Essershausen

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Essershausen
Gemeinde Weilmünster
Wappen von Essershausen
Koordinaten: 50° 27′ N, 8° 20′ OKoordinaten: 50° 27′ 28″ N, 8° 19′ 34″ O
Höhe: 157 m ü. NHN
Fläche: 3,96 km²[1]
Einwohner: 193 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35789
Vorwahl: 06472

Essershausen ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus im Weiltal, 4,4 km nordwestlich des Kernortes Weilmünster. Durch den Ort führt die Landesstraße 3025.

Evangelische Kirche
Edelsberger Straße

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Jahr 1233 als Sitz eines Reichsritters. Damals hieß das Dorf Eschershusen. Der Ortsname änderte sich dann über Eichschershusen, Eschershusen, Aschesshusen, Eschersshusen, Eschershausen und Essershaußen zum heutigen Essershausen. Der Ritter lebte in einem Gehöft mitten im Tal, von einem Wassergraben umgeben. Erhalten ist der neuzeitlich überbaute Burghügel im Weiltal (Hofstraße 5). Eine zweite Burganlage befand sich nordöstlich des Dorfes auf einem vom Gundersbach umflossenen Bergsporn an der Verlängerung des Bermbacher Weges im Wald. Vom Waldweg aus sichtbar sind der Halsgraben und dahinter der Burghügel auf dem Bergsporn über dem Gundersbach.

1391 wurde die Kirche erbaut. Im Jahr 1520 wurde das Dorf zur Pfarre erhoben. Zum Kirchspiel gehören Bermbach, Laimbach und Edelsberg. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Ortsnähe Eisenstein abgebaut.

Essershausen hatte einen Bahnhof an der Weiltalbahn. Die Bahnstrecke wurde 1889 erbaut und 1990 abgebaut, nachdem bereits 1969 der Personenverkehr eingestellt worden war.

Hessische Gebietsreform 1970–77

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[3] Essershausen wurde zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis eingemeindet.[4][5] Für alle 12 ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilmünster wurden Ortsbezirke gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Essershausen angehört(e):[1][7]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Essershausen 213 Einwohner. Darunter waren 18 (8,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 90 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 45 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 93 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 63 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

• 1630: 12 Haushaltungen[9]
Essershausen: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020
Jahr  Einwohner
1825
  
141
1834
  
145
1840
  
154
1846
  
167
1852
  
170
1858
  
178
1864
  
199
1871
  
224
1875
  
215
1885
  
220
1895
  
226
1905
  
219
1910
  
219
1925
  
204
1939
  
188
1946
  
281
1950
  
294
1956
  
270
1961
  
231
1967
  
249
1970
  
224
1987
  
242
1993
  
281
1996
  
240
2001
  
234
2005
  
213
2010
  
219
2011
  
213
2015
  
201
2020
  
193
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970:[9][2]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 210 evangelische (= 95,45 %), 10 katholische (= 4,55 %) Einwohner[1]
• 1961: 162 evangelische (= 70,13 %), 67 katholische (= 29,00 %) Einwohner[1]

Für Essershausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Essershausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,00 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Pro Essershausen“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Daniel Rosenkranz zum Ortsvorsteher.[11]

Wappen von Essershausen
Wappen von Essershausen
Blasonierung: „In Blau einen goldenen rot-bewehrten Adler.“[12]

Das Wappen wurde am 18. Februar 1955 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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Für die Kulturdenkmäler in der Gemeinde siehe Liste der Kulturdenkmäler in Essershausen.

Auf Ortsebene bestehen die Vereine Evangelische Frauenhilfe Essershausen, Naturschutzbund Deutschland (NABU) - Ortsgruppe Essershausen, die Freiwillige Feuerwehr Essershausen e. V. gegr. 1934, der Wander- und Grillverein Essershausen, der Sheriff-Club e. V., der Minitreff und der Fußballclub Essershausen e. V.

  • Seit dem Jahr 1934 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Essershausen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort.
  • Es bestehen das Dorfgemeinschaftshaus in der Brückenstraße, der Sportplatz in den Weilwiesen, ein Kinderspielplatz sowie Rad- und Wanderwege.
Commons: Essershausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Abtrennung der Justiz (Justizamt Weilburg) bis 1854.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Weilburg) und Verwaltung.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weilmünster.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Essershausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  3. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. a b Ortsteil Essershausen. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  10. Ortsbeiratswahl Essershausen. In: Votemanager. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.
  11. Ortsbeirat Essershausen. In: Rathausinformationssystem. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.
  12. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Essershausen im Oberlahnkreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 18. Februar 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 10, S. 214, Punkt 252 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).