Elise Hampel

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Elise und Otto Hampel (1942)

Elise Hampel, geb. Lemme (* 27. Oktober 1903 in Bismark (Altmark); † 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie war seit 23. Januar 1937 mit dem Widerstandskämpfer Otto Hermann Hampel verheiratet.

Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete sie als Haushaltshilfe. Ab 1936 bis zum 1. September 1940 wirkte sie aktiv als Zellenleiterin in der NS-Frauenschaft mit. Im Januar 1937 heiratet sie Otto Hampel, die Ehe blieb kinderlos.[1] Nachdem ihr Bruder Kurt während des Westfeldzugs gegen Frankreich gefallen war, wurde das Ehepaar zu Gegnern des NS-Regimes. Zwischen September 1940 und September 1942 verfassten sie Postkarten und etwa 200 Handzettel, in denen in den Berliner Gebieten Wedding, Schlesisches Tor, Nollendorfplatz und Charlottenburg zum Widerstand gegen den Faschismus und zur Behinderung der Kriegsplanungen aufgerufen wurde.[1] Trotz Ermittlungen dauerte es zwei Jahre, bis die Urheber auf Grund einer Denunziation gefasst wurden.

Nachdem sie durch Gertrude Waschke beobachtet und verraten worden waren, wurden sie am 20. Oktober 1942 verhaftet. Am 22. Januar 1943 wurden sie vom 2. Senat des Volksgerichtshofes wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverratzum Tod verurteilt und am 8. April 1943 in Plötzensee hingerichtet.[2]

Das Schicksal des Ehepaars Hampel wurde 1946 zum Vorbild für Hans Falladas Roman Jeder stirbt für sich allein. Die Geschehnisse des Romans folgen in groben Zügen den von Fallada recherchierten Prozessakten, die er von Johannes R. Becher zu diesem Zweck erhalten hatte. Am Nachkriegsbau Amsterdamer Straße 10 im Berliner Ortsteil Wedding wurde am 8. April 1989 zur Erinnerung die abgebildete Gedenktafel für das Ehepaar angebracht; das ursprüngliche Wohnhaus der Hampels war durch eine Fliegerbombe zerstört worden.

Im April 2018 wurde der Abschnitt der Limburger Straße zwischen Genter Straße und Müllerstraße, der als Fußgängerweg an der Rathauskantine vorbeiführt, nach Elise und Otto Hampel benannt. Am 21. Juli 2018 wurde auf dem Vorplatz des Rathauses Wedding eine Gedenkstele für das Ehepaar eingeweiht.[3]

Commons: Elise Hampel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mandy Ganske-Zapf: Hampel, Marta Elise, geb. Lemme. In: Eva Labouvie (Hrsg.): Frauen in Sachsen-Anhalt, Bd. 2: Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945. Böhlau, Köln u. a. 2019, ISBN 978-3-412-51145-6, S. 193–195.
  • Manfred Kuhnke: Falladas letzter Roman – Die wahre Geschichte. Steffen, Friedland 2011, ISBN 978-3-941683-10-5.

Einzelnachweise

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  1. a b Elise Hampel . In: Gedenkstätte Plötzensee. Abgerufen am 3. Dezember 2023.
  2. Andreas Mix: Das Fallbeil zerschlug auch ihre Ehe. Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ hat ein wahres Vorbild: die Geschichte von Elise und Otto Hampel, die gegen die Nazis Zettel verteilten. In: Berliner Zeitung. Nr. 112 (14./15. Mai), Magazin, 14. Mai 2011, S. 8 (berliner-zeitung.de).
  3. Laura Hofmann: Gedenkstele in Berlin-Wedding. "Die Stele dient dem Gedenken an den Mut dieses Paares". In: tagesspiegel.de. 18. Juli 2018, abgerufen am 23. Juli 2018.