Ercole Rosa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ercole Rosa (* 13. Februar 1846 in Rom; † 12. Oktober 1893 ebenda) war ein italienischer Bildhauer.

Rosas Vater Antonio Rosa verdiente den Lebensunterhalt für Familie als Steinmetz und durch den Verkauf selbst gefertigter Krippenfiguren aus Terracotta, bei deren Herstellung Rosa half.[1] Seine Mutter hieß Blandina und war eine geborene Gabrielli. Beide Eltern verstarben früh und er kam in das Ospizio di San Michele, ein Waisenhaus in Rom.[2] Dort blieb er bis zu dessen Auflösung 1862, danach war er bei verschiedenen Bildhauern tätig. Beeinflusst wurde er von Vincenzo Vela. 1867 war er ein Mitkämpfer Giuseppe Garibaldis bei Mentana. Er war der Lehrer von Antonio Ugo und Juan Manuel Ferrari (1874–1916), einem Bildhauer aus Uruguay.[3]

  • 1879 bekam Rosa den Auftrag für ein Reiterstandbild des ersten italienischen Königs Viktor Emanuel II., das am 24. Juni 1896 auf der Piazza del Duomo in Mailand aufgestellt wurde. Das bronzene Standbild zeigt den König auf seinem Ross während der Schlacht von San Martino, gegossen wurde die Bronze von Ettore Ferrari. Die Sockelreliefs stellen den Einzug der französisch-piemontesischen Truppen in Mailand nach der Schlacht von Magenta dar. Insgesamt sind auf den bronzenen Hochreliefs 64 Personen zu sehen, darunter Bersaglieri, französische Grenadiere, Zuaven und Turkos. Links und rechts des Standbildes befindet sich je ein Löwe aus Marmor.[4]
  • Zu Ehren von Zweien der Gebrüder Cairoli, Enrico und Giovanni, die während des Gefechts um Villa Glori 1867 starben, fertigte Rosa 1883, zehn Jahre nach der ersten Entwurfsskizze, eine Bronze an, die am 27. Mai am oberen Ende des Viale di Gabriele D’Annunzio in Rom aufgestellt wurde.[5]
  • In der Galleria Nazionale d’Arte Moderna befindet sich von Rosa das Porträt eines jungen Mädchens in Bronze.[6]
  • In Vercelli befindet sich ein weiteres Denkmal Viktor Emanuels II., das Ercole Villa nach Rosas Vorarbeit geschaffen hat.
  • Rosa hat mehrere, kleinere weitere Werke in Bronze und Marmor angefertigt.[7]

Sowohl in Rom, Macerata und San Severino Marche sind Straßen nach Rosa benannt worden. In Letztgenannter wurde 1899 auf der piazza del Popolo eine von Ettore Ferrari gestaltete Büste Rosas aufgestellt.

  • Primo Levi: Due scultori (Giuseppe Grandi ed Ercole Rosa), Rom 1896.
  • Ashton Rollins Willard: History of modern Italian art. New York / Bombay 1902, S. 210–213. (Textarchiv – Internet Archive).
  • Rosa, Ercole. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 597 (biblos.pk.edu.pl).
  • Palma Bucarelli: Rosa, Ercole. In: Enciclopedia Italiana. 1936 (treccani.it).
  • Francesco Sapori: Scultura italiana moderna. Rom 1949.
  • Stefano Susinno (Hrsg.): Ercole Rosa (1846 -1893) opere restaurate: Gessi e terracotta provenienti dal fratello Sistilio Rosa, 1903. Rom 1981.
  • Thorsten Rodiek: Das Monumento nazionale Vittorio Emanuele II. in Rom. Europäische Hochschulschriften Reihe 28 Kunstgeschichte Band 30, P. Lang, Frankfurt/Main – New York – Paris 1983.
  • Vincenzo Vicario: Gli scultori italiani. Dal neoclassicismo al liberty, Lodi 1991.
  • Alfonso Panzetta: Nuovo dizionario degli scultori italiani dell’Ottocento e del primo Novecento. Turin 2003.
  • Francesco Franco: Rosa, Ercole. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani. Band 88: Robusti–Roverella. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2017 (treccani.it).
Commons: Ercole Rosa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Katalogeintrag@1@2Vorlage:Toter Link/www.sothebys.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des Auktionshauses Sotheby’s mit Bezug auf Panzetta 2003.
  2. Ashton Rollins Willard: History of modern Italian art. 1902, 210.
  3. Juan Manuel Ferrari (1874–1916). museos.uy.
  4. Guida d’Italia – Milano. Mailand 1998, S. 147.
  5. Catherine Bourrabier, Roma, 2005, S. 316.
  6. Abbildung.
  7. arcadja.com.