Elizabeth B. Snyder

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Elizabeth B. Snyder (2009)

Elizabeth B. Snyder (* 30. August 1923 in Breslau; † 18. August 2022)[1] war eine deutsche bildende Künstlerin und Sängerin.

Die frühe Kindheit verbrachte Snyder in Breslau. Nach der Vertreibung ihrer Familie aus Schlesien zogen sie nach Mistelbach.

Sie war zunächst als Journalistin tätig, engagierte sich dann 28 Jahre lang als Sonderchorsängerin der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Ihre audiovisuellen und künstlerischen Arbeiten blieben zunächst auf das lokale Umfeld begrenzt. Erst seit 2003 wendet sie sich mit ihren Werken an eine breitere Öffentlichkeit.

Sie befasste sich mit Technik-Ästhetizismus und Fragestellungen, die über die von René Descartes eingeführte Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften hinausweisen. Von 2012 bis 2019 war sie Mitarbeiterin der E-Zeitschrift Astacus astacus[2][3], zeitweise auch Schriftleiterin.

Arbeitsmethodik

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„MEGATOD“ – Eine Collage von Snyder

Die Hauptthemen ihrer an die Techniken des deutschen Dadaisten Max Ernst angelehnten Arbeiten sind Technik und dadurch gefährdete Menschen.[4] Aufgrund ihrer Beschäftigung mit ostafrikanischen Kulturen ging sie ab 2011 zu Collage-Arbeiten über.

„ROCKETCHURCH“ – Es ist dieselbe Kultur; früher gebar sie gotische Kathedralen, heute gewaltige Raketen.

Sie befürwortet ein bescheidenes In-der-Welt-Sein, da sie von der geistigen und moralischen Unreife des Homo sapiens überzeugt ist. „Das Bindeglied zwischen den Menschenaffen und den Menschen, das sind wir, der Homo sapiens. Der Weg zum Menschen ist noch weit.“[5] Sie war engagierte Katholikin. Sie plädierte für intensive Arbeit an einer gegenseitigen Bezogenheit von Natur- und Geisteswissenschaften.

Werke (exemplarische Auswahl)

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„ODYSSEE“ – Eine europäische Ariane-Rakete und der Text von Homer aus dem 8. Jahrhundert vor Christus über die Heimkehr des Odysseus zu Penelope. War es das griechische Denken mit seiner Suche nach den Gründen und seinem Streben nach beweisbarer Mathematik, das zur Luft- und Raumfahrttechnik führte? Ist die antike Idee vom „Agon“, vom Wettkampf und Wettstreit, der Auslöser unseres Strebens nach immer mehr, immer weiter, immer höher?
  • Odyssee, 1998, Collage, 40 × 55,
  • Rocketchurch, 1998, Collage, 65 × 55,
  • Sibyllen, 2003, Collage, 55 × 45,
  • Megatod, 2009, Collage, 80 × 55,
  • Täwahdo, 2011, Collage, 65 × 45.

Mitwirkung bei TV-Sendungen

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  • ARD-alpha, 2003: Weltmacht USA – Historische und aktuelle Perspektiven, 87'47" min, dreiteilig.
  • ARD-alpha, 2004: Wohin steuert Indonesien? – Ängste, Spannungen und Hoffnungen eines Vielvölkerstaates, 88'50" min, dreiteilig.
  • BR, 2004: Mit der Kirche im Dorf – Bilder vom katholischen Leben in Bayern, 43'30" min.
  • K-TV, 2006: Planet des Lebens – Bali/Java, 3'44" min.
  • ARD-alpha, 2006: Das Zweite Vatikanische Konzil: Ereignis – Rezeption – Zukunft, 59'13" min, zweiteilig.
  • Sibyllen im Herkules, 26'30", 2011.
  • Thaddaios Apostolos Alexander: „Der Wahnsinn irdisch-profitgierigen Denkens“ – Was Raumfahrt und Literatur miteinander zu tun haben. Interview mit Elizabeth B. Snyder, in: Perry Rhodan. 2342, Journal Nr. 99, Beilage zu Band 43 der Serie Terranova, Red.: Hartmut Kasper, Pabel-Moewig Verlag, Rastatt 2006, S. 8–11.
  • Thaddaios Apostolos Alexander: Schöpfung oder Evolution? – „Ein überflüssiger Streit greift um sich“. Interview mit Elizabeth B. Snyder, in: Perry Rhodan. 2422, Journal Nr. 113, Beilage zu Band 23 der Serie Negasphäre, Red.: Hartmut Kasper, Pabel-Moewig Verlag, Rastatt 2008, S. 7–9.
  • Philip Thoel: Der Alptraum unserer verspielten Zukunft. Ein Gespräch mit der Künstlerin Elizabeth B. Snyder, in: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2010. Wilhelm Heyne Verlag, München 2010, ISBN 978-3-453-52681-5, S. 618–632.
  • Das Wesen der Wissenschaft – Interview mit Reinhard Genzel und Elizabeth B. Snyder, in: Uranus. Astronomie in Augsburg # 86, Astronomische Vereinigung Augsburg e. V., ISSN 1618-6362, Augsburg 2014, S. 4–11.
  • Ursula Tilch: Hagiotop und Cosmologic turn. Paläotheologie á la Alexander Seibold, in: Astacus astacus. Splitter zu Philosophie und Kultur XVIII/2020, Paleotheological studies I, ISSN 2194-7805.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige In: trauer.kurier.de Nordbayerischer Kurier, 22. August 2022, abgerufen am 18. Februar 2023.
  2. Breitenwirkung erfuhr die Philosophiezeitschrift, als Linus Hauser den Terminus Cosmologic turn für den Band "Kritik der neomythischen Vernunft. Die Fiktionen der science auf dem Weg in das 21. Jahrhundert", Schöningh, Paderborn 2016, S. 225, ISBN 978-3-506-78197-0, aufgriff, sowie durch die Verwendung des Begriffs durch Harald Lesch in der ARD-alpha-Sendung Die Welt als Schöpfung, Erstausstrahlung 25.6.2017 (19.15 Uhr), Wh. 2.7.2017 (13.15 Uhr); vgl.: Alexander Seibold, "Ein Cosmologic turn in der Theologie. Die Rettung von Gottesbild und Heilsplan in der Narration", in: Astacus astacus. Splitter zu Philosophie und Kultur VI/2014, Kosmologische Wende?!, S. 33–55, ISSN 2194-7805.
  3. Astacus astacus. Splitter zu Philosophie und Kultur XVI/2019, Hagiotop – ein Terminus für den interreligiösen Dialog?, ISSN 2194-7805.
  4. Philip Thoel: Der Alptraum unserer verspielten Zukunft. Ein Gespräch mit der Künstlerin Elizabeth B. Snyder, in: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2010. Wilhelm Heyne Verlag, München 2010, ISBN 978-3-453-52681-5, S. 619.
  5. Snyder bezieht sich hier auf einen aus dem Gedächtnis zitierten Text von Konrad Lorenz; vgl. Philip Thoel: Der Alptraum unserer verspielten Zukunft. Ein Gespräch mit der Künstlerin Elizabeth B. Snyder, in: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2010. Wilhelm Heyne Verlag, München 2010, ISBN 978-3-453-52681-5, S. 628.