC 17 Punkte aberkannt.

Am 9. März 1981 kam es zudem im Bundesligaspiel VfL Bad Nauheim gegen den Kölner EC zu einer Massenprügelei, woraufhin der Schiedsrichter inklusive Match-, Spieldauer- und Disziplinarstrafen insgesamt 166 Strafminuten verhängte.

Abschlusstabelle

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Klub Sp S U N Tore Punkte
1. SC Riessersee 44 30 8 6 212:123 68:20
2. Düsseldorfer EG 44 29 3 12 258:167 61:27
3. Mannheimer ERC (M) 44 25 5 14 258:163 55:33
4. Berliner SC 44 23 6 15 202:170 52:36
5. EV Landshut 44 22 7 15 211:141 51:37
6. SB Rosenheim 44 22 6 16 187:145 50:38
7. ESV Kaufbeuren (N) 44 18 6 20 190:234 42:46
8. EV Füssen 44 18 4 22 196:210 40:48
9. VfL Bad Nauheim 44 16 7 21 171:201 39:49
10. Kölner EC 44 17 2 25 151:181 36:52
11. EHC 70 München (N) 44 12 6 26 157:205 30:58
12. Duisburger SC 44 1 0 43 65:328 2:86

Abkürzungen: Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen, (N) = Neuling, (M) = Titelverteidiger
Erläuterungen:     = Play-offs,     = Abstiegsrunde.

Spieler Mannschaft Spiele Tore Assists Punkte
Dick Decloe Düsseldorfer EG 37 51 41 92
Jiří Kochta EV Landshut 44 37 54 91
Holger Meitinger Mannheimer ERC 44 37 53 90
Dieter Hegen ESV Kaufbeuren 43 54 35 89
Erich Kühnhackl EV Landshut 44 40 46 86
Roland Eriksson Düsseldorfer EG 40 31 55 86
Ralph Krueger Düsseldorfer EG 36 42 39 81
Marcus Kuhl Mannheimer ERC 43 41 40 81
Jörg Hiemer EV Füssen 43 47 33 80
Franz Reindl SC Riessersee 44 47 31 78
Ron Andruff Mannheimer ERC 44 35 43 78

Beste Verteidiger

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Spieler Mannschaft Spiele Tore Assists Punkte
Ken Baird Duisburger SC 39 31 40 71
Mike Zettel ESV Kaufbeuren 43 14 46 60
Mike Ford Kölner EC 39 21 26 47

Die Abstiegsrunde wurde als Einfachrunde unter Mitnahme der Vorrundenpunkte ausgespielt. Nach den ersten beiden Spieltagen wurden dem Kölner EC nachträglich Punkte aberkannt, so dass der EV Füssen aus der Abstiegsrunde in die Playoffs nachrückte. Die ersten beiden Spiele wurden grundsätzlich annulliert. Der Duisburger SC, der keine Chance auf den Klassenerhalt hatte, verzichtete dabei erneut in München anzutreten und erkannte die 5:1-Niederlage vom 20. Februar an. Dem VfL Bad Nauheim reichten die aus der Vorrunde mitgenommenen 39 Punkte zum Klassenerhalt. Neben drei Auswärtsniederlagen verbuchte das Team einen Sieg gegen München und ein Unentschieden gegen Duisburg.

Abschlusstabelle

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Klub Sp S U N Tore Punkte
9. Kölner EC 50 22 2 26 198:198 46:54
10. VfL Bad Nauheim 50 17 8 25 195:233 42:58
11. EHC 70 München (N) 50 15 6 29 180:235 36:64
12. Duisburger SC 50 3 1 46 84:362 7:93

Abkürzungen: Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen, (N) = Neuling
Erläuterungen:     = Klassenerhalt,     = Abstieg.

Alle Play-off-Runden wurden im Modus „Best-of-Three“ ausgespielt.

Als Folge des Passfälscherskandals wurden dem Kölner EC so viele Punkte abgezogen, dass dieser in die Abstiegsrunde rutschte. Als diese Entscheidung getroffen wurde, waren die Viertelfinals bereits beendet. Der DEB entschied die erste Runde zu annullieren und die Spiele anhand der neuen Tabelle erneut anzusetzen. So rückte der EV Füssen für den Kölner EC nach. Ein weiterer Nutznießer war der Berliner SC, der in der ersten Ansetzung an Mannheim gescheitert war und sich im zweiten Anlauf gegen Landshut durchsetzen konnte.

Viertelfinale (annulliert)

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Serie 1 2 3
SC Riessersee ESV Kaufbeuren 2:0 8:3 4:3
Düsseldorfer EG SB Rosenheim 2:1 2:1 2:3 5:2
Mannheimer ERC Berliner SC 2:0 6:3 8:3
Kölner EC EV Landshut 2:0 6:2 5:3
Serie 1 2 3
SC Riessersee EV Füssen 2:0 6:4 3:1
Düsseldorfer EG ESV Kaufbeuren 2:0 14:4 7:5
Mannheimer ERC SB Rosenheim 2:1 3:2 n. V. 2:4 3:2
Berliner SC EV Landshut 2:1 4:3 2:7 4:0
Serie 1 2 3
SC Riessersee Berliner SC 2:1 5:3 3:4 4:2
Düsseldorfer EG Mannheimer ERC 2:1 5:0 2:6 5:4 n. V.

Spiel um Platz 3

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Serie 1 2 3
Mannheimer ERC Berliner SC 2:0 3:2 n. V. 4:1
Serie 1 2 3
SC Riessersee Düsseldorfer EG 2:1 4:2 1:4 7:4
Spieler Team Spiele Tore Assists Punkte
Ralph Krueger Düsseldorfer EG 11 10 12 22
Franz Reindl SC Riessersee 10 9 12 21
Roland Eriksson Düsseldorfer EG 11 6 15 21

Kader des Deutschen Meisters

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Deutscher Meister
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SC Riessersee

Torhüter: Vladimír Dzurilla, Max Fink

Verteidiger: Joachim Reil, Ignaz Berndaner, Gerhard Schaaf, Peter Gailer, Hans Konstanzer

Angreifer: Franz Reindl, Ernst Höfner, Hans Diepold, Doug Gibson, Robert Heinrich, Ferdinand Strodl, Anton Hofherr, Hubert Müller, Franco de Nobili, Hansjörg Neuner, Bernhard Benz

Cheftrainer: Dr. Jano Starsi