Eremitage Schwaz

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Die Eremitage Schwaz in der österreichischen Stadt Schwaz wurde 1962 von Gert Chesi als Galerie gegründet. 1974 wurde die Eremitage zu einem Kulturverein und zu einem der ersten Jazzclubs in Österreich.[1]

Gründung Jazzclub, Studio 12 & Galerie Eremitage

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1958 gründete Chesi den ersten Jazzclub Westösterreichs, das „Studio 12“ in Schwaz. Für Chesi bedeutete Jazz ein Bekenntnis zur Freiheit und Befreiung. Er fügte sich nicht in die konservative, prüde und beengende Welt des Kleinbürgertums der Nachkriegszeit. Das „Studio 12“ und der gespielte Jazz provozierte die Schwazer Bevölkerung, die mit der „Negermusik“ nicht viel anzufangen wusste.[2]

1963 wurde Gert Chesi freier Mitarbeiter des ORF und veranstaltete den „Schwarzer September,“ ein Musik- und Kunstfestival in Schwaz.[3]

1964 folgte die Eröffnung der Galerie „Eremitage Schwaz“.[4]

Künstler wie Ernst Fuchs, Hilde Goldschmidt und Hans Staudacher stellten in der Eremitage aus.

In den folgenden Jahren wandelte Chesi diese Kultureinrichtung von einer Galerie zu einem Jazzclub, ein Lokal für Querdenker, Alternative, Revoluzzer, Intellektuelle, Freigeister, Künstler, Jugendliche etc.[5]

Aus diesen Anfängen der Jazzmusik in Tirol entwickelte sich ein internationales Forum, in dem amerikanische, japanische brasilianische und europäische Jazzgrößen dieser Zeit aufgetreten sind. Gemeinsam mit Jup Rathgeber gehörte er zu den Wegbereitern der avantgardistischen Schwazer Kunst- und Kulturszene.[6][7] Heute zählt die Eremitage in Schwaz zu den ältesten österreichischen Jazzclubs und ist ein Liebling der Stars.[8]

Zu den Jazzkünstlern der ersten Stunde zählen Peter Abbrederis, Herbert Gugelberger, Helmut Erhard, Werner Kreidl und Gert Chesi.

Weiter traten zum Beispiel Chick Corea, Gilberto Gil, Lester Bowie, Gerry Hemingway, Meredith Monk, Dave Holland, Art Ensemble of Chicago, George Russel, Don Moye, Dino Saluzzi und Kelvyn Bell in Schwaz auf.[9][3]

Die Eremitage ist ein fixer Bestandteil der Tiroler Kulturszene und wird als Kulturcafé und Kulturrestaurant geführt. Regelmäßig finden internationale Jazzkonzerte und Kleinkunstprojekte statt.

Seit 2014 ist das Lokal an Peter Troyer verpachtet. Die kulturellen Veranstaltungen werden vom wieder neu gegründeten Kulturverein Eremitage Schwaz unter der Leitung von Mag. Reinhard Schwitzer und Peter Troyer veranstaltet.

Veranstaltungen

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  • Irmgard Plattner (1999): Geschichte der Österreichischen Bundesländer. Hrsg. Michael Gehler, Böhlau Wien, S277
  • Gert Chesi (1970): Erotik zwischen Kunst und Pornographie. Privatdruck der Galerie Eremitage. Hrsg. Schwaz Galerie Eremitage
  • Gert Chesi (2002): Afrika im Herzen. ISBN 3-85218-403-7
  • Gert Chesi Photographien, Porträt und Akt. Dr. Christian Brandstätter, 1080 Wien, Landesverlag GmbH 1985

Einzelnachweise

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  1. Der Standard vom 11. Juli 2005
  2. Heimatblätter Schwazer Kulturzeitschrift, Nr. 63. (PDF) April 2008, abgerufen am 20. März 2021.
  3. a b Heimatblätter Schwazer Kulturzeitschrift, Nr. 41. (PDF) Dezember 1999, abgerufen am 20. März 2021.
  4. Tiroler Tageszeitung, abgerufen am 18. November 2018
  5. Heimatblätter Pauliner Zeitschrift, Ausgabe 51, 2009, S. 21, abgerufen am 20. März 2021
  6. Heimatblätter Schwazer Kulturzeitschrift, Nr.20, 1988, abgerufen am 20. März 2021
  7. Österreichische Nationalbibliothek, Nachlässe, abgerufen am 20. März 2021 (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  8. Der Standard, abgerufen am 12. November 2018
  9. Lexikon Literatur in Tirol, Nr.32, 1995, abgerufen am 3. November 2018
  10. Website Alvin Queen Drummer 3. März 2008 (Memento vom 13. Oktober 2008 im Internet Archive)
  11. franzmagazine 22. Mai 2012
  12. Bezirksblatt 18. März 2014
  13. Bezirksblatt 30. Mai 2014
  14. Bezirksblatt 9. Juni 2014
  15. Bezirksblatt 13. Juni 2014
  16. Bildarchiv Austria, abgerufen am 24. August 2014
  17. Helmut Kurz-Goldenstein Offizielle Website, abgerufen am 24. August 2014 (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  18. Valentin Oman Offizielle Website, abgerufen am 24. August 2014 (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  19. Anton Christian Offizielle Website, abgerufen am 24. August 2014 (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  20. Bildarchiv Austria, abgerufen am 24. August 2014