Erwin Wendt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Erwin Wendt um 1949
Bildsignatur von Erwin Wendt

Robert Erwin Johannes Wendt (* 3. April 1900 in Liebenwerda; † 15. Februar 1951 in Bielefeld) war ein deutscher Maler.

Erwin Wendt wuchs als Sohn des Tischlermeisters Robert Wendt und seiner Frau Emma Haupt in Liebenwerda auf. Im Herbst 1917 begann er ein Studium bei Professor Paul Rößler an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden, diente dann aber im Ersten Weltkrieg als Soldat. Nach Ende des Krieges setzte er im Januar 1919 sein Studium bei Rößler fort und beendete es im Juli 1926 mit dem Abschluss Meisterschüler. 1927 zog Erwin Wendt von Dresden nach Düsseldorf, wo er einen wesentlichen Teil seiner Werke schuf. Zunächst arbeitete er als Entwerfer im Atelier Sichtermann & Edelmann. 1928/29 wurde er Schüler von Professor Heinrich Campendonk an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf und absolvierte eine Studienreise nach Holland. Ab 1929 war er freischaffend und wurde Mitglied der Künstlervereinigungen Das Junge Rheinland, der auch Otto Dix angehörte, sowie Rheinische Secession. Im Jahre 1935 heiratete Erwin Wendt seine langjährige Freundin Katharina Henriette (Käthe) Termeer (* 1909; † 1986). Im folgenden Jahr übersiedelte das Paar nach Bielefeld, weil Erwin Wendt dort seinen Lebensunterhalt mit Aufträgen für Wandmalerei bestreiten konnte. Die Ehe blieb kinderlos. Im Zweiten Weltkrieg diente Erwin Wendt von 1940 bis zum Kriegsende 1945 als Soldat.

Die meisten (und bedeutendsten) seiner Werke wurden von seiner Witwe kurz vor ihrem Tod dem Kunstmuseum Düsseldorf (heute Museum Kunstpalast) und dem Stadtmuseum Düsseldorf vermacht, einige auch der Kunsthalle Bielefeld.[1] Teile des Nachlasses besitzt das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe in Bonn.[2]

Werke in Beispielen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[8])

Einzelausstellungen[9]

  • 1946 Bielefeld, Kunsthandlung Otto Fischer
  • 1948 Münster, Kunsthandlung Clasing
  • 1951 Bielefeld, Städtisches Kunsthaus
  • 1951 Witten, Märkisches Museum
  • 1957 Herford, Städtisches Museum
  • 1970 Bielefeld, Kunsthalle
  • 1976 Paderborn, Städtische Galerie
  • 1979 Oerlinghausen, Kunstverein, Synagoge
  • 1981 Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
  • 1981 Düsseldorf, Stadtmuseum
  • 1985 Bielefeld, Kulturhistorisches Museum Waldhof
  • 1987 Düsseldorf, Stadtmuseum
  • 1997 Düsseldorf, Stadtmuseum

Gruppenausstellungen[9]

