Ellipanthus
Ellipanthus | ||||||||||||
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Ellipanthus unifoliatus, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ellipanthus | ||||||||||||
Hook.f. |
Ellipanthus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Connaraceae. Sie kommt mit sieben Arten von Sträuchern und kleinen Bäumen im tropischen Asien und in Ostafrika vor.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ellipanthus-Arten sind Sträucher oder kleine Bäume. Die schraubig angeordneten Laubblätter besitzen einen am Grund verdickten, gegliederten Blattstiel. Nebenblätter fehlen. Die einfachen, ungeteilten Blattspreiten sind ganzrandig und fiedernervig. Sie entsprechen den Endfiedern der sonst in der Familie vorkommenden Fiederblätter.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütenstände sind kleine blattachselständige Rispen oder Trauben, die bei einigen Arten auch dicht geknäuelt sein können. Die kleinen lanzettlichen Deckblätter fallen früh ab. Die Blütenstiele sind nahe ihrer Spitze gegliedert.
Die kleinen, radiärsymmetrischen Blüten sind meist zwittrig, heterodistyl und proterandrisch. Bei Ellipanthus beccarii und gelegentlich auch bei anderen Arten sind die Blüten eingeschlechtig. In diesen Fällen ist die Geschlechtsverteilung diözisch. Bei den meisten Arten sind die Blüten überwiegend fünfzählig, nur bei Ellipanthus beccarii sind sie überwiegend vierzählig. Die ± freien, in der Knospe klappigen Kelchblätter sind an der Außenseite dicht behaart. Sie bleiben nach der Blüte erhalten, vergrößern sich aber nicht. Die freien, in der Knospe dachziegelig (cochlear) deckenden Kronblätter sind grünlich, cremefarben oder weiß und deutlich länger als die Kelchblätter. Sie sind außen und in der Regel auch innen behaart. Die Staubblätter sind in doppelter Anzahl der Kronblätter vorhanden und stehen in zwei Kreisen. Ihre Staubfäden sind behaart und am Grund miteinander zu einer kurzen, an der Außenseite kahlen, innen behaarten Röhre verwachsen. Die äußeren, vor den Kelchblättern stehenden, fruchtbaren Staubblätter sind viel länger als die inneren, vor den Kronblättern stehenden, als sterile Staminodien ausgebildeten Staubblätter. Die kurzen Staubbeutel sind in ihrer unteren Hälfte dorsifix, also an ihrem Rücken dem Staubfaden angeheftet und krümmen sich während des Blühens auswärts. Sie öffnen sich intrors, also gegen das Blütenzentrum zu, der Länge nach. Der Griffel und der Fruchtknoten sind zottig behaart, die Narbe köpfchenartig geformt. Es gibt nur ein Fruchtblatt, die Frucht ist ein schwach gestielter, eiförmiger Balg, der außen dicht filzig behaart und innen vollständig kahl ist und sich reif öffnet.
Die dunkel glänzenden Samen sind einzeln, selten als Paar an der Innenseite des Balgs befestigt und besitzen eine fleischige Außenschicht, die sogenannte Sarkotesta, sie überdeckt schräg verlaufend den Ansatz des Samens. Das Endosperm ist äußerst dünn, die Keimblätter dick und leicht abgeflacht, die Radicula ist spitz.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung ist altweltlich, die Arten finden sich in Süd- und Südostasien, sowie in Ostafrika und Madagaskar.
Taxonomie und Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Ellipanthus wurde 1862 von Joseph Dalton Hooker beschrieben.[1] Hooker hat in der Erstbeschreibung zwar Connarus unifoliolatus Thwaites und Connarus monophyllus Wall., ein Nomen nudum, als dazugehörende Arten genannt, aber die entsprechenden Namenskombinationen nicht durchgeführt. Als Lektotypus wurde Ellipanthus unifoliolatus festgelegt.[2]
Pseudellipanthus G.Schellenb. und Trichostephania Tardieu sind Synonyme.[3] Manche Autoren haben in der Vergangenheit auch die afrikanische Gattung Hemandradenia Stapf als Synonym von Ellipanthus behandelt.[4] Hemandradenia unterscheidet sich durch Balgfrüchte, die sich bei der Reife nicht öffnen.
