Ernst Zahn
Ernst Zahn (* 24. Januar 1867 in Zürich; † 12. Februar 1952 in Meggen LU) war ein schweizerischer Schriftsteller.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zahn war ein Sohn von Wilhelm Zahn, damals Pächter des Kaffeehauses «Café littéraire» an der Storchengasse in Zürich, und der Anna Buck. Er selbst berichtete, dass dort auch Gottfried Keller regelmässiger Gast war. Später hatten die Eltern ein Gesellschaftshaus auf dem Baugarten in Zürich, dann ein Gasthaus in Siders und schliesslich 1880 die Bahnhofswirtschaft in Göschenen am Eingang des Gotthardtunnels.
Zahn besuchte zunächst die protestantische Volksschule in Siders und kam danach 1875 in die Obhut seiner Grosseltern in Zürich. Hier besuchte er unter anderem ein Gymnasium. Er arbeitete 1883 als Kellner im väterlichen Betrieb in Göschenen und besuchte danach für eineinhalb Jahre eine Jungenschule in Grenchen. Im Winter 1885 arbeitete er als Kellner im Hotel Beau-Rivage in Genf, und ein Jahr später hielt er sich in Hastings in England auf, um die Sprache zu erlernen. Im Jahr 1887 arbeitete er im Hotel de la Ville in Genua. Er kehrte in den väterlichen Betrieb zurück, wurde 1894 Teilhaber, übernahm 1897 die alleinige Leitung und 1900 den Betrieb. 1893 heiratete er Lina Fäh aus Zürich. Mit ihr hatte er zwei Söhne und drei Töchter. Gleichzeitig wurde er Mitglied im Gemeinderat. Zahn wurde mit der Errichtung eines Denkmals für den Erbauer des St.-Gotthard-Tunnels und für die vielen Arbeiter beauftragt, die beim Bau ihr Leben verloren hatten. 1902 wurde er Richter am Strafgericht und 1904 Mitglied des Urner Landrats.[1]
1913 wurde Ernst Zahn zum Präsidenten des Schweizerischen Schriftsteller-Vereins (SSV) gewählt. Dieses Amt musste er im folgenden Jahr infolge seiner begeisterten Parteinahme für das Deutsche Reich im ausbrechenden Ersten Weltkrieg niederlegen. Im Herbst 1917 gab er Göschenen und den väterlichen Beruf auf und lebte danach als freier Schriftsteller in Meggen, wo er ein Haus mit Namen Stilles Ufer bauen liess, und im Winter im ehemals väterlichen Haus in Zürich.
Als Heimatdichter hatte Ernst Zahn seinen grössten Erfolg jedoch in Deutschland, vor allem mit der Darstellung der beeindruckenden Alpenwelt. So wurde sein Roman Frau Sixta verfilmt.[2][3] Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Zahn weitgehend in Vergessenheit.
Am 24. Januar 1937 ernannte die Gemeinde Meggen Ernst Zahn zum Ehrenbürger. Eine Büste von ihm steht auf dem Meggener Seeacherplatz.[4] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zürcher Friedhof Enzenbühl.
Vergangen[5]
Der Mensch geht seines Wegs dahin
Und nimmt, was kommt, und trägt kein Leid,
Da taucht, der lang vergessen schien,
Ein Tag aus der Vergangenheit.
Er war vielleicht nicht stürmelos,
Er war vielleicht nicht licht noch warm,
Barg irgendwo ein Leuchten bloss,
Doch, dass er nicht mehr ist, macht arm.
Und wie der Mensch des Weges geht,
Schafft ihm ein Heimweh jähe Not.
Er sucht, wo hell die Sonne steht,
Ein längst erloschnes Morgenrot.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erzählungen
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Romane
Gedichte und Schauspiele
Jugend
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Kammerhoff: Ernst Zahn. Seine Dichtung und ihre Deutung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1917.
- Karl Kohl: Ernst Zahn als Dichter und Mensch. Kemper, Heidelberg-Waibstadt 1947.
- Ernst Zahn zu seinem 70. Geburtstag. In: Die Berner Woche in Wort und Bild. Band 27, 1937, S. 136–137 (e-periodica).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ernst Zahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Ernst Zahn in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Ingrid Bigler-Marschall: Ernst Zahn. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Werke von Ernst Zahn im Projekt Gutenberg-DE
- Ernst Zahn im Autoren-Verzeichnis der Stiftung Bibliomedia
- Texte zu Ernst Zahn von Charles Linsmayer
- Ernst Zahns Bauernroman Erni Behaim
- Werke von Ernst Zahn im Projekt Gutenberg-DE
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jacob Wittmer Hartmann: Zahn, Ernst. In: Encyclopedia Americana. Band 29: Wasps–Zymotic disease. New York 1923, S. 681–682 (Volltext [Wikisource]).
- ↑ Frau Sixta. Schweizer Film = Film Suisse: offizielles Organ der Schweiz, abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ Inhaltsangabe des Werkes Lukas Hochstraßers Haus in der 116.–165. Tausendsten Volksausgabe, C. Bertelsmann Verlag Gütersloh, 1935.
- ↑ Ehrenbürger der Gemeinde Meggen ( des vom 15. November 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Website der Gemeinde Meggen.
- ↑ Vergangen. Von Ernst Zahn. In: Velhagen & Klasings Monatshefte. 41. Jahrgang 1926/1927, Band 1. Velhagen & Klasing, Berlin / Bielefeld / Leipzig / Wien 19, S. 92 (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten | |
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NAME | Zahn, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1867 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 12. Februar 1952 |
STERBEORT | Meggen LU |
- Ernst Zahn
- Hotelier
- Unternehmer (19. Jahrhundert)
- Unternehmer (20. Jahrhundert)
- Autor
- Literatur (19. Jahrhundert)
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (Deutsch)
- Literatur (Schweiz)
- Heimatdichtung
- Erzählung
- Roman, Epik
- Historischer Roman
- Ehrenbürger im Kanton Luzern
- Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
- Schweizer
- Geboren 1867
- Gestorben 1952
- Mann