Ernst Christmann
Ernst Christmann (* 7. September 1885 in Kaulbach im Bezirksamt Kusel; † 7. September 1974 in Kaiserslautern) war ein deutscher Heimatforscher und Landeshistoriker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Ausbildung am Lehrerseminar in Kaiserslautern war Ernst Christmann zunächst als Lehrer in Bellheim und Ludwigshafen tätig, bevor er von 1914 bis 1918 Kriegsdienst leisten musste. Anschließend übernahm er die Leitung der Landesstelle Pfalz des Atlas der deutschen Volkskunde. 1925 folgte die Bestellung zum hauptamtlichen Sammler zum Zweck der Einrichtung einer Wörterbuchkanzlei. Daraus entstand das Pfälzische Wörterbuch. 1936 stellte er seine Arbeiten in der Wörterbuchkanzlei ein und folgte dem Ruf an die Hochschule für Lehrerbildung in Saarbrücken, wo er zwei Jahre später zum Professor ernannt wurde. Von 1943 bis 1945 war er Honorarprofessor für Volkskunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Neben anderen Historikern und Landeskundlern hielt er Schulungsvorträge in der NS-Ordensburg Vogelsang[1].
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1959 Ehrenmitglied des Historischen Vereins für die Saargegend
- 1960 Bundesverdienstkreuz I. Klasse
- Wappenschild des Landkreises Kaiserslautern und der Barbarossamedaille der Stadt Kaiserslautern
- 1964 Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
- Ernst-Christmann-Straße in Kaiserslautern
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1931 Sprachbewegungen in der Pfalz
- 1941 Der Name der Stadt Heidelberg, in: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 15/1941, S. 13–21; 67–85 (gemeinsam mit Herbert Derwein)
- 1951 Die rheinischen Flurnamen „Ploeck“, „Pleck“, „Blenk“. (Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde, 2. Jg., S. 32–38. Bonn)
- 1952 Die Siedlungsname der Pfalz, Teil I (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 29,Speyer)
- 1958 Die Siedlungsnamen der Pfalz, Teil III, Siedlungsgeschichte der Pfalz an Hand der Siedlungsnamen. (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 37. Speyer)
- 1964 Die Siedlungsnamen der Pfalz, Teil II; Die Namen der kleineren Siedlungen, Burgen, Klöster, Höfe, Mühlen usw. (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 47,Speyer )
- 1965 Flurnamen zwischen Rhein und Saar (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Bd. 49).
- 1965 Weinlagennamen in Pfalz und Rheinland (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Bd. 49).
- 1965 Der Heidelberger Jettenbühl und die Jettenbäche (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Bd. 49, S. 221–227)
- Pfälzisches Wörterbuch, fortgeführt von Julius Krämer. Bearbeitet von Rudolf Post unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer. Bd. 1–3. (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz). Wiesbaden, Bd. 4–6 Stuttgart 1965–1997, Beiheft 1–6, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-05475-8 F. Steiner, 1965
- 1970 Kaiserslautern einst und jetzt. Beiträge zur Geschichte der Großstadt Kaiserslautern von der Vor- und Frühgeschichte bis zu den heutigen Flur- und Straßennamen, (Schriften zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern, 12), gemeinsam mit Heinz Friedel
- 1972 Flurnamen der Pfalz und ihrer Nachbarschaft
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christmann, Ernst in der Datenbank Saarland Biografien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fabian Link: Burgen und Burgenforschung im Nationalsozialismus: Wissenschaft und Weltanschauung 1933–1945. Böhlau Verlag, Stuttgart 2014 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Christmann, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heimatforscher und Landeshistoriker |
GEBURTSDATUM | 7. September 1885 |
GEBURTSORT | Kaulbach, Landkreis Kusel |
STERBEDATUM | 7. September 1974 |
STERBEORT | Kaiserslautern |