Erdbeben von Athen 1999

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Erdbeben von Athen 1999
Erdbeben von Athen 1999 (Griechenland)
Erdbeben von Athen 1999 (Griechenland)
Datum 7. September 1999
Uhrzeit 14:56:51
Intensität IX 
Magnitude Momenten-Magnitude 
Stärke 6,0 MW 
Tiefe 10 km
Epizentrum 38° 3′ 36″ N, 23° 30′ 36″ OKoordinaten: 38° 3′ 36″ N, 23° 30′ 36″ O
(20 km von Athen)
Land Griechenland Griechenland
Tote 143
Verletzte 800–1600
Sachschaden 3–4,2 Milliarden US-Dollar

Das Erdbeben von Athen 1999 ereignete sich am 7. September in der Nähe des Gebirge Parnitha in Griechenland mit einer Magnitude von 6,0 Mw und einer maximalen Intensität auf der Mercalliskala von IX (heftig). Die Nähe zum Stadtgebiet von Athen führte zu weitreichenden strukturellen Schäden, vor allem in den nahe gelegenen Vororten Ano Liossia, Acharnes, Fyli, Thrakomakedones, Kifisia, Metamorfosi, Kamatero und Nea Filadelfia. Mehr als 100 Gebäude, darunter drei große Fabriken, in diesen Gebieten stürzten ein und begruben zahlreiche Opfer unter ihren Trümmern, während Dutzende weitere schwer beschädigt wurden. Bei der tödlichsten Naturkatastrophe in Griechenland seit fast einem halben Jahrhundert kamen 143 Menschen ums Leben und bis zu 1.600 erlitten Verletzungen.

Ano Liosia

Griechenland ist ein seismisch aktives Land, das in einer komplexen Wechselwirkungszone zwischen der afrikanischen, eurasischen, ägäischen und anatolischen Platte liegt. Südgriechenland selbst befindet sich auf der Ägäischen Meeresplatte. Die Anatolische Platte bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 3 cm pro Jahr relativ zur Eurasischen Platte nach Südwesten auf die Ägäische Platte zu. Gleichzeitig subduziert die Afrikanische Platte mit einer Geschwindigkeit von 4 cm pro Jahr entlang der Griechischen Subduktionszone unter die Ägäische Platte.[1]

Das Beben von 1999 war die verheerendste und kostspieligste Naturkatastrophe, die das Land seit fast zwanzig Jahren getroffen hat. Das letzte große Erdbeben bei Athen ereignete sich am 24. Februar 1981 in der Nähe der Alkyonides-Inseln im Golf von Korinth, etwa 87 km westlich der griechischen Hauptstadt.[2]

Abgesehen von der Nähe des Epizentrums zum Großraum Athen wies dieses Beben auch ein sehr flaches Hypozentrum in Verbindung mit ungewöhnlich hohen Bodenbeschleunigungen auf. Unerwartet schwere Schäden entstanden auch in der Stadt Adames. Die Akropolis und die übrigen berühmten antiken Denkmäler der Stadt blieben von der Katastrophe entweder völlig unversehrt oder wurden nur leicht beschädigt. Entlang der Straße, die zu den Gipfeln des Parnitha führt, wurden ein Erdrutsch und mehrere Risse gemeldet. Leichte Schäden wurden auch an den Wasser- und Abwassernetzen in der Nähe des Epizentrums gemeldet.[3]

Rettungsmaßnahmen

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Das Beben ereignete sich weniger als einen Monat nach einem Erdbeben in der Türkei, das ein viel größeres Ausmaß hatte. Diese Abfolge von Erdbeben und die gegenseitige Hilfe beider Länder gaben Anlass zu Gesprächen, was als „griechisch-türkische Erdbebendiplomatie“ bekannt wurde, in der Hoffnung auf einen Durchbruch in den bilateralen Beziehungen, die durch jahrzehntelange Feindseligkeit getrübt waren. Die Türkei erwiderte die von Griechenland unmittelbar nach dem Erdbeben vom 17. August geleistete Hilfe. Es wurde eine Sondereinheit gebildet, die sich aus dem Untersekretariat des Ministerpräsidenten, den türkischen Streitkräften, dem Außen- und dem Innenministerium zusammensetzte, und die griechische Botschaft in Ankara wurde kontaktiert. Die türkische Hilfe traf als erste in den betroffenen Gebieten ein, wobei das erste 20-köpfige Rettungsteam bereits 13 Stunden nach dem Erdbeben in Athen eintraf. In den griechischen Konsulaten und der Botschaft in der Türkei waren die Telefonleitungen stark beansprucht, weil türkische Bürger Blutspenden anboten.[4]

Einzelnachweise

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  1. Matthew W. Herman, Gavin P. Hayes, Gregory M. Smoczyk, Rebecca Turner, Bethan Turner, Jennifer Jenkins, Sian Davies, Amy Parker, Allison Sinclair, Harley M. Benz, Kevin P. Furlong, Antonio Villaseñor: Seismicity of the Earth 1900‒2013 Mediterranean Sea and vicinity. 2010-1083-Q. U.S. Geological Survey, 2015, doi:10.3133/ofr20101083q (amerikanisches Englisch).
  2. I. D. Papanikolaou, D. I. Papanikolaou, E. L. Lekkas: Advances and limitations of the Environmental Seismic Intensity scale (ESI 2007) regarding near-field and far-field effects from recent earthquakes in Greece: implications for the seismic hazard assessment. In: Geological Society. Band 316, Nr. 1, Januar 2009, ISSN 0305-8719, S. 11–30, doi:10.1144/sp316.2 (englisch).
  3. A. Elenas: Athen’s earthquake of 7 September 1999: Intensity measures and observed damages. In: ISET Journal of Earthquake Technology. Band 40, Nr. 1, März 2003, S. 77–97 (englisch, iitk.ac.in [PDF; abgerufen am 8. Februar 2023]).
  4. Greek, Turkish soccer clubs arrange friendly, proceeds towards quake relief. Athens News Agency, 25. August 1999, abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).