Ernst Gustav Knoll

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Ernst Gustav Knoll (* 9. August 1889 in Magdeburg; † 7. Januar 1965 in Wuppertal) war ein deutscher Jurist.

Ernst Knoll studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München, Berlin, Halle (Saale) und Würzburg. 1913 promovierte er an der Universität Würzburg mit der Dissertation Der Begriff der Ehe nach heutigem Recht. Ab 1922 war er im Reichsversicherungsamt tätig, ab 1924 im Reichsarbeitsministerium. Dort leitete er ab 1935 die Hauptabteilung S bzw. IV (Städtebau, Siedlungs- und Wohnungswesen). Nach seiner Versetzung in den Wartestand aus politischen Gründen am 1. September 1939 war er von 1940 bis 1944 als Richter beim Kammergericht Berlin tätig. Ab 1945 leitete er den Abschnitt „Siedlungs- und Wohnungsbetreuung“ in der Abteilung Sozialfürsorge der Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge in der sowjetischen Besatzungszone. Weiter war er tätig am Institut für Sozialwesen der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin und der Deutschen Hochschule für Politik, Leiter der Hauptschiedsstelle für Wohnungs- und Geschäftsräume beim Magistrat von Groß-Berlin, Leiter der Berliner Vertretung des Bundesministeriums für Wohnungsbau, Studienleiter der Verwaltungsakademie Berlin und Senatspräsident am Oberverwaltungsgericht Berlin. Von 1953 bis 1954 war er Senatspräsident am Bundesverwaltungsgericht.[1][2] Nach seiner Pensionierung 1954 war Knoll an der Verwaltungsakademie und an der Freien Universität Berlin als Dozent tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge über das Versicherungs- und Fürsorgerecht, das Siedlungswesen und die Gerichtsbarkeit.[3] Knolls Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend.

Seit dem 1. Juni 1975 ist in Berlin-Rudow eine Straße nach ihm benannt.[3]

  • Michael Haben: Ernst Gustav Knoll. In: Wolfgang Benz u. a. (Hrsg.): Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen Wirkungen. Band 4. Hirmer, München 2023, ISBN 978-3-7774-4114-6, S. 1211.
  • Lebenslauf von Ernst Knoll auf den Seiten der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933–1945.

Einzelnachweise

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  1. Lebenslauf von Ernst Knoll auf den Seiten der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933–1945.
  2. Ernst Knoll – Biografie. Bundesarchiv; abgerufen am 6. April 2021.
  3. a b Knollstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)