Ernestinum Coburg
Ernestinum Coburg | |
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Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 0055 |
Gründung | 1848 |
Adresse | Untere Realschulstraße 2 96450 Coburg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 15′ 21″ N, 10° 58′ 8″ O |
Schüler | 689 (Schuljahr 2023/24)[1] |
Lehrkräfte | 53 (Schuljahr 2023/24)[1] |
Leitung | Bernd Jakob[2] |
Website | www.ernestinum-coburg.de |
Das Ernestinum ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium in Coburg.
Die Gebäude des Ernestinums befinden sich am Glockenberg in direkter Nachbarschaft des Gymnasiums Alexandrinum. In Coburg gibt es noch zwei weitere Gymnasien, das Casimirianum und das Albertinum.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ernestinum wurde 1848 als Höhere Bürgerschule durch die Stadt Coburg gegründet.
Der Name Ernestinum wurde der Schule anlässlich der Einweihung des neuen Schulgebäudes am Glockenberg am 19. Juni 1875 durch den damals regierenden Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha verliehen.[3]
Obwohl 1935 kurzzeitig Mädchen im Ernestinum unterrichtet wurden, war das Ernestinum bis 1983 eine Jungenschule. Erst dann wurden mit der Einführung der Koedukation Mädchen als Schüler aufgenommen.
Seit den 1960er-Jahren wurden die Schulgebäude immer wieder umfangreich erweitert, so von 1999 bis 2001 um einen neuen naturwissenschaftlichen Gebäudetrakt sowie in den Jahren 2007 bis 2008 um eine neue Pausenhalle und ein neues Bibliotheks- und Mensagebäude. In diesem Zug wurde der Pausenhof mit dem des benachbarten Gymnasiums Alexandrinum verbunden. Es wurde eine gemeinsam benutzte Mensa errichtet. Ab 2009 erfolgte die Renovierung des zweitältesten Gebäudeteils. Der historische und markante Altbau wurde bereits in den Jahren zuvor erneuert.
Vor rund zehn Jahren wurde mit der Ausbildung von sogenannten Ernes-Rangern zum Zwecke der Schulmediation begonnen.
Schulgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Herzogliche Domänenverwaltung ließ 1875 nach Plänen des Coburger Hofbaumeisters Carl Friedrich Wilhelm Streib ein neues Schulgebäude am Glockenberg für die Realschule errichten, das das Haus in der Steingasse 18 ersetzte. Die Erweiterung zur neunklassigen Oberrealschule bedingte einen ersten Ausbau bis 1901, dem weitere Umbauten und Erweiterungsbauten folgten.
Das denkmalgeschützte alte Schulhaus ist eine dreigeschossige Dreiflügelanlage, wobei die Seitenflügel in der Tiefe unterschiedlich sind. Der siebenachsige Hauptbau ist ein neugotischer Quaderbau mit einem Satteldach, der beidseitig von dreiachsigen Treppengiebelrisaliten begrenzt wird. Im Erdgeschoss befindet sich in Fassadenmitte das spitzbogige Eingangsportal, oben begrenzt von einem Zinnenaufsatz, der in einem zweiachsigen Mittelrisalit angeordnet ist. Dieser besitzt beidseitig durchlaufende Lisenen und wird oben von einem Uhrengiebel abgeschlossen.
Bekannte Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Braun (1898–1982), Mediziner
- Paul Brockardt (1882–1941), Architekt und Bauunternehmer
- Dietmar Elflein (* 1964), Musikwissenschaftler
- Carl Kessler (1876–1968), Maler
- Albert Koch (1921–1995), Politiker
- Hugo Kreyssig (1873–1933), Maler
- Ernst Külbel (1863–1938), Politiker
- Rudolf Friedrich Ludloff (1848–nach 1910), Ökonomierat
- Stefan Luft (* 1961), Politikwissenschaftler, Privatdozent an der Universität Bremen
- Michael Petz (* 1948), Chemiker und Hochschullehrer
- Fritz-Albert Popp (1938–2018), Biophysiker
- Paul Reiner (1886–1932), Chemiker, Reformpädagoge
- Michael Rödel (* 1978), Germanist
- Christian Rose (* 1977), Handballspieler
- Dominik Sauerteig (* 1986), Politiker
- Sebastian Straubel (* 1983), Politiker
- Heiko Frank Wenzel (* 1970), Theologe
- Hans Wilsdorf (1881–1960), Unternehmer und Gründer von Rolex
Liste der Direktoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1848–1868 Ernst Eberhardt
- 1870–1893 Alexander Klautzsch
- 1893–1909 Franz Riemann
- 1909–1912 Robert Amhof
- 1943–1945 Fritz Treuheit
- 1948–1962 Karl Schmorl
- 1962–1973 Ernst Höfer
- 1973–1982 Fritz-Otto Volck
- 1982–1992 Harald Bachmann
- August 1992 Hans-Günther Zuleeg
- 1992–2000 Hans-Georg Kosuch
- 2000–2010 Brigitte Cleary
- seit August 2010 Bernd Jakob
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jahresbericht der Herzogl. Oberrealschule (Ernestinum) zu Coburg. Coburg 1908–1914 (Digitalisat)
- Programm der Herzoglichen Realschule (Ernestinum) zu Coburg. Coburg 1855–1899 (Digitalisat)
- Programm der Herzogl. Oberrealschule (Ernestinum) zu Coburg. Coburg 1900–1907 (Digitalisat)
- Kosuch; Schmalzgruber; Matthe; Müller; Wülk: Gymnasium Ernestinum Coburg 1848–1998. 150 Jahre Tradition und Aufbruch. Coburg 1998.
- Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X, S. 388–389.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gymnasium Ernestinum Coburg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 18. September 2024.
- ↑ Schulleitung. In: www.ernestinum-coburg.de. Abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ Coburger Zeitung, 21. Juni 1875