Emily Jacir
Emily Jacir (geboren 1970 in Bethlehem, Westjordanland) ist eine palästinensisch-amerikanische Künstlerin. Sie arbeitet konzeptuell und ist so gleichermaßen als Malerin, Fotografin, Film-, Sound-, Video- und als Installationskünstlerin bekannt geworden. Ihr Werk kreist um die Geschichte der Vertreibung und Unterdrückung von Palästinensern.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jacir wurde 1970 in Bethlehem[1] im israelisch besetzten Westjordanland geboren. Sie wuchs in Saudi-Arabien auf und besuchte eine Oberschule in Rom. An der University of Dallas in Irving (Texas) erwarb sie den BA, am Memphis College of Art in Memphis (Tennessee) den Master of Fine Arts (MFA). Seit 1999 lebt und arbeitet Jacir, soweit das Palästinensische Autonomiegebiet nicht abgeriegelt ist, alternierend in Ramallah (u. a. an der Universität Bir Zait arbeitend[2]) und in New York City.[3]
Seit 1994 hatte Jacir weltweit eine Vielzahl von Ausstellungen, unter anderem im Whitney Museum und im MoMA in New York und am San Francisco Museum of Modern Art. 2007 nahm sie mit Material for a Film, „einem Dokumentarfilm in Gestalt einer Installation“ über den Mord an Wael Zwaiter, u. a. an der Biennale di Venezia teil und wurde dort mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet. 2008 erhielt Jacir den mit 100.000 US-$ dotierten Hugo Boss Prize der Solomon R. Guggenheim Foundation.
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 postete sie am 7. Oktober auf ihrem Instagram-Account ein Video, in dem die Hamas eine israelische Zivilistin verschleppte. Ihr Kommentar: „Diese gefangengenommene Siedlerin sieht glücklich aus. Ich hoffe, sie geben ihr ein gutes palästinensisches Gericht zu essen.“[4] Das Nachrichtenmagazin Profil zitierte den Satz als ein Beispiel für die „manifeste Verhöhnung israelischer Opfer“ in der Kunstszene.[5]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2007: Prinz-Claus-Preis[6]
- 2007: Goldener Löwe der Biennale di Venezia
- 2008: Hugo Boss Prize[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- belongings. Arbeiten 1998–2003, Folio Verlag, Wien-Bozen 2003, ISBN 3-85256-265-1
- Emily Jacir (Ausstellungskatalog), Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-939738-57-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Emily Jacir im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Emily Jacir auf the-artists.org ( des vom 17. Mai 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 13. Januar 2009)
- ↑ Ms Emily Jacir auf dem Unesco-Portal (abgerufen am 13. Januar 2009)
- ↑ Emily Jacir: Artist beim Institute for Middle East Understanding ( des vom 19. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 13. Januar 2009)
- ↑ Reaktionen auf den Terror: Der Israelhass in der Kulturszene ist ein strukturelles Problem - WELT. 9. Oktober 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ Stefan Grissemann, Clemens Neuhold: Hass mit links: Wieso der Antisemitismus gerade in den „progressiven“ Milieus boomt, Profil.at, 30. Oktober 2023
- ↑ 2007 Prince Claus Award: Emily Jacir, Palestine ( vom 12. Januar 2008 im Internet Archive)
- ↑ Hugo Boss Prize 2008 ( des vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 14. Januar 2009)
Personendaten | |
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NAME | Jacir, Emily |
KURZBESCHREIBUNG | palästinensische Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1970 |
GEBURTSORT | Betlehem, Westjordanland |