Elektrochromie
Unter dem Begriff Elektrochromie fasst man die Fähigkeit von Molekülen und Kristallen zusammen, ihre optischen Eigenschaften durch ein äußeres elektrisches Feld oder einen Stromfluss zu ändern. Grundlage bildet die Beeinflussung von Elektronenzuständen (Redoxreaktion). Typischerweise findet man starke elektrochrome Effekte bei einigen Übergangsmetalloxiden (z. B. Wolframoxid), Komplexverbindungen (z. B. Berliner Blau) und bei einigen leitfähigen Polymeren. Bei leitfähigen Polymeren kann das Polymergerüst reversibel elektrochemisch oxidiert und reduziert werden, bei dünnen Schichten ist die Farbe des leitfähigen Polymers vom Oxidationszustand abhängig (Beispiele sind 3,4-Polyethylendioxythiophen (PEDOT) und Polyanilin).
Anwendungsbeispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Elektrochromie wird beispielsweise beim Energiemanagement von Häusern in Form von dünnen Schichten auf dem Fensterglas eingesetzt. Diese können ihre optischen Eigenschaften variieren und sich beispielsweise in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen abdunkeln (siehe elektrochromes Glas).
Auch bei modernen Flugzeugen lassen sich die Passagierfenster durch elektrochrome Verfahren abdunkeln.
Elektrochrome Rückspiegel werden für Kraftfahrzeuge angeboten, sie verringern die Blendung des Fahrers bei Nacht.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Wochenschau: Intelligente Fenster und automatisch abblendbare Spiegel: Die Elektrochromie macht's möglich, 2006
- C. Wagner, M. Oetken: Das elektrochrome Material Berliner Blau in Theorie und Praxis für die Schule und Hochschule, 2018 bei Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)