Elpe
Elpe Stadt Olsberg
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Koordinaten: | 51° 16′ N, 8° 27′ O |
Höhe: | 451 m |
Einwohner: | 484 (31. Dez. 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 59939 |
Vorwahl: | 02962 |
Lage von Elpe und Heinrichsdorf in Olsberg
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Ortsmitte mit Kirche
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Elpe ist ein Stadtteil und Ort der Stadt Olsberg im Sauerland, Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen. Ende 2022 hatte Elpe 484 Einwohner.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 6. März 1945 wurden 3000 Fremdarbeiter, darunter Frauen und Kinder, unter Bewachung von Ordnungspolizei und Volkssturm bei fußtiefem Schnee aus Ramsbeck ins Dorf gebracht.[3] Diese mussten von der Gemeinde versorgt werden. Am Morgen zog der Elendszug zu Fuß, teils mit Handwagen und Karren, weiter. Einige sonderten sich vom Zug ab und kehrten ins Dorf zurück. Ein italienischer Gefangener starb im Dorf und wurde auf dem Friedhof begraben. Noch weitere acht Tage zogen Fremdarbeiter durch. Am 29. März wurde der Volkssturm im Dorf ausgerufen. Der Volkssturm sollte nach Olsberg ausrücken. Nach einem Tag Bahnwache kehrten alle zurück. Am 31. März war das Dorf von deutschen Soldaten belegt. Am 4. April erschien Generalfeldmarschall Walter Model, Kommandant aller Einheiten im Ruhrkessel, im Dorf um den Einsatz der Truppen zu koordinieren. Am 5. April wird der Volkssturm erneut aufgerufen. Die Männer versteckten sich nun im Wald. Nun wurde das Dorf von US-Truppen beschossen. Ein Zivilist wurde getötet und einer verwundet. Die Bevölkerung floh in die Stollen am Lüttenberg und in die Riesstollen. Es wurden 1600 Granateinschläge, davon 180 im Dorf, gezählt. Zwölf Häuser wurden beschädigt. Beim Hof Bükers wurden sieben Militärpferde durch Volltreffer getötet. Die Soldaten sprengten Straßenbäume um den Vormarsch der US-Truppen zu verlangsamen und rückten ab. Am 6. April erschien die Wehrmacht wieder und führte einen Angriff Richtung Brunskapel durch. Dabei waren auch zwei Panzer vom Typ Königstiger. Nach erfolglosem Angriff zog sich die Wehrmacht endgültig zurück. Wieder wurde das Dorf beschossen. Am 7. April zogen die US-Soldaten ins Dorf. Wegen eines befürchteten Gegenangriffs musste die Bevölkerung noch einen Tag in den Stollen bleiben. Zwölf deutsche Gefallene mussten begraben werden. Die Masse der US-Truppen zog am 12. April weiter. Der Rest folgte am 19. April.
Im Zweiten Weltkrieg fielen 41 Männer aus der Gemeinde Elpe als Soldaten, davon die meisten an der Ostfront.[4]
Am 1. Januar 1975 wurde Elpe durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz nach Olsberg eingemeindet.[5]
Am 31. Dezember 2006 hatte das Dorf 619 Einwohner und somit 16 weniger als zu Beginn des Jahres.[6] Der Fluss Elpe durchfließt den Ort. Am 10. August 2007 wurde in der Ortsmitte der Laurentius-Brunnen eingeweiht.
Am 23. Juni 2014 kam es zum Absturz eines Learjets der Gesellschaft für Flugzieldarstellung am Dorfrand.[7]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mittelpunkt des Ortes steht die St.-Lucia-Kirche.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsvorsteher ist Frank Kreutzmann.[8]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Balkenhol (1914–2004), Politiker der CDU, MdB und Bürgermeister von Elpe
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945: Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet. Josefs-Druckerei, Bigge 1955.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zahlen, Daten & Fakten. Stadt Olsberg, abgerufen am 28. Februar 2024.
- ↑ olsberg.de: Zahlen und Fakten – Einwohnerstatistik, Stand 30.12.2013 ( vom 29. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Abschnitt Medebach, S. 77–81.
- ↑ Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Elpe, S. 161–163.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 332 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ olsberg.de: Zahlen und Fakten – Einwohnerstatistik, Zeitraum: 01.01.2006 – 31.12.2006 ( vom 10. Mai 2008 im Internet Archive)
- ↑ Flugzeug nach Kollision mit Kampfjet Eurofighter im Sauerland abgestürzt. Spiegel online, 23. Juni 2014, abgerufen am 24. Juni 2014.
- ↑ die-elper.eu: Der Ortsvorsteher ( vom 2. August 2021 im Internet Archive)