Eiskunstlauf-Juniorenweltmeisterschaften
Die Eiskunstlauf-Juniorenweltmeisterschaften (World Junior Figure Skating Championships, auch als World Juniors oder Junior Worlds bekannt) sind ein jährlich von der Internationalen Eislaufunion (ISU) ausgerichteter Eiskunstlauf-Wettbewerb, bei dem junge Sportler um den Titel des Junioren-Weltmeisters konkurrieren.
Durchführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ISU änderte in der Vergangenheit mehrfach ihre Richtlinien für eine Teilnahme. Die gegenwärtigen Regelungen sehen vor, dass die Eiskunstläufer das 13. Lebensjahr vollendet haben müssen (bis zum vorangegangenen 1. Juli eines Jahres) und nicht älter als 19 Jahre alt sein dürfen. Im Paarlaufen und Eistanzen ist das Höchstalter der Herren auf 21 Jahre festgesetzt.
Die Titelkämpfe sind einer von vier, die die ISU jährlich veranstaltet und gilt als angesehenster internationaler Wettbewerbe im Junioren-Bereich. Die Eiskunstläufer konkurrieren in den Disziplinen Einzellauf (Männer und Frauen), Paarlauf und Eistanz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Eiskunstlauf-Juniorenweltmeisterschaften wurden im März 1976 in Megève als ISU Junior Figure Skating Championships veranstaltet. Zwei weitere Male wurde der Wettbewerb in der französischen Stadt ausgetragen. Bei der dritten Auflage im Jahr 1978 wurde der Wettbewerb offiziell in World Junior Figure Skating Championships umbenannt. Seit 1979 variieren die Austragungsorte jedes Jahr.
Seit dem Jahr 2000 wurden die Konkurrenzen immer im frühen März abgehalten, aber für manche Auflagen wurde der späte November oder der frühe Dezember des vorangegangenen Kalenderjahres ausgewählt.
Startberechtigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eiskunstläufer qualifizieren sich für die Eiskunstlauf-Juniorenweltmeisterschaften, wenn sie Staatsangehörige eines Landes sind, das Mitglied der Internationalen Eislaufunion ist. Jede Nation erhält standardmäßig einen Startplatz für jede Disziplin. Ein zweiter oder dritter Startplatz für das folgende Jahr wird durch eine Punktevergabe zugewiesen, die sich nach der Platzierung des Sportlers richtet. Die Punktezahl ergibt sich aus der Summe der Platzierungen der Eiskunstläufer eines jeweiligen Landes (die besten zwei Platzierungen, bei drei Startplätzen). Mehrere Startplätze werden nicht übertragen, so dass die Länder jedes Jahr erneut um die Vergabe eines zweiten beziehungsweise dritten Startplatzes konkurrieren müssen. Sendet ein Land nur einen Eiskunstläufer beziehungsweise ein Paar aus, muss dieser/diese sich unter die besten Zehn platzieren, um einen zweiten Startplatz zu erringen; unter die Top 2 für drei Startplätze. Wenn ein Land zwei Sportler/Paare nominiert, muss die Summe der Platzierungen 13 oder weniger betragen, um drei Startplätze für das nächste Jahr zu erringen; 28 oder weniger für zwei Startplätze.
Ausnahmen werden gemacht, sofern ein Läufer aus gesundheitlichen Gründen oder Materialproblemen gezwungen sein sollte, den begonnenen Wettbewerb nicht zu Ende zu führen.
Die Nominierungen für die Junioren-Weltmeisterschaften obliegen den jeweiligen nationalen Verbänden. Manche Länder richten sich nach den Resultaten ihrer Sportler bei nationalen Titelkämpfen, während andere nach vielfältigeren Kriterien auswählen.
Medaillengewinner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Siegerliste konnten sich bisher so bekannte Seniorenläufer wie die späteren Olympiasieger oder Weltmeister Alexander Fadejew, Wiktor Petrenko, Todd Eldredge, Ilja Kulik, Alexei Jagudin, Jewgeni Pljuschtschenko, Daisuke Takahashi und Yuzuru Hanyū einreihen. Der US-Amerikaner Adam Rippon war 2009 der erste, der seinen Titel verteidigte.
Damen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Siegerliste (Seriensiegerinnen blieben bisher aus) konnten sich bisher so bekannte Seniorenläuferinnen wie die späteren Olympiasiegerinnen oder Weltmeisterinnen Elaine Zayak, Rosalynn Sumners, Kristi Yamaguchi, Yuka Satō, Michelle Kwan, Irina Sluzkaja, Miki Andō, Mao Asada, Kim Yuna, Julija Lipnizkaja und Adelina Sotnikowa einreihen. Die Russin Jelena Radionowa war 2014 die erste, die ihren Titel verteidigen konnte.
Paare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Siegerliste (mit je drei Siegen am erfolgreichsten: Natalja Krestjaninowa und Alexei Tortschinski, sowie Sui Wenjing und Han Cong) konnten sich bisher so bekannte Seniorenpaare wie die späteren Olympia-, Welt- oder Europameister Barbara Underhill und Paul Martini, Larissa Selesnjowa und Oleg Makarow, Jekaterina Gordejewa und Sergei Grinkow einreihen. Entsprechende Erfolge wurden von verschiedenen siegreichen Teilnehmer, wie Marija Petrowa, Anton Sicharulidse oder Aljona Savchenko, im Seniorenbereich mit anderen Partnern erzielt.
Eistanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Siegerliste (mit drei Siegen am erfolgreichsten: Jewgeni Platow mit seiner damaligen Partnerin Jelena Krikanowa) konnten sich bisher so bekannte Seniorenläufer wie die späteren Olympia-, Welt- oder Europameister Sergei Ponomarenko, Oxana „Pascha“ Grischtschuk, Marina Anissina, Ilja Awerbuch, Roman Kostomarow, Oxana Domnina und Maxim Schabalin sowie Tessa Virtue und Scott Moir einreihen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft
- Eiskunstlauf-Europameisterschaft
- Liste der Olympiasieger im Eiskunstlauf
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vollständige Ergebnisse der Junioren-Weltmeisterschaften 2012 bei isufs.org (englisch)