  • In den Jahren 1929–1933 zahlreiche Ausstellungen mit den Künstlervereinigungen Das Junge Rheinland und Rheinische Secession
  • 1935 Mönchen-Gladbach, Haus der Kunst
  • 1946 Bielefeld, Oetkerhalle
  • 1948 Bielefeld, Kunst im Din-Format
  • 1952 Witten, Märkisches Museum
  • 1953 Hannover, Kunstverein
  • 1953 Bielefeld, Städtisches Kunsthaus
  • 1954 Bielefeld, Städtisches Kunsthaus
  • 1969 Gütersloh, Kupferstichkabinett
  • 1979 Bielefeld, Kunsthalle
  • 2001 Bielefeld, Historisches Museum
  • 2019 Düsseldorf, Kunstpalast
  • 2019/20 Essen, Museum Folkwang
  • Erwin Wendt, 1900–1951: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Städtisches Kunsthaus Bielefeld, 1951 (Ausstellungskatalog)
  • Erwin Wendt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 110 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Bielefelder Kunstverein: Kunst des XX. Jahrhunderts aus dem Besitz des Kunstvereins und seiner Mitglieder. Bielefeld 1954 (Ausstellungskatalog)
  • Wendt: Ölgemälde, Collagen, Mischtechniken, Aquarelle, Linolschnitte, Zeichnungen. Städtische Galerie Paderborn, 1976 (Ausstellungskatalog)
  • Aus Bielefelder Privatbesitz: Malerei und Graphik 1900–1945. Kunsthalle Bielefeld, 1979 (Ausstellungskatalog)[10]
  • Wendt: 17 Federzeichnungen von 1928, 1980 (vervielfältigtes Manuskript)
  • Christa Gränitz, Katharina Wendt (Red.): Erwin Wendt: Werke 1928–32. Edition Marzona, Bielefeld/Düsseldorf 1981, ISBN 3-921420-14-6.
  • Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen: Katalog der in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Werke. Saur, München 1982, ISBN 3-598-10310-7.[11]
  • Erwin Wendt: Werke 1927–1951, Gemälde, Collagen, Aquarelle, Zeichnungen. mit einem Beitrag von Rüdiger Jörn und einem Vorwort von Florian Böllhoff, Kulturhistorisches Museum Waldhof Bielefeld, 1985 (Ausstellungskatalog)
  • Ulrich Krempel (Hrsg.): Am Anfang: Das Junge Rheinland, Zur Kunst und Zeitgeschichte einer Region 1918–1945. Claassen, Düsseldorf 1985, ISBN 3-546-47771-5 (zugleich Ausstellungskatalog)[12]
  • Die Schenkung Erwin Wendt: Gemälde, Graphik. mit einem Beitrag von Friedrich W. Heckmanns und einem Vorwort von Wieland Koenig, Stadtmuseum Düsseldorf, 1987 (Flyer zur Ausstellung)
  • Stadtmuseum Düsseldorf (Hrsg.): Das Junge Rheinland. Eine Friedensidee. Claassen, Düsseldorf 1988, ISBN 3-546-47772-3 (zugleich Ausstellungskatalog)[13]
  • Ernst Termeer (Hrsg.): Wendt: Caféhaus Skizzen. Düsseldorf 1997 (Broschüre)
  • Ernst Termeer (Hrsg.), Sigrid Kleinbongartz (Red.): Erwin Wendt 1900–1951: Malerei und Graphik. Stiftung an das Kunstmuseum Düsseldorf und an das Stadtmuseum Düsseldorf, mit Beiträgen von Bettina Baumgärtel, Ernst-G. Güse, Sigrid Kleinbongartz, Wieland Koenig, Ernst Termeer, Stephan von Wiese und einem Grußwort von Marlies Smeets, 1997 (Ausstellungskatalog)
  • Sonja Biermann: Das Junge Rheinland und seine Künstlerfeste. Köln 1999 (Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln)[14]
  • Kunstleben 1945–1960: Wendt, Heiner, Kraft und die Bielefelder Kunstszene. mit einem Beitrag von Gerhard Renda und einem Vorwort von Cornelia Foerster und Gerhard Renda, Historisches Museum Bielefeld, 2001 (Ausstellungskatalog)[15]
  • Gerhard Renda: Ein bunter Soldatenfilm – Erwin Wendt und die künstlerische Ausstattung der Bielefelder Kasernen. In: Ravensberger Blätter. Heft 2, 2002.
  • Ernst Termeer: Meine kleine Sammlung. Siegelverlag Termeer, Düsseldorf 2008[16]
  • Ulrich Krempel: Das Junge Rheinland nach 100 Jahren. In: annoRAK. Mitteilungen aus dem Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe, Heft 7, Bonn 2019, S. 15–33
  • Daniel Cremer: "Es wird ein Fest der Feste, eine Nacht der Nächte" – Erwin Wendt und die Künstler- und Karnevalsfeste im Umfeld des Jungen Rheinland. In: annoRAK. Mitteilungen aus dem Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe, Heft 7, Bonn 2019, S. 34–43

