Elsa Dorfman

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Selbstporträt von Elsa Dorfman

Elsa Dorfman (geboren am 26. April 1937 in Cambridge, Massachusetts; gestorben am 30. Mai 2020 ebenda) war eine amerikanische Porträtfotografin. Sie war vor allem bekannt für ihre Arbeit mit einer großformatigen Sofortbildkamera der Marke Polaroid.[1]

Leben und Ausbildung

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Dorfman wuchs in Roxbury und Newton auf.[2][3] Sie war die älteste dreier Töchter von Arthur Dorfman und Elaine Dorfman, geb. Kovitz; die Eltern waren Juden.[4] Sie studierte an der Tufts University, wo sie 1959 ihren Abschluss in Französischer Literatur machte. Anschließend zog sie nach New York City und arbeitete bei Grove Press,[2] einem führenden Verlag der Beat-Literatur.[5] Nach ihrer Rückkehr nach Massachusetts studierte sie Grundschulpädagogik am Boston College.[6] 1967 lernte sie Harvey Silverglate kennen, den sie 1976 heiratete und mit dem sie einen Sohn hatte.[2][7]

Nach ihrem Abschluss unterrichtete Dorfman ein Jahr an einer Schule in Concord.[2] Unter dem Namen Paterson Society organisierte sie Lesungen für Autoren der Beat-Generation.

1963 begann sie für die Educational Development Corporation zu arbeiten. Deren Hausfotograf George Cope führte sie im Juni 1965 in die Kunst der Fotografie ein. Bereits zwei Monate später verkaufte sie ihr erstes Bild für 25 Dollar, ein Porträt von Charles Olson, das als Titelbild für dessen Buch The Human Universe verwendet wurde.

Im Mai 1968 zog sie in das Haus an der Flagg Street 19 in Cambridge, wo ihre Fotografien für das Housebook entstanden.[8][9] Ihr fotografisches Hauptwerk wurde 1974 unter dem Titel Elsa’s Housebook – A Woman’s Photojournal veröffentlicht.[10] Darin porträtierte sie Freunde und Familienangehörige, die zu Besuch kamen, darunter wichtige Autoren der Beat Generation wie Lawrence Ferlinghetti,[11] Allen Ginsberg, Peter Orlovsky, Gary Snyder, Gregory Corso und Robert Creeley,[12][7] aber auch andere, wie die radikale Feministin Andrea Dworkin[11] und den Bürgerrechtsanwalt Harvey Silverglate, der ihr Ehemann wurde.[2]

Porträt von Bob Dylan und Allen Ginsberg (1975)

Sie fotografierte auch Protagonisten der Bostoner Rockszene wie Jonathan Richman,[7] den Frontmann der Modern Lovers oder Steven Tyler von Aerosmith.[11]

1995 erstellte Dorfman zusammen mit dem Künstler Marc A. Sawyer das Buch 40 Ways to Fight the Fight Against AIDS. Dafür fotografierte sie Menschen mit und ohne AIDS, die sich für AIDS-Opfer einsetzten. Die Fotografien wurden in Cambridge, Provincetown und New York City ausgestellt.[13]

Dorfman trat auch in dem Dokumentarfilm No Hair Day von 1999 auf, in dem sie Frauen während einer Brustkrebsbehandlung porträtierte.[2]

Ihre bekanntesten Werke entstanden mit einer Großformatkamera der Marke Polaroid für Aufnahmen im Format 20×24 Zoll, von der nur sechs Exemplare gebaut wurden.[14]

2016 drehte Errol Morris unter dem Titel The B-Side: Elsa Dorfman’s Portrait Photography einen Dokumentarfilm über Dorfmans Leben und Werk.[15]

Ihre Bilder finden sich u. a. in den Sammlungen des San Francisco Museum of Modern Art, der National Portrait Gallery in Washington, des Harvard Art Museums, des Portland Museum of Art in Maine.[6]

Commons: Elsa Dorfman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mark Feeney: Instant karma In: The Boston Globe, 16. März 2008. Abgerufen am 15. März 2014 
  2. a b c d e f Mark Feeney: Elsa Dorfman, photographer whose distinctive portraits illuminated her subjects and herself, dies at 83 (Memento des Originals vom 31. Mai 2020 im Internet Archive) In: The Boston Globe, 30. Mai 2020 
  3. Deborah Becker: Cambridge Photographer Elsa Dorfman, Famous For Her Giant Polaroids, Dies At 83, WBUR-FM, 30. Mai 2020 
  4. Sean P. Means: Cheery 'B-Side' marks end of a photographer’s era In: The Salt Lake Tribune, 13. Juli 2017. Abgerufen am 31. Mai 2020 
  5. Dorfman explains her background in her Housebook: The Camera (Memento vom 1. September 2006 im Internet Archive)
  6. a b Hena Sharma: American portrait innovator Elsa Dorfman has died at age 83. In: CNN. Abgerufen am 4. Juni 2020 (englisch).
  7. a b c Murray Whyte: Elsa Dorfman looks back at 50 years on both sides of the camera (Memento des Originals vom 12. Februar 2020 im Internet Archive) In: The Boston Globe, 6. Februar 2020. Abgerufen am 30. Mai 2020 
  8. Elsa Dorfman discusses Elsa’s Housebook: A Woman’s Photojournal. Harvard Book Store, 25. Oktober 2012, abgerufen am 31. Mai 2020.
  9. Elsa Dorfman: Elsa’s Housebook: A Woman’s Photojournal. D. R. Godine, 1974, ISBN 978-0-87923-099-9, S. 14 (google.com).
  10. Elsa's Housebook: A Woman's Photojournal (Memento vom 20. August 2006 im Internet Archive)
  11. a b c Cultural Visionary: Elsa Dorfman. Cambridge Community Foundation, abgerufen am 31. Mai 2020.
  12. Mark Shanahan, Meredith Goldstein: Elsa Dorfman talks about 'Housebook' In: The Boston Globe, 27. Oktober 2012. Abgerufen am 30. Mai 2020 
  13. Hoffmann, K. (1999). Elsa Dorfman: Portraits of Our Time. Woman’s Art Journal Vol. 20, No. 2, 1999, 28.
  14. According to her web site FAQ, Elsa's FAQ for the Polaroid 20x24 (Memento vom 3. April 2013 im Internet Archive)
  15. Andrew Barker: Film Review: 'The B-Side: Elsa Dorfman’s Portrait Photography'. In: Variety. 13. September 2016, abgerufen am 26. Oktober 2017.