Charlotte (Süßspeise)

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Charlotte mit Schokolade

Charlotte ist die Bezeichnung für zwei verschiedene Süßspeisen, eine warme und eine kalte. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass beide in einer Form zubereitet werden, die mit Löffelbiskuits, Biskuitschnitten oder Weißbrotscheiben ausgelegt wird.

Warme Charlotte

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Die gebackene Charlotte gilt in ihrem Ursprungsland England als Variante eines Puddings und ist die Vorläuferin der kalten Süßspeise. Am bekanntesten ist die Apfel-Charlotte. Hierfür wird die Form mit eingefetteten Brotscheiben ausgelegt, darauf kommen gekochte Äpfel und darüber weitere Brotscheiben oder Semmelbrösel. Nach dem Backen wird die Charlotte gestürzt und warm serviert.

Charlotte russe (um 1900)[1]

Namensgeberin der gebackenen Charlotte war angeblich die Frau des englischen Königs Georg III., Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818). Der Begriff Charlotte für diese Speise taucht in englischen Kochbüchern erstmals Ende des 18. Jahrhunderts auf, in französischen einige Jahre später.

Kalte Charlotte

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Die kalte Charlotte wurde wahrscheinlich von dem bekannten französischen Küchenchef Marie-Antoine Carême Anfang des 19. Jahrhunderts in London kreiert und ist eine Abwandlung des älteren Rezepts der warmen Obst-Charlotte.

Charlotte russe

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Carême nannte sein Dessert Charlotte à la parisienne; es wurde in Frankreich später Charlotte russe genannt und ist unter diesem Namen international bekannt.

Für diese Süßspeise wird klassisch eine mit Löffelbiskuits oder Biskuit ausgelegte Form mit bayerischer Creme gefüllt. Anschließend wird die Charlotte gekühlt, bis sie schnittfest ist. Vor dem Servieren wird sie gestürzt. Es gibt mittlerweile zahlreiche Rezeptvarianten der kalten Charlotte mit eigenen Beinamen, teilweise mit Fruchtpüree, Gelee, Speiseeis oder Alkohol.

Stück einer Charlotte mit Früchten

Charlotte Malakoff

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Eine Variante ist die Charlotte Malakoff mit Mandelcreme. Sie wurde zu Ehren des französischen Marschalls Aimable Pélissier so benannt, der nach der erfolgreichen Erstürmung der russischen Festung Malakow 1855 den Beinamen Duc de Malakoff erhielt.[2] In Österreich ist eine Variante dieser Süßspeise, welche allerdings im Gegensatz zu einer Charlotte nicht gestürzt wird, unter dem Namen Malakofftorte bekannt.

Charlotte Pompadour

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heißt eine Erdbeer-Charlotte, die aus Scheiben von Rouladenbiskuit mit Erdbeerkonfitüre hergestellt wird. Eine Kuppelform wird mit den Biskuitrollenstücken ausgekleidet und mit bayerischer Creme gefüllt, dann mit Biskuitboden abgedeckt. Die erkaltete, schnittfeste Charlotte wird auf eine gekühlte Unterlage gestürzt und abschließend mit Erdbeeren, Brandmasse-Ornamenten und Minze garniert.

Charlotte à la Chantilly

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Für diese Charlotte wird eine Kuppelform mit Löffelbiskuit ausgelegt und eine Crème Chantilly mit zerkleinerten Trockenfrüchten eingefüllt. Zum Servieren wird die Charlotte gestürzt und mit gezuckerten oder frischen Früchten (Erdbeeren, Himbeeren) umrandet.[3][2]

  • Alan Davidson: The Oxford Companion to Food, 2nd. ed. Oxford 2006, Artikel Charlotte, S. 159
  • Herings Lexikon der Küche, 23. Aufl. 2001, Artikel Charlotte
  • F. Jürgen Herrmann, Thea und Dieter Nothnagel: Lehrbuch für Köche – Fachstufen; 2., überarbeitete Auflage; Verlag Handwerk und Technik, Hamburg; S. 329

Einzelnachweise

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  1. The Library of Congress: The pride of the household; the bakers' complete management. [n.p.], 1900, S. 134–135 (archive.org [abgerufen am 3. Juni 2019]).
  2. a b The Oxford Companion to Sugar and Sweets. Oxford University Press, 2015, ISBN 978-0-19-931362-4 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2019]).
  3. New Larousse Gastronomique. Octopus, 2018, ISBN 978-0-600-63587-1 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2019]).