Erhard Hampe
Erhard Hampe (* 29. April 1928 in Spandorf, Kreis Aussig; † 29. Oktober 1998 in Jena) war ein deutscher Bauingenieur.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Jugendjahre verbrachte Hampe in Teplitz-Schönau, Tschechoslowakei. Nach Kriegsende kamen er und seine Familie nach Dresden, wo er 1949 das Bauingenieurstudium an der Technischen Universität Dresden begann. Nach Abschluss des Diploms 1953 und der Promotion ein Jahr später, arbeitete Erhard Hampe ab 1955 in zentraler Forschungsstelle im Großbetrieb Ingenieurtiefbau Brandenburg. Ab 1959 war Hampe u. a. einer der leitenden Ingenieure beim Bau des ersten Kernkraftwerks der DDR bei Rheinsberg. Er unterrichtete an der Hochschule für Bauwesen in Cottbus bis zu deren Auflösung Technische Mechanik und ab 1963 lehrte Hampe als ordentlicher Professor an der HAB Weimar, wo er bis zum Ende seiner Karriere den Lehrstuhl Stahlbeton und Massivbau leitete. Während seiner Zeit in Weimar machte er durch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen international auf sich aufmerksam. So befruchtete das von Hampe mit Oskar Büttner vor dem Hintergrund der Systemtheorie entwickelte Konzept tragender Strukturen des Bauwesens[1] die wissenschafts- und erkenntnistheoretische Interpretation der Entwicklungsgeschichte der Baustatik[2].
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Statik rotationssymmetrischer Flächentragwerke, Verlag für Bauwesen, 4 Bände, ab 1963
- Vorgespannte Konstruktionen, 2 Bände, Verlag für Bauwesen 1964, 1965
- Industrieschornsteine, Verlag für Bauwesen 1970
- Kühltürme, Verlag für Bauwesen 1975
- mit Oskar Büttner: Bauwerk, Tragwerk, Tragstruktur, 2 Bände, Ernst und Sohn 1977, 1984
- Silos, 2 Bände, Verlag für Bauwesen 1987, 1991
- Spannbeton, Verlag für Bauwesen 1979, 2. Auflage 1980
- Flüssigkeitsbehälter, 2 Bände, Ernst und Sohn 1980, 1982
- Rotationssymmetrische Flächentragwerke, Ernst und Sohn, Verlag für Bauwesen 1981
- Stabilität rotationssymmetrischer Flächentragwerke, Ernst und Sohn 1983
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrendoktorwürde der Universität Hannover (7. Februar 1986)
- Wissenschaftspreis der HAB Weimar
- Wissenschaftspreis der Deutschen Bauakademie
- Goldmedaille für besondere Leistungen im Bauwesen
- Medaille für besondere Verdienste in der Bauwissenschaft
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Kahlow: Hampe, Erhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Doris Greiner-Mai: Kolloquium anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E.h. Erhard Hampe (1928-1998). In: Bautechnik, 85. Jg. (2008), H. 9, S. 646–647.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Erhard Hampe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oskar Büttner und Erhard Hampe: Bauwerk - Tragwerk - Tragstruktur. Band 1. Berlin: VEB Verlag für Bauwesen 1977.
- ↑ Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Berlin: Ernst & Sohn 2018, S. 416, S. 697 und 946ff., ISBN 978-3-433-03229-9
Personendaten | |
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NAME | Hampe, Erhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bauingenieur |
GEBURTSDATUM | 29. April 1928 |
GEBURTSORT | Spandorf, Kreis Aussig |
STERBEDATUM | 29. Oktober 1998 |
STERBEORT | Jena |