Eppe
Eppe Kreisstadt Korbach
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Koordinaten: | 51° 14′ N, 8° 46′ O |
Höhe: | 380 m ü. NHN |
Fläche: | 10,83 km²[1] |
Einwohner: | 592 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1970 |
Postleitzahl: | 34497 |
Vorwahl: | 05636 |
Katholische Kirche
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Eppe ist ein südwestlicher und ländlich strukturierter Stadtteil von Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eppe liegt auf zirka 360 m Höhe rund 2 km östlich der hessischen Grenze zu Nordrhein-Westfalen in den äußersten (nord)östlichen Ausläufern des Rothaargebirges etwa 8 km südwestlich der Kernstadt Korbach bzw. rund 6 km nordöstlich der westfälischen Stadt Medebach. Unmittelbar östlich des Orts verläuft in Nord-Süd-Richtung die Wilde Aa („Aar“). Südlich breitet sich die Medebacher Bucht aus, östlich das Waldecker Land und wenige Kilometer nördlich das Upland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eppe wurde 1220[1] erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich Hepehe und Epehe genannt, war der Ort Stammsitz des mit Reinhard von Eppe (1214–1254) erstmals bekundeten Adelsgeschlechts derer von Eppe. Ein Heinrich von Eppe (1240–1276) und sein Bruder waren Burgmannen in Warburg. 1289 war ein Herbold von Eppehe Bürgermeister der Stadt Korbach. Ein Dietrich von Eppe (1332–1374) war Amtmann zu Fürstenberg, einem heutigen Ortsteil von Lichtenfels.
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eppe im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3] Die Gemarkung von Eppe hatte eine Fläche von 10,83 km².[4] Für Eppe, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Eppe angehörte:[1][6]
- vor 1663: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Freigrafschaft Düdinghausen
- ab 1663: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1806: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberamt des Eisenbergs
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (ab 1848), Kreis des Eisenbergs
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis des Eisenbergs
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis des Eisenbergs
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1970: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Stadt Korbach[Anm. 1]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Korbach
Heidenstraße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Heidenstraße ist eine mehr als 1000 Jahre alte Heer- und Handelsstraße durch das Aartal. Sie führte von Leipzig über Kassel, Korbach, Eppe und Medebach nach Köln und war ca. 500 km lang. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden hier nicht nur Güter transportiert, sie wurde auch von Siedlern und Pilgern benutzt; auch die Kaiser Otto III. (1000) und Karl IV. (1349) sollen sie benutzt haben. Zudem wird sie als Zubringer zum „Jakobspfad“, einer weiteren Pilger- und Handelsstraße, angesehen. Noch heute finden sich Spuren dieser Straße.
Seit dem 1. Juni 2009 erinnert ein Gedenkstein mit Gedenktafel an die Heidenstraße. Es ist der erste Gedenkstein für die Heidenstraße im Landkreis Waldeck-Frankenberg und in Hessen.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Eppe 627 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 246 zwischen 18 und 49, 141 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 246 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 165 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1541: | 20 Häuser |
• 1738: | 36 Häuser |
• 1770: | 44 Häuser, 357 Einwohner |
Eppe: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 357 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 391 | |||
1840 | 414 | |||
1846 | 407 | |||
1852 | 410 | |||
1858 | 420 | |||
1864 | 430 | |||
1871 | 378 | |||
1875 | 392 | |||
1885 | 383 | |||
1895 | 363 | |||
1905 | 357 | |||
1910 | 398 | |||
1925 | 426 | |||
1939 | 417 | |||
1946 | 508 | |||
1950 | 503 | |||
1956 | 521 | |||
1961 | 473 | |||
1967 | 546 | |||
1971 | 561 | |||
1980 | 639 | |||
1990 | 676 | |||
1995 | 735 | |||
2000 | 704 | |||
2005 | 681 | |||
2010 | 646 | |||
2011 | 627 | |||
2015 | 612 | |||
2020 | 592 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1], Stadt Korbach[8][2]; Zensus 2011[7] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck 1526/1529 wurde die Dorfbevölkerung protestantisch und erst im 19. Jahrhundert kamen Katholiken wieder ins Dorf. Bis zum Jahr 1865 hatte der Ort eine Simultankirche, die von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt wurde. Diese musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Die heutige evangelische Kirche wurde im Jahr 1876 erbaut. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchspiel Nieder-Ense.[9]
1869 wurde für die katholische Gemeinde die Kirche St. Peter und Paul errichtet und am 4. Oktober 1870 geweiht. Damit ist sie nach der Reformation der erste Neubau einer katholischen Kirche im Waldecker Land. Zur katholischen Kirchengemeinde Eppe gehören auch die Dörfer Nieder-Schleidern und Alleringhausen. Sie ist dem Pastoralverbund Korbach im Dekanat Waldeck zugeordnet und gehört, obwohl in Nordhessen gelegen, wie das ganze Gebiet des ehemaligen Landkreises Waldeck zum westfälischen Erzbistum Paderborn.
Im Jahr 1885 waren von den 363 Einwohnern in Eppe 28 evangelisch, was 7,7 % entspricht, 335 Einwohner waren katholisch (92,3 %). 1961 wurden 53 evangelische (11,2 %) und 420 katholische (88,8 %) Christen gezählt.[1]
Kultur und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Eppe befindet sich ein Jugendheim des CVJM (Wolfhagen), in dem viele Jugendliche Freizeiten erlebt haben.
- Mehrere Vereine sind im Dorf aktiv.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tennisprofi Rainer Schüttler (* 1976), der am Korbacher Gymnasium, der „Alten Landesschule“, sein Abitur machte, stammt aus Eppe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hilmar G. Stoecker: Eppe. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1988 (= Waldeckische Ortssippenbücher, Bd. 36); bearbeiteter Zeitraum: 1663–1987, 1581 Familien.
- Karl Schäfer: Steinkohlen in Waldeck? „Schwarzes Gold“ erweckte trügerische Hoffnung. „Steinkohlenfunde“ bei Eppe, Bömighausen und Hillershausen. In: Mein Waldeck, Jg. 1980, Heft 12, S. 3–4.
- Literatur über Eppe nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eppe. In: Webauftritt der Stadt Korbach.
- Eppe. Ortsgeschichte, Infos. Private Website
- Eppe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Am 1. Juli 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eppe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom ; abgerufen am 2. Juni 2018.
- ↑ Das Kirchspiel Nieder-Ense umfasst die Kirchengemeinden Nieder-Ense (Nieder-Ense mit Kirche, Ober-Ense, Nordenbeck, Goldhausen), Immighausen (Immighausen mit Kirche) und Eppe (Eppe mit Kirche, Hillershausen, Nieder-Schleidern mit Kirche).