Eugen Hanetzog

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Eugen Friedrich Wilhelm Hanetzog (* 6. August 1860 in Carlsruhe (Oberschlesien); † 11. August 1921 in Berlin)[1] war ein deutscher Historien- und Genremaler sowie Illustrator.

Eugen Hanetzog war ein Sohn des Forstrentmeisters Friedrich Hanetzog und dessen Frau Hedwig, geb. Pfeiffer.[2] Ab 1876 war er an der Kunstakademie in Berlin Schüler bei Paul Thumann, Max Michael, Ernst Hildebrand und Anton von Werner. Bereits als Student war er seit 1884 mit seinen Werken auf den Kunstausstellungen der Akademie und ab 1894 auf den Großen Berliner Kunstausstellungen vorwiegend mit Öl- und Gouachebildern vertreten. Als Meisteratelierschüler Anton von Werners und E. Hildebrands wurde ihm von der Akademie der Preis der Adolf-Ginsberg-Stiftung für 1889 in Höhe von 2000 Mark verliehen.[3][4]

Die Berliner Adressbücher führten ihn ab 1892 als Maler. 1905–1908 betrieb er eine „akademische Malschule“ und ab 1908 ein „Atelier für Kunst- und Kunstgewerbe“, zeitweise auch unter dem Namen Hanetzog & Stephan.[5][6][7][8] Etwa um 1900 gab er Abendkurse an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums.

Hanetzog war zunächst als Historien- und Genremaler tätig, belegt etwa durch das 1884 auf der Berliner Akademieausstellung gezeigte Gemälde Iphigenie erkennt ihren Bruder Orestes, das ein Hauptwerk des Künstlers darstellt. Es zeigt eine Episode aus Euripides’ Tragödie Iphigenie bei den Taurern.[9] Hervorzuheben ist auch ein Fresko, das er 1886 für die Familie des Fabrikanten Samuel Fränkel in Neustadt in Oberschlesien fertigte. Die Auffindung des Moses füllt eine komplette Wand im Saal des ersten Stockwerks der Villa, das heute als Kulturzentrum genutzt wird.[10] Hanetzog ist heute vor allem als Buchillustrator bekannt. Der Illustration von Büchern widmete er sich nach 1900 zunehmend, vorwiegend für den von Walther Bloch-Wunschmann (1873–1915) gegründeten Verlag Jugendhort.

Werke (Auswahl)

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Malerei
  • Iphigenie erkennt ihren Bruder Orestes. Ölgemälde, 128,5 × 162,5 cm, Berlin 1884[9][11][12]
  • Harfenspielerin. Gouache, Berlin 1888[13]
  • Zigeunerin. Gouache, Berlin 1888[14]
Fresken
Illustrationen

Einzelnachweise

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  1. Standesamt Neukölln III, Sterberegister, Nr. 428/1921.
  2. Standesamt Neukölln III, Eheregister, Nr. 542/1913.
  3. Die Kunst für Alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 4.1888–1889, S. 123. (ub.uni-heidelberg.de)
  4. Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. 24.1889, S. 217. (ub.uni-heidelberg.de)
  5. Hanetzog, Eugen. In: Berliner Adreßbuch, 1905, Teil 2, S. 718. „Kunstmaler, akadem. Malschule, SW47, Wartenburgstr. 14“.
  6. Hanetzog, Eugen. In: Berliner Adreßbuch, 1908, Teil 2, S. 852. „Atel. f. Kunst. u. Kunstgewerbe, Spez. gepunzte Lederwr. Adressen, Diplome, Albums, Mappen u. Dedikationen, SW47, Wartenburgstr. 14 H.III. T“.
  7. Hanetzog & Stephan. In: Berliner Adreßbuch, 1909, Teil 2, S. 893. „Atel. f. Kunst. u. Kunstgewerbe, SW47, Wartenburgstr. 14 H.III. T. VI. 13237 Inh. Eugen Hanetzog u. Franz Stephan.“ (als Person: Hanetzog, Eugen, Maler, SW47, Wartenburgstr. 14. H.III. T. VI. 13237 s. Hanetzog & Stephan).
  8. Hanetzog, Eugen. In: Berliner Adreßbuch, 1920, Teil 2, S. 931. „Kunstmaler, Neukölln, Richardplatz 21 III“ (= Adr. der Witwe ab 1922: Hanetzog, Hedwig, Ww.).
  9. a b Eugen Hanetzog: Iphigenie erkennt ihren Bruder Orestes. Abbildung beim Kunstauktionshaus Lempertz in Köln.
  10. a b Factory owner’s villa, currently a cultural centre – Fabrikantenvilla, heute Kulturzentrum., National Institute of Cultural Heritage / Narodowy Instytut Dziedzictwa (englisch/polnisch), Bild 12/15.
  11. Original Ölgemälde im Original Florentinerrahmen, 207 × 173 cm Querformat, Eugen Hanetzog, Historienmaler. In: Die Weltkunst. 17.1943, Nr. 19/22 vom 30. Mai 1943, S. 5, Spalte 4.
  12. Eugen Hanetzog in Berlin, Akademie: Unter den Linden 38. # 242 – Iphigenie erkennt ihren Bruder Orestes. In: Verzeichniss der Werke lebender Künstler auf der LVII. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. Berlin 1884, S. 45 und Abb. S. 47.(digishelf.de).
  13. Eugen Hanetzog in Berlin, Unter den Linden 38. # 995 – Harfenspielerin. In: Verzeichniss der Werke lebender Künstler auf der 60. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. Berlin 1888, S. 201 und Abb. S. 202. (digishelf.de).
  14. a b c Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler. … Siehe Literatur.
  15. Hasenheide 80–87. In: Berliner Adreßbuch, 1908, Teil 3, S. 316. „E. Elisabeth-Kinderhospital, V. Reventlow, L., Gräfin, Oberin“ (seinerzeit zu Rixdorf, gegenüber der Einmündung Graefestraße).