Innerhalb der Familie wird Ellipanthus in die Tribus Connareae gestellt.[5]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Ellipanthus lässt sich aus den beiden altgriechischen Wörtern ἐλλιπής (ellipḗs, dt. defekt, fehlerhaft) und ἄνθος (ánthos, dt. Blüte) herleiten. Die Benennung bezieht sich darauf, dass der eine der beiden Staubblattkreise zu sterilen Staminodien umgebildet ist.[6]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaftlicher Name | Verbreitung | Anmerkungen |
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Ellipanthus beccarii Pierre | Borneo | 2 Varietäten |
Ellipanthus calophyllus Kurz | Andamanen | |
Ellipanthus glabrifolius Merr. | Hainan | |
Ellipanthus madagascariensis (G.Schellenb.) Capuron | Kenia, Tansania, Madagaskar | |
Ellipanthus razanatsimae Randrian. & Lowry | östliches Zentral-Madagaskar | |
Ellipanthus tomentosus Kurz | Süd-Indien (Kerala), weit verbreitet in Südostasien | 2 Unterarten, eine davon mit 3 Varietäten |
Ellipanthus unifoliolatus (Thwaites) Thwaites | Sri Lanka |
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. H. Hemsley: Connaraceae. In: W. B. Turrill, E. Milne-Redhead (Hrsg.): Flora of Tropical East Africa. Crown Agents for Oversea Governments and Administrations, London 1956. Ellipanthus online
- P. W. Leenhouts: Connaraceae. In: Flora Malesiana. Ser. I, Vol. 5(4), Botanic Gardens of Indonesia, Bogor, Rijksherbarium, Leyden 1958, S. 495–541.
- R. H. M. J. Lemmens, F. J. Breteler, C. C. H. Jongkind: Connaraceae. In: K. Kubitzki (Hrsg.): The families and genera of Vascular Plants. Vol. VI: Flowering Plants: Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 74–81. (Vorschau bei der Google-Buchsuche)
- Lu Lingdi, N. J. Turland: Connaraceae. In: Flora of China. Vol. 9: Pittosporaceae through Connaraceae. Science Press, Beijing, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-14-8, S. 435–439. Ellipanthus online
- M. S. Mondal: Connaraceae. In: N. P. Singh, J. N. Vohra, P. K. Hajra, D. K. Singh (Hrsg.): Flora of India. Vol. 5: Olacaceae – Connaraceae. Botanical Survey of India, Calcutta 2000, S. 519–540.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. D. Hooker: Ordo LVI. Connaraceae. In: G. Bentham, J. D. Hooker: Genera Plantarum ad exemplaria imprimis in herbariis Kewensibus servata definita. Vol. 1(1), London 1862, S. 430–434. (online)
- ↑ E. R. Farr, G. Zijlstra (Hrsg.): Ellipanthus. In: Index Nominum Genericorum (Plantarum). Smithsonian Institution, National Museum of Natural History, 1996, abgerufen am 27. November 2012.
- ↑ Ellipanthus. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture (USDA), ARS, National Genetic Resources Program, National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland, abgerufen am 27. November 2012.
- ↑ P. W. Leenhouts: Connaraceae. In: Flora Malesiana. Ser. I, Vol. 5(4), Botanic Gardens of Indonesia, Bogor, Rijksherbarium, Leyden 1958, S. 520.
- ↑ R. H. M. J. Lemmens, F. J. Breteler, C. C. H. Jongkind: Connaraceae. In: K. Kubitzki (Hrsg.): The families and genera of Vascular Plants. Vol. VI: Flowering Plants: Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 78. (Vorschau bei der Google-Buchsuche)
- ↑ L. Tipot: Connaraceae. In: E. Soepadmo, K. W. Wong (Hrsg.): Tree Flora of Sabah and Sarawak. Vol. 1, Forest Research Institute Malaysia, Kuala Lumpur, u. a. 1995, ISBN 983-9592-34-3, S. 187–197.
- ↑ R. H. M. J. Lemmens: A reconsideration of Ellipanthus (Connaraceae) in Madagascar and continental Africa, and a comparison with the species in Asia. In: Bulletin du Muséum National d'Histoire Naturelle. Ser. 4, 14, Sect. B, Adansonia. 1, 1992, S. 99–108. (online)
- ↑ A. Randrianasolo, P. P. Lowry: A new species of Ellipanthus Hook.f. (Connaraceae) from humid forest in east-central Madagascar. In: Adansonia. sér. 3, 32, 2010, S. 229–233. (PDF) ( vom 22. April 2013 im Internet Archive)