Eleonore Noll-Hasenclever

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Eleonore Hasenclever, etwa 1911

Eleonore Noll-Hasenclever (* 4. August 1880 in Duisburg als Eleonore Hasenclever; † 18. August 1925 auf dem Berg Bishorn, Walliser Alpen, Schweiz) war eine deutsche Bergsteigerin und galt als die erfolgreichste Bergsteigerin ihrer Zeit.

Bishorn mit Turtmanngletscher

Die Tochter eines Brückenbauingenieurs wuchs in Frankfurt am Main auf und fand ihre Begeisterung für die Bergsteigerei in einem Mädchenpensionat in Lausanne. Auf einer Bergtour lernte sie den erfahrenen Bergführer und Erstbesteiger mehrerer Gipfel in den Alpen Alexander Burgener kennen, der mit ihr in der Folgezeit 21 Viertausender bestieg und ihr somit die Grundlagen des Alpinismus vermittelte.

Sie war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der besten Bergsteigerinnen, ihr Können und ihr Mut waren außergewöhnlich. Sie versetzte die damals noch junge Bergsteiger-Szene in Aufregung, weil sie regelmäßig selbst geübte Kollegen und Bergführer hinter sich ließ und schneller und mutiger durch jede Steilwand stieg. Das war für manche Männer schwer auszuhalten, sie wurde deshalb offen angefeindet und in einem Fall wurden nachts sogar ihre Seile zerschnitten. Trotzdem hat sie ihre alpinistische Karriere erfolgreich fortgesetzt.[1]

Grab

In den folgenden Jahren bestieg sie acht Mal das Matterhorn sowie mehrmals den Mont Blanc und die umliegenden Gipfel. 1909 veröffentlichte sie ihre ersten alpinistischen Erfahrungen in dem Buch „Die Besteigung des Dôme de Rochefort über die Aiguille de Rochefort und des Mont Mallet“.

Im Anschluss widmete sie sich dem Besteigen der Gipfel der österreichischen und französischen Alpen wie der Aiguille des Grands Charmoz 1911 und lernte dabei den 17 Jahre älteren Kaufmann Johannes Noll kennen, den sie 1914 heiratete. 1913 veröffentlichte sie mit „In den Saaser Bergen“ ein weiteres Buch über ihre Bergtouren.

In den 1920er Jahren unternahm sie zusammen mit Alfred Horeschowsky und Hans Pfann mehrere schwierige Touren in den Westalpen. 1924 durchkletterte sie erfolgreich die Nordwand des Breithorns.[2][3] Am 18. August 1925 starb sie in einer Höhe von 3800 Metern beim Abstieg vom Bishorn in den Walliser Alpen, nachdem sie durch ihre Begleiter nicht rechtzeitig aus einer Schneelawine gerettet werden konnte. Ihr Grab befindet sich auf dem Bergsteigerfriedhof in Zermatt.[4][5]

1932 erschienen posthum ihre Memoiren unter dem Titel „Den Bergen verfallen“.[6]

Sie war auch selbständige Bergführerin und hatte bis zu ihrem allzu frühen Tod über 150 Mal die Viertausenderhöhe überschritten.[7]

  • „Wenn irgendwo, so lernt man einen Menschen in den Bergen kennen, sei es in den Stunden beschaulicher Freude oder des Glücks, das die Berge geben, sei es im einfachen Durchhalten bis zum Äußersten oder gar im Kampf um Sein oder Nichtsein“[8]
  • „Um das Glück, das die Berge ihren Getreuen schenken, ist es ein eigen Ding; es läßt sich nicht erzwingen. Wer aber je dieses Glück empfunden, der ist den Bergen für immer verfallen. Sie machen ihn unendlich reich, und ich glaube, er kann nie wieder ganz arm werden!“[9]

Einzelnachweise

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  1. Frauen in den Bergen - sie waren immer da, aber unsichtbar. In: 150 Jahre Deutscher Alpenverein. 5. Mai 2019, abgerufen am 19. August 2022.
  2. Erstbesteiger Detail. In: alpinwiki.at. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  3. Frauen am Berg – Große Leistungen – Bergwissen – Aktiv sein – Bergsport – Deutscher Alpenverein (DAV). Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  4. Klaus Nerger: Das Grab von Eleonore Noll-Hasenclever. In: knerger.de. Abgerufen am 10. August 2022.
  5. Karin Steinbach Tarnutzer: Eine verhängnisvolle Faszination. In: Neue Zürcher Zeitung 19. August 2011.
  6. Eleonore Noll-Hasenclever: Den Bergen verfallen. Alpenfahrten. (Memento des Originals vom 13. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buchfreund.de Union-Verlagsgesellschaft, Berlin 1932.
  7. Lexikon der Frau, Band I, Auflage von 1956, S. 103.
  8. Eleonore Noll-Hasenclever 1923
  9. Eleonore Noll-Hasenclever 1924