Eisik Hirsch Weiss
Eisik Hirsch Weiss (Isaak oder Jizchak Hirsch Weiß etc.; * 9. Februar 1815 in Groß Meseritsch, Mähren; † 1. Juni 1905 in Wien) war ein österreichischer Gelehrter, jüdischer Talmudforscher (Talmudkritiker), Historiker und Aufklärer, Lektor am Bet ha-Midrasch in Wien.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eisik Hirsch Weiss verfasste eine grundlegende historisch-kritische Geschichte der rabbinischen Tradition von Talmud bis Schulchan Aruch: dor dor we-dorschaw (etwa: Geschlecht um Geschlecht und seine Gelehrten; fünf Bände, 1871–1891).
Seine jüdische Erziehung erhielt er in verschiedenen Jeschiwot Mährens, vor allem in Trebitsch und Eisenstadt, welche schon unter dem Einfluss der Aufklärung standen.[1] Seit 1858 lebte er in Wien und wirkte dort an dem von Adolf Jellinek begründeten Bet ha-Midrasch zusammen mit Meir Friedmann als Lektor, gab wichtige jüdische Traditionswerke (neu) heraus und arbeitete an seinem Lebenswerk, das durch Präzision und Begeisterungsfähigkeit gleichermaßen besticht auf einem Gebiet, das Graetz in seinem großen Geschichtswerk vernachlässigt hatte. Dabei war es nach seinen eigenen Worten sein Ziel, „die Erhabenheit des Judentums wirksam hervorzuheben“.[2]
Weitere Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kommentierte Ausgabe sifra (mit dem Kommentar von Abraham ben David), 1862
- Kommentierte Ausgabe mechilta, 1865
- bet talmud (Monatsschrift, 1881 ff.; Vorarbeiten zum Hauptwerk, insbesondere Biographien)
- sichronotaj (Lebenserinnerungen), Warschau 1895
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Weiß, I. H.. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 54. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1886, S. 153 (Digitalisat).
- Ismar Elbogen, Artikel E. H. Weiss, in: Jewish Encyclopedia, 1901–1906, XII, S. 495 ff.
- Jüdisches Lexikon. Berlin 1927, Bd. IV/2, Sp. 1364–1366.
- Alex J. Goldman: The greatest rabbis hall of fame, Shapolsky Publishers, 1987, S. 64–84.
- Moshe David Herr: Artikel WEISS, ISAAC HIRSCH, in: Encyclopaedia Judaica, 2. Auflage, Band 20, S. 733 f.
- Peter Landesmann: Rabbiner aus Wien – Ihre Ausbildung, ihre religiösen und nationalen Konflikte. Böhlau, Wien 1997, S. 111–113.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag in der Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter Landesmann: Rabbiner aus Wien – Ihre Ausbildung, ihre religiösen und nationalen Konflikte. Böhlau, Wien 1997, S. 111
- ↑ Isaak Hirsch Weiss: Meine Lehrjahre aus Sichronotaj, übersetzt von M. Zobel, Berlin, 1936, S. 28
Personendaten | |
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NAME | Weiss, Eisik Hirsch |
KURZBESCHREIBUNG | jüdischer Gelehrter, Talmudforscher, Historiker |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1815 |
GEBURTSORT | Gross Meseritsch, Mähren |
STERBEDATUM | 1. Juni 1905 |
STERBEORT | Wien |