Ella Schmittmann

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Helene Wilhelmine Maria Johanna Nepomucena „Ella“ Schmittmann, geborene Wahlen, (* 2. April 1880 in Köln; † 21. Dezember 1970 ebenda)[1] war eine deutsche Sozialpolitikerin.

Helene („Ella“) Wahlen stammte aus einer Kölner Kaufmannsfamilie. Sie war die Tochter von Johann Baptist Wahlen (1850–1927), der in Köln eine Ziegelei und vor allem Grundstücksgeschäfte betrieb. Ihr Großvater Johann Wahlen (1792–1866) hatte den Kölner Vorort Ehrenfeld gegründet.[2]

Sie war eine Kusine Emma Weyers, seit 1901 die erste Frau Konrad Adenauers.[3] Sie heiratete am 20. April 1903 in Köln den Sozialwissenschaftler und Sozialpolitiker Benedikt Schmittmann, der 1939 nach Misshandlungen durch die SS im Konzentrationslager Sachsenhausen verstarb. Das Paar blieb kinderlos.

Ella Schmittmann, die zusammen mit ihrem Mann von dem geheimen Sonderamt „zur Separatistenabwehr“ observiert wurde,[4] führte die Arbeit ihres Mannes Benedikt Schmittmann, der als Mittelpunkt des rheinischen Föderalismus galt, nach seiner Ermordung weiter.[5] Zusammen mit Adolf Süsterhenn war sie im Abendland-Kreis nach 1945 aktiv.[6] Sie wurde 1945 Vorstandsmitglied des Bund deutscher Föderalisten[3][7], der sich 1947 offiziell gründete und dem u. a. als Gründungsmitglieder Heinrich von Brentano (CDU, Hessen), Heinrich Hellwege (DP, Niedersachsen), Anton Pfeiffer (CSU, Bayern), Wilhelm Hoegner (SPD, Bayern), Joseph Baumgartner (BP, Bayern) und Adolf Süsterhenn (CDU, Rheinlandpfalz) angehörten.[8] Sie war eine gefragte Autorin in den föderalistischen Zeitschriften.

1949 wurde Ella Schmittmann Präsidentin der Katholischen Europa-Liga.[3] 1955 wurde sie in Köln in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem investiert.

1953 errichtete Helene Schmittmann aufgrund des Testaments ihres Mannes aus dem Jahre 1935 auf dem kriegszerstörten Grundstück ihrer ehemaligen Villa in der Kölner Südstadt das private Studentenwohnheim Schmittmann-Kolleg und dessen Trägerverein Kreuz-Kolleg Benedikt-Schmittmann-Haus e. V. 1969 wurde die gemeinnützige Benedikt und Helene Schmittmann-Wahlen-Stiftung gegründet, die u. a. nach sozialen und leistungsbezogenen Kriterien Stipendien an Studenten vergibt.

Ella Schmittmann starb 1970 im Alter von 90 Jahren in ihrer Kölner Wohnung am Sachsenring 51, wenige Häuser entfernt vom Schmittmann-Kolleg.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Sterbeurkunde Nr. 2297 vom 31. Dezember 1970, Standesamt Köln Altstadt. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
  2. Rheinische Lebensbilder, Band 10, Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Rheinland-Verlag 1985, Seite 200
  3. a b c Peter Mensing: Adenauer, Band 10, Siedler 2009, Seite 574
  4. Martin Schlemmer: Rheinstaatbestrebungen in der preußischen Rheinprovinz nach dem Ersten Weltkrieg: Gruppen, Motive, Mentalitäten, Böhlau Verlag Köln Weimar 2007, Seite 187
  5. Habbo Knoch: Das Erbe der Provinz:Heimatkultur und Geschichtspolitik nach 1945, Wallstein Verlag 2001, Seite 90
  6. Vanessa Conze: Das Europa der Deutschen: Ideen von Europa in Deutschland zwischen Reichstradition und Westorientierung (1920–1970) , Oldenbourg Verlag 2005, Seite 115
  7. Jürgen Klöckler: Abendland – Alpenland – Alemannien: Frankreich und die Neugliederungsdiskussion in Südwestdeutschland 1945–1947, Oldenbourg Verlag 1998, Seite 102
  8. Heiner Timmermann: Subsidiarität und Föderalismus in der Europäischen Union, Duncker & Humblot 1998, Seite 65