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. die Biographie von Sigrid Kleinbongartz in: Ernst Termeer (Hrsg.), Sigrid Kleinbongartz (Red.): Erwin Wendt 1900–1951: Malerei und Graphik. Stiftung an das Kunstmuseum Düsseldorf und an das Stadtmuseum Düsseldorf, 1997, S. 47 ff., die Erinnerungen von Ernst Termeer, ebenda, S. 55 ff.; Ernst-G. Güse: Erwin Wendt in Düsseldorf. In: Christa Gränitz, Katharina Wendt (Red.): Erwin Wendt: Werke 1928–32. Edition Marzona, Bielefeld/Düsseldorf 1981 und Erwin Wendt – Lebensdaten. ebenda.
  2. Vgl. annoRAK. Mitteilungen aus dem Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe, Heft 7, Bonn 2019
  3. Von rechts nach links: Erwin Wendt, seine Frau Käthe Termeer, der Maler Pitt Kreuzberg (?) [gemäß Überlieferung in der Familie]
  4. Der Maler Pitt Kreuzberg und seine Frau Helene Gertrude Boosen [gemäß Überlieferung in der Familie]
  5. Auch unter dem Titel Pilger vor Rom bekannt [gemäß Überlieferung in der Familie].
  6. Erwin Wendt als Lehrer und sein Neffe Norbert Reetz (?) als Schüler [gemäß Überlieferung in der Familie]
  7. Auch unter dem Titel Männer in Tonnen bekannt. Vgl. Ernst Termeer: Meine kleine Sammlung. Siegelverlag Termeer, Düsseldorf 2008, S. 56.
  8. Abbildungen mit der Bezeichnung „Privatbesitz Wittenbach/SG“ sind Fotografien der Originale. Abbildungen mit der Bezeichnung „Privatbesitz Düsseldorf“ sind Scans aus Ernst Termeer: Meine kleine Sammlung. Siegelverlag Termeer, Düsseldorf 2008, mit Einwilligung des Verfassers und Verlegers Ernst Termeer.
  9. a b Vgl. dazu (bis 1981): Christa Gränitz, Katharina Wendt (Red.): Erwin Wendt: Werke 1928–32. Edition Marzona, Bielefeld/Düsseldorf 1981.
  10. Darin Abbildungen auf S. 86 und S. 92.
  11. Darin abgebildet: Die magische Kugel. 1946, Öl auf Sperrholzplatte, 30,5 × 43,5 cm und Tod in der Steppe. 1948, Öl auf Hartfaserplatte, 43 × 50 cm.
  12. Darin abgebildet: Jüdin mit Tauben. um 1932, Öl auf Leinwand, 84 × 55 cm, Stadtmuseum Düsseldorf, S. 231.
  13. Kurzbiographie auf S. 175 und folgende Abbildungen: Jüdin mit Tauben. um 1932, Öl auf Leinwand, 84 × 55 cm, Stadtmuseum Düsseldorf, S. 79; Krieg. 1934, Hinterglasmalerei, 33 × 43 cm, Stadtmuseum Düsseldorf, S. 139; Am Kreuzweg. 1947, Öl auf Leinwand, 49 × 63 cm, Stadtmuseum Düsseldorf, S. 145.
  14. Darin zahlreiche Fotos und die Abbildung von Metropolischen. um 1928, Collage (Abb. 24).
  15. Darin abgebildet: Selbstbildnis als Harlekin. 1946, Öl auf Leinwand, 50 × 38 cm, Stadtmuseum Düsseldorf (S. 47); Mädchen, Tod und Teufel. um 1946, Bleistiftzeichnung, 42 × 30 cm, Kunsthalle Bielefeld (S. 21); Männer in Fässern. 1947, Öl auf Leinwand, 52,5 × 61 cm, Privatbesitz Düsseldorf (S. 35); Altstädter Nicolaikirche in Trümmern. 1948, Öl auf Leinwand, 50 × 42,5 cm, Stadtmuseum Düsseldorf (S. 29); Tod in der Steppe. 1948, Öl auf Hartfaserplatte, 43 × 50 cm, Kunsthalle Bielefeld (S. 48); Kobolde. 1949, Aquarell, 30 × 48 cm, Privatbesitz Düsseldorf (S. 37); Raub der Europa. um 1949/50, Leimfarben, 47 × 61 cm, Privatbesitz Düsseldorf (S. 42); Odysseus und Nausikaa. Leimfarben, 45 × 61 cm, Privatbesitz Düsseldorf (S. 56); Herabkommende Propheten. um 1949/50, Sepiazeichnung, 52,5 × 64 cm, Privatbesitz Düsseldorf (S. 24).
  16. Darin 57 farbige Abbildungen von Werken Erwin Wendts.