Enoch Mgijima (Prophet)
Enoch Josiah Mgijima (geboren 1868 in Bulhoek bei Queenstown, Kapkolonie; gestorben am 5. März 1928 in Ntabelanga bei Queenstown[1]) war ein südafrikanischer Landwirt und aus dem Missionschristentum erwachsener Prophet einer millenaristischen Bewegung, der Israelites.[2]
Einer Vision folgend, gründete er in den frühen Monaten des Jahres 1919 in Bulhoek (heute: Whittlesea) bei Queenstown im Osten der damaligen Kapkolonie eine unabhängige religiöse Bewegung.
Die Bewegung, die von den Predigten der Zeugen Jehovas inspiriert wurde, stellte Formen und Prinzipien des Alten Testaments, das in einem indigenistischen Sinne überarbeitet wurde, dem von den Weißen vertretenen Christentum entgegen; die Anhänger wollten sich deshalb The Israelites nennen. Viele seiner Anhänger starben bei dem Massaker von Bulhoek (Bulhoek Massacre) im Jahr 1921, in dem die Polizei fast 200 Mitglieder seiner religiösen Bewegung tötete, die sich weigerten, Steuern zu zahlen und staatliches Land in Bulhoek zu räumen.
Der schwerwiegende Vorfall veranlasste die Regierung jedoch, ihre Politik gegenüber den neuen indigenen Religionen zu überdenken, die später, in gewissen Grenzen, offiziell anerkannt wurden.
Enoch Mgijima selbst wurde festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt. Im Jahr 1924 wurde er freigelassen. Er starb einige Jahre später.
Die Lokalgemeinde Enoch Mgijima (englisch Enoch Mgijima Local Municipality) im Distrikt Chris Hani der südafrikanischen Provinz Ostkap ist nach ihm benannt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katesa Schlosser: Propheten in Afrika. Limbach Verlag, Braunschweig 1949 (= Kulturgeschichtliche Forschungen Bd. 3), S. 351 ff.
- Robert Edgar: Because they chose the path of God: The story of the Bulhoek Massacre. Ravan Press, Johannesburg 1988
- Robert R. Edgar: The Finger of God: Enoch Mgijima, the Israelites, and the Bulhoek Massacre in South Africa. University of Virginia Press, Charlottesville / London 2018 (Inhaltsübersicht)[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- South African History Online: Enoch Mgijima. auf www.sahistory.org.za (englisch)
- Bongani Madondo: The curious case of Enoch Mgijima. Meldung vom 28. März 2013 im Mail & Guardian (englisch)
- J. A. Millard: Mgijima, Enoch Josiah (A). In: The Encyclopaedia Africana Dictionary of African Biography (englisch, französisch)
- Martin de Porres Archibald Mandew: War, memory and salvation: the Bulhoek massacre and the construction of a contextual soteriology. Thesis (Ph.D.), University of Natal, Pietermaritzburg 1997
- Sikho Ntshobane: Bulhoek Massacre is honoured with song and dance. Daily Dispatch
- Anonymus: The Bulhoek Massacre: The Power of Prophecy. African History Archive (SAHA)
- Isak Niehaus: Anthropology at the dawn of apartheid. Radcliffe-Brown and Malinowski's South African engagements, 1919–1934. In: Journal of Global and Historical Anthropology, Vol. 2017, Ausgabe 77, S. 103–117.
- The Bulhoek Massacre – The History of Prophet Enoch Mgijima. youtube.com
Einzelnachweise und Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ South African History Online: Enoch Mgijima. auf www.sahistory.org.za (englisch).
- ↑ Die „Israelitische Bewegung“ im Artikel zum Propheten von Katesa Schlosser, S. 551 ff.
- ↑ SBB: bibliografischer Nachweis.
Personendaten | |
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NAME | Mgijima, Enoch |
ALTERNATIVNAMEN | Mgijima, Enoch Josiah |
KURZBESCHREIBUNG | südafrikanischer Landwirt und Prophet |
GEBURTSDATUM | 1868 |
GEBURTSORT | Bulhoek bei Queenstown (Südafrika) |
STERBEDATUM | 5. März 1928 |
STERBEORT | Ntabelanga bei Queenstown (Südafrika) |