Eschenlohe (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Grafen von Eschenloch

Eschenloh(e) auch war der Name eines alten bayerischen und tirolerischen Adelsgeschlechts, das in den Grafenstand erhoben wurde und Anfang des 14. Jahrhunderts im Mannesstamm erloschen ist.

Stammsitz ist die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtete Burg Eschenlohe im Werdenfelser Land. 1157 erscheint dort urkundlich ein „Werinher de Eccillohe“. 1184 bis zu seinem Tode fungierte Udalschalk von Eschenlohe († 1202) als Bischof von Augsburg, möglicherweise ein Bruder von Berthold (I.) von Eschenlohe.[1] Am 4. Mai 1258 ist ein „Berdtoldi. Comitis de Eschenloch“ beurkundet.[2] Berthold (III.) von Eschenlohe, letzter männliche Angehörige seiner Linie, verkaufte 1294 seinen gesamten Besitz, darunter auch Eschenlohe, das an das Hochstift Augsburg gelangte.[3] Aus der tirolerischen Linie stammte der am 21. November 1336 erwähnte „Hainrich Graf von Eschenloech“.[4] Dieser wurde als natürlicher Sohn Meinhard II. Herzog von Kärnten, Graf von Tirol und Görz bezeichnet. 1326 belehnte ihn der Tiroler Landesfürst mit Burg und Gericht von Ulten. 1342 bestätigte Markgraf Ludwig V. der Brandenburger diese Zuwendung.[5] Mit Heinrich von Eschenloch († um 1353) dürfte auch die tirolerische Linie im Mannesstamm erloschen sein. Seine Tochter Anna Gräfin von Ulten kam als Zofe an den Hof Markgraf Ludwig V. und Margarethe Maultasch, als deren natürliche Base sie galt. Um 1350 heiratete sie Konrad von Annenberg und verkaufte mehrere von ihrem Vater geerbte Höfe in Ulten.[6] Ihre Nachkommen die Annenberg stiften in Ulten den Neubau der Pfarrkirche St. Pankraz.[7]

Blasonierung: Wappen gespalten, vorne in Silber ein halber schwarzer Adler am Spalt, hinten in Rot ein silberner Balken. Auf dem Helm mit rechts schwarz-silbernen und links rot-silbernen Helmdecken ein nach rechts schreitender Pfau.

  • J. Richard Bührlen: Die Grafen von Eschenlohe. Uhlschmid, 1912.
  • Joseph Alois Daisenberger: Die Grafen von Eschenloh. Kgl. Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von Dr. C. Wolf & Sohn, 1877.

Einzelnachweise

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  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Bauer und Raspe, Nürnberg 1884, S. 37.
  2. Die Fischnaler Wappenkartei: Forst Sigaunus de. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 14. September 2024.
  3. Eschenlohe – Chronik. In: eschenlohe.de. Abgerufen am 14. September 2024.
  4. Die Fischnaler Wappenkartei: Eschenloh von Eschenloech Hainrich. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 14. September 2024.
  5. Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol (Schlern-Schriften 40). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1937, S. 170.
  6. Phillipp Neeb: Der deutsche Antheil des Bisthumes Trient. Weger, 1866, S. 807–808.
  7. Phillipp Neeb: Der deutsche Antheil des Bisthumes Trient. Weger, 1866, S. 774.