Eugenie Werner

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Eugenie Werner (vor 1902 – nach 1921) (Anm.) war eine Schauspielerin.

Werner trat auf der Bühne und zwischen 1911 und 1921 auch im Stummfilm auf. Sie begann ihre Theaterlaufbahn in der österreichischen Provinz: 1902 bis 1903 in Troppau und 1903 bis 1905 in Brünn.[1] Danach wurde sie auch an reichsdeutschen Bühnen beschäftigt: Von 1905 bis 1906 war sie in Würzburg engagiert; in der Spielzeit vom 12. Dezember 1906 bis 1. Mai 1907 war sie Ensemblemitglied am Stadttheater Magdeburg.[2] In der Spielzeit vom 1. September 1906 bis 1. Juni 1907 gastierte sie auch am Schauspiel der „Vereinigten Stadttheater von Cöln am Rhein“.[3]

Von 1907 bis 1908 trat sie in Wien am Johann Strauß-Theater,[4] 1908 bis 1909 in Chemnitz, danach in München und Berlin auf. Seit 1912 spielte sie in Wien, dort bis 1914 am Theater an der Wien, danach 1914 bis 1918 am Theater in der Josefstadt.[5]

1911 wirkte sie in den beiden Asta-Nielsen-Filmen Der fremde Vogel und In dem großen Augenblick des Regisseurs Urban Gad mit, die von der Deutschen Bioscop produziert wurden. Danach war sie noch in weiteren sechs Filmen österreichischer Produktion zu sehen, in denen sie vorwiegend Frauen reiferen Alters verkörperte bzw. in Mütterrollen[6] besetzt war.

(Anm.) 
Vergleiche Incerta 1–3, wovon 1 noch am ehesten zur Gesamtsituation passen würde: Demnach wäre sie 1875 vermutlich in Österreich geboren und in der Zeit des Ersten Weltkrieges in Wien zuhause gewesen; nach dem „Anschluss“ wäre sie, da vermutlich jüdischer Abstammung, im November 1941 von Wien ins litauische Kowno (Kaunas) deportiert und dort ums Leben gebracht worden, wäre also ein Opfer der Shoah. In der Central Database of Shoah Victims’ Names in Yad Vashem wird diese Eugenie Werner geführt.[7] Ob beide Personen identisch sind, wäre noch zu klären.
  • Ingrid Bigler-Marschall (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon, biographisches und bibliographisches Handbuch. Band VI: Weisbrod – Wiel. Verlag Walter de Gruyter, 2006, ISBN 3-11-093611-9.
  • Elisabeth Büttner, Christian Dewald (Hrsg.): Das tägliche Brennen – eine Geschichte des österreichischen Films von den Anfängen bis 1945. Band 1, Verlag Residenz, 2002, ISBN 3-7017-1261-1.
  • Günther Dahlke, Günter Karl (Hrsg.): Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933. Ein Filmführer. 2. Auflage. Henschel-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-89487-009-5, S. 12 f.
  • Thomas Elsaesser, Michael Wedel (Hrsg.): A Second Life: German Cinema’s First Decades. Amsterdam University Press, 1996, ISBN 90-5356-172-2, S. 84, 122.
  • Walter Fritz, Margit Zahradnik (Hrsg.): Im Kino erlebe ich die Welt. 30 Jahre Filmrekonstruktionen im Österreichischen Filmarchiv (= Schriftenreihe des Österreichischen Filmarchivs. Band 30). Verlag Österreichisches Filmarchiv, 1992, S. 8 und S. 34.
  • Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Neuer Theater-Almanach 1907. Verlag Рипол Классик, 2012, ISBN 978-5-87511-118-1.
  • Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Neuer Theater-Almanach 1908. Verlag Рипол Классик, 2012, ISBN 978-5-87511-118-1.
  • Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch: theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch …. Band 25. F.A. Günther & Sohn a.-g., 1914.
  • Jörg Schweinitz: Prolog vor dem Film. Nachdenken über ein neues Medium 1909–1914. Reclam, Stuttgart 1992, S. 450.
  • Eine Eugenie Werner (mit Geburtsdatum 11. September 1875) wird als shoah-Opfer geführt bei letter to the stars[8]
  • Eine Eugenie Werner-Reithoffer erscheint als Autorin eines Artikels über „J. Kainz“ in der Zeitschrift Die Maske, 1. Jg. 1935.[9]
  • Eine Eugenie Reithoffer erscheint (mit abweichendem Geburtsdatum) in der holocaust list Avotaynu: „Reithoffer, Eugenie * 24. Februar 1885“.

Einzelnachweise

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  1. laut Deutsches Theater-Lexikon VI, S. 3253, das ansonsten angibt: „Lebensdaten unbek.“
  2. Sie war auch Beisitzerin im Lokalausschuss, vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 493.
  3. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 354.
  4. Sie wohnte in der Florianigasse 58, vgl. Neuer Theater-Almanach 1908, S. 599.
  5. Deutsches Theater Lexikon VI, S. 3253, und Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Band 25, S. 682.
  6. So in dem österreichischen Gesellschaftsdrama Musikantenlene von 1912 und in dem Werbefilm für die Kriegsblinden-Vereinigung Konrad Hartls Lebensschicksal von 1918.
  7. Eugenie Werner in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  8. „Eugenie Werner, Geburtsdatum: 11. September 1875. Letzter bekannter Wohnort: 1170 Wien, Rosenackerstrasse 74, Deportation Wien/Kowno am 23. November 1941, Todesdatum 29. November 1941.“ – lettertothestars.at
  9. Deutsches Theater-Lexikon. Band II: Hurka – Pallenberg. S. 901.