Elimar Schubbe

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Elimar Schubbe (* 7. April 1934 in Tallinn) ist ein deutscher Journalist und Publizist.

Schubbe wurde 1934 als Deutsch-Balte in der heutigen Hauptstadt Estlands geboren. Im Zuge der Umsiedlung der Baltendeutschen durch den Hitler-Stalin-Pakt kam Schubbe mit Familie zunächst nach Kalisch im Warthegau, dann über Lodz nach Minsk. 1945 kam er als Heimatvertriebener in die sowjetisch besetzte Zone nach Friesack und Bad Wilsnack, fünf Jahre später reiste er mit seinen Eltern aus Bad Wilsnack wegen drohender Zwangsabordnung in den Uranbergbau aus der bereits gegründeten DDR nach Westdeutschland aus. Schubbe hatte als Mitglied der Jungen Gemeinde mit Flugblättern gegen den Betrug der SED bei den Kommunalwahlen protestiert.

Schubbe wurde ein Anhänger der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands, für die er auch Bildungsarbeit leistete. Er studierte Geschichte, Politische Wissenschaft und Evangelische Theologie. Er übersetzte in den 1960er Jahren mehrere Bücher aus dem Russischen ins Deutsche.[1][2] Außerdem publizierte er u. a. in der Wochenzeitung Die Zeit.[3]

Nach dem Studium arbeitet er von 1970 bis 1978 als Leiter des Innen-, später des Kulturressorts bei der christlich-konservativen Wochenzeitung Rheinischer Merkur in Köln. Danach wurde er Chefredakteur des nationalkonservativen Deutschland-Magazins in Prien, wo er bis 1983 blieb. Im Anschluss daran war er Referent für Medien des Deutschen Bauernverbandes in Bonn und gründete sein eigenes Medienunternehmen Tele-Control, mit dem er politisch linke Programme in Funk und Fernsehen ausmachen wollte.[4] Zudem arbeitete für das Privatfernsehen u. a. als Aufsichtsratsmitglied.

1997 wechselte er in der Nachfolge von Horst Stein als Chefredakteur zum Ostpreußenblatt (heute: Preußische Allgemeine Zeitung). Dort betrieb er eine Öffnung des Blattes hin zu neuen Zielgruppen.

Er ist Mitglied der CDU Nordrhein-Westfalen und im Evangelischen Arbeitskreis in Bonn aktiv. Schubbe war langjährig als Funktionär in der Christlichen Gewerkschaft Medien und in der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) engagiert, so als Bezirksvorsitzender der OMV im Bezirksverband der CDU Mittelrhein und als Landesvorstandsmitglied der OMV NRW. Heute ist er Ehrenvorsitzender der OMV im Bezirksverband der CDU Mittelrhein.[5] Er war zudem stellvertretender Vorsitzender des Vertriebenenverbandes Landsmannschaft Ostpreußen in Bonn.[6]

Schubbe ist seit 1964 verheiratet und Vater eines Sohnes. Er wohnt derzeit in Bonn.

Schriften (Auswahl)

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  • Jürgen Rühle (Hrsg.), Der Prozess beginnt. Neue russische Erzähler. Aus dem Russischen übersetzt durch Gisela Drohla, Elimar Schubbe und Valerian P. Lebedew. Kiepenheuer & Witsch, Köln u. a. 1960.
  • Hrsg.: Phönix. Junge Lyrik aus dem anderen Russland. Aus dem Russischen übersetzt durch Elimar Schubbe. Hanser Verlag, München 1964.
  • Valerij Tarsis, Botschaft aus dem Irrenhaus. Aus dem Russischen übersetzt durch Elimar Schubbe. Possev-Verlag, Frankfurt am Main 1965.
  • Hrsg.: Dokumente zur Kunst-, Literatur- und Kulturpolitik der SED. Seewald Verlag, Stuttgart 1972.
  • Elimar Schubbe. In: Peter Emil Nasarski (Hrsg.): Deutsche Jugendbewegung in Europa. Versuch einer Bilanz. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1967, S. 406.
  • Elimar Schubbe. In: Samuel Salzborn: Grenzenlose Heimat. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Vertriebenenverbände (= Antifa-Edition). Elefanten Press, Berlin 2000, ISBN 3-88520-770-2, S. 119.
  • Elmar Schubbe 65. In: Ostpreußenblatt, Folge 14, 10. April 1999, S. 4. (Autor: Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen)

Einzelnachweise

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  1. Roman Braun: Im Bild der blauen Fliege. Valerij Tarsis, der russische Schriftsteller, der ins Irrenhaus gesperrt wurde. In: Die Zeit, Nr. 26, 25. Juni 1965.
  2. Helen von Ssachno: Der russische Phönix. In: Die Zeit, Nr. 40, 2. Oktober 1964.
  3. Zerschlagt das morsche Gefängnis. Rebellische Stimmen aus der jungen sowjetischen Generation. In: Die Zeit, Nr. 22, 31. Mai 1963.
  4. Immer die gleichen. In: Der Spiegel, Ausgabe 8, 20. Februar 1978, S. 32–34.
  5. Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953. In: General-Anzeiger, 18. Juni 2013.
  6. Die Struktur der Bonner CDU, CDU Bonn, abgerufen am 28. März 2014.