Evangelische Kirche (Oberbeisheim)
Die evangelische Kirche Oberbeisheim ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude im Ortsteil Oberbeisheim der Gemeinde Knüllwald im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde Knüllwald 1 im Kirchenkreis Schwalm-Eder im Sprengel Marburg der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Geschichte und Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Saalkirche wurde von 1720 bis 1725 erbaut. Die Bauzeit fiel in die Regierungszeit des Landgrafen Karl (1677–1730), eines bedeutenden Förderers von Kunst und Kultur in der Landgrafschaft Hessen-Kassel.[1] Das Kirchenschiff ist mit einem Mansarddach bedeckt, aus dessen Mitte sich ein achteckiger, schiefergedeckter Dachreiter mit nach unten gerichteten Klangarkaden erhebt, auf dem eine glockenförmige Haube sitzt. Der Innenraum ist mit einer Spiegeldecke überspannt, die mit Stuck gerahmt ist.
Architektonisch stellt die Kirche ein bedeutendes Zeugnis des evangelischen Kirchenbaus dar. Mit ihrer schlichten Innenausstattung und den zahlreichen Sitzplätzen einschließlich Empore ist sie auf Kanzel, Altar und Taufstein ausgerichtet. Predigt, Abendmahl, Taufe und Gesang stehen damit sinnbildlich im Mittelpunkt des Gottesdienstes und des Kirchenlebens.[2]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirchenausstattung ist schlicht. Die Orgel stammt vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Taufstein stammt vermutlich noch von der vormaligen Wehrkirche an gleicher Stelle, von der noch die umgebenden, hervorragend erhaltenen Wehrmauern stehen. Obwohl die Kirche kein klassisches Beispiel für den sog. osthessischen Bauernbarock abgibt, war sie ursprünglich reichhaltiger ausgeschmückt. So existierten ursprünglich links und rechts des Alters zwei große Engelsfiguren.[3] Ein Blickfang ist das bunte bleiverglaste Fenster, das Anfang der 2000er-Jahre eingesetzt wurde.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen 1, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2008, ISBN 978-3-422-03092-3, S. 709–710.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl-Hermann Wegner: Landgraf Karl – Hessens großer Barockfürst als Förderer von Kunst und Wissenschaft. In: Philippia. Abhandlungen und Berichte aus dem Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel, Bd. 14 (2010), S. 189–196 (online).
- ↑ Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck: Evangelische Bauern-Barock-Kirchen in Osthessen. Kassel 2015, S. 3 (online, abgerufen am 26. September 2024).
- ↑ Christine Thiery: Viele Baustellen: Sanierung der Kirche Oberbeisheim zieht sich hin. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Ausgabe Knüllwald, 11. März 2022, abgerufen am 26. September 2024.
Koordinaten: 51° 2′ 6,8″ N, 9° 29′ 57,9″ O