Erich Bischoff

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Oswald Erich Bischoff (geboren 30. Juli 1865 in Görlitz, Provinz Schlesien; gestorben 14. Januar 1936 in Leipzig) war ein deutscher Orientalist, Germanist, Religionsforscher, Theologe, Autor und Übersetzer.

Erich Bischoff war ein Sohn des Kaufmanns Oswald Bischoff und dessen Frau Auguste, geb. Thomae. Er studierte an den Universitäten Leipzig und Halle und wurde 1890 in Erlangen mit der Doktorarbeit Prolegomena zum sogenannten Dionysius Cato zum Dr. phil. promoviert. Im Jahr darauf legte er das 1. Staatsexamen ab. Danach lehrte er an Gymnasien in Wernigerode und Merseburg. 1894 heiratete er Emma, geb. Loewe, mit der er zwei Töchter bekam. 1908 wurde er Chefredakteur für mehrere Zeitschriften beim Verlag Bernhard Meyer in Leipzig.

In den 1920er Jahren trat Bischoff wiederholt in Gerichtsverfahren prominenter Antisemiten als Gutachter an deren Seite auf, unter anderem im Nürnberger „Talmudprozess“,[1] bei dem das Schwurgericht Nürnberg Julius Streicher am 4. November 1929 wegen „Beschimpfung der jüdischen Religionsgemeinschaft“ zu einer Gefängnisstrafe von 2 Monaten verurteilte.[2]

Ab 1933 war Bischoff als Privatgelehrter tätig.[3]

Posthum erschienen:

Einzelnachweise

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  1. Martin Finkenberger: Art. Bischoff, Erich Oswald. In: Handbuch des Antisemitismus, Band 8: Nachträge und Register. de Gruyter Oldenbourg, Berlin 2015, S. 44–46, hier S. 45.
  2. Alfred Hirschberg: Das Urteil von Nürnberg. Holz zu 3½ Monaten, Streicher zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. In: CV-Zeitung (CVZ), Jg. 1929, Nr. 45 vom 8. November, S. 600–601.
  3. Bischoff, Osw. Erich In: Degeners Wer ist's? 10. Ausgabe. Berlin 1935.