Evangelische Kirche Schitomir

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Evangelische Kirche Schitomir

Basisdaten
Konfession Evangelisch-Lutherisch/Baptistisch
Ort Schytomyr, Ukraine, Ukraine
Baugeschichte
Architekt Arnold Karlowitsch Ensch
Bauzeit 1894–1896
Baubeschreibung
Baustil Neogotik
Koordinaten 50° 14′ 54″ N, 28° 40′ 32″ OKoordinaten: 50° 14′ 54″ N, 28° 40′ 32″ O
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche Schitomir (ukrainisch Лютера́нська кі́рха) ist ein Kirchenbau in der ukrainischen Stadt Schytomyr.

Auf Geheiß des russischen Kaisers Alexander I. wurde Schitomir 1801 Zentrum des evangelischen Kirchspiels Wolhynien. Jedoch musste die Gemeinde sich in Privathäusern oder gemieteten Räumen treffen.

Durch eine Schenkung erhielt die lutherische Gemeinde 1848 Land für eine Kirche und Pfarrhaus. Nach historischen Karten von Schitomir zu urteilen, wurde auf dem gestifteten Grundstück eine provisorische Kirche gebaut, wahrscheinlich ein Bethaus, obwohl hier gleichzeitig die Adresse einer deutschen Kirche angegeben ist.

Erst von 1894 bis 1896 wurde die heutige steinerne Kirche nach Plänen von Arnold Karlowitsch Ensch erbaut. Der Bau im Stil der Neugotik besticht durch seine guten Proportionen und die sinnvolle Gliederung der Seitenfassaden, die dank der flachen Senkkästen trotz der enormen Größe überraschend solide und leicht wirken.[1]

Mit dem Bevölkerungswachstum der Stadt nahm auch die Zahl der Lutheraner deutlich zu. Laut der Volkszählung von 1912 lebten bereits 1,2 % der Lutheraner (1084 Personen) in der Stadt. Rechts der Kirche stand das Haus des Großvaters des deutschstämmigen sowjetischen Pianisten Swjatoslaw Richter, das nicht mehr erhalten ist.

Die lutherische Kirche wurde in den 1930er Jahren zur Sporthalle „Dynamo“ des Klubs der Polizeibeamten der Tscheka und des NKWD umgewandelt.

Seit 1990 wurde die Kirche wieder religiös von einer Gemeinde der Pan-Ukrainischen Baptistenunion genutzt, die aus den Evangeliumschristen-Baptisten hervorging. Im Jahr 1996 wurde auf dem Kirchenareal für die Niederländische Christliche Akademie „De Driestar“ ein neuer Komplex mit Schule und 25 Meter hohem Glockenturm gebaut. Die Gemeinde der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine in Schytomyr hat heute etwa 50 Gläubige verschiedener Nationalitäten. Evangelische Gottesdienste finden jeden Sonn- und Feiertag um 14:00 Uhr auf Russisch mit teils deutschsprachigem Gebet statt.[2]

Kirchspiel Schitomir

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Zum Kirchspiel gehörten im Kreis Schitomir die Kolonie Faustindorf, Leske, Groß Karolinchen, Klein Karolinchen, Mittelkarolinchen, Brasewka (Rohrbach), im Kreis Rowno Tutschin, die Kolonie Aleksandria, Sofijówka, Friedrichsdorf, Chotenka, im Kreis Nowograd-Wolynsk die Kolonie Josephine, Darosiewka, Nebajówka, Murawa, Janówka, im Kreis Zasław die Kolonie Blumenthal und Slawuta.[3]

1801 – 1825 Georg Burchardt von Ruhl
1826 – 1841 Johannes Gottfried Becker
1842 – 1866 Peter Stelz
1869 – 1907 Heinrich Martin David Wasem
1907 – 1914 Johannes Theodor Ernst Barth
1926 – 1931 Nikolai Adolf Tomberg
1933 – ? Gustav Uhle
1941 – 1942 Samuel Siegfried Lemke

[4]

Commons: Baptist church in Zhytomyr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Андрій Климчук: Євангелістсько-лютеранські кірхи на Волині: історико-архітектурний аспект (Evangelisch-lutherische Kirchen in Wolhynien: historischer und architektonischer Aspekt) (Memento des Originals vom 26. Februar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mista.online
  2. Конфессии и церкви в Житомире и области
  3. Kurt Lück: Deutsche Aufbaukräfte in Wolhynien. In: Schaffen und Schauen, Jahrgang 1931, Heft 6/7 – 8, S. 13–32.
  4. Kirchspiel Schitomir