Euxinograd
Euxinograd (bulgarisch Евксиноград/Ewksinograd) ist die frühere Sommerresidenz der bulgarischen Zaren am Schwarzen Meer.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlage liegt 10 km nordöstlich vom Stadtzentrum der Hafenstadt Warna entfernt, 2 km südwestlich von Konstantin und Helena. Seit 2009 zählt sie zu den nationalen Sicherheitsstandorten in Bulgarien.[1] Auch drei goldgelbe Strände, „Euxinograd-1, 2 und 3“ mit einer Gesamtfläche von 43.215 m² – zudem „Euxinograd-1“ mit Thermalfontäne auf dem Strand – stehen unter Sonderstatus der Residenz Euksinograd, sind somit nur nach Anmeldung und unter Auflagen zugänglich.[2] Der ca. drei Kilometer lange Geländezug umfasst knapp 900 Hektar, darunter rund 500 Hektar Parkanlage, an der Schwarzmeerküste in Richtung Süden zwischen Sweti Konstantin und dem kleinen Fischereihafen Trakata.[3]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gegenwärtige Name stammt von 1893 von Fürstin Marie Louise und leitete sich vom griechischen „Euxeinos Pontos“, was „Schwarzmeer“ und vom bulgarischen „град/grad“, was „Stadt“ bedeutet, ab: Euxinograd – Stadt am Schwarzen Meer.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1880 besuchte der bulgarische Fürst Alexander Battenberg I. das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena“. Angetan von der Natur in Warna und seiner Umgebung entschied er sich dort seine Sommerresidenz zu bauen, wo die Ruinen des Klosters „Der Heilige Dimitar“ standen – zwei Kilometer südwestlich vom Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena“.
Das Kloster „Des Heiligen Dimitar“ wurde zur Residenz des Fürsten und später zur königlichen Residenz umgebaut, die zuerst unter dem Namen „Sandrowo“ und später unter dem Namen Euxinograd bekannt war. Vom ursprünglichen Kloster „Des Heiligen Dimitar“ blieb nur die Erinnerung an das Kloster, an dieser Stelle steht in der heutigen Residenz nur eine kleine Kapelle. Die Wahl für den Standort der Residenz fiel auf das Kloster „Der Heilige Dimitar“ und nicht auf das Kloster „Die Heiligen Konstantin und Elena“, so dass sich in der Umgebung des zweiten der Urlaubsort entwickelte.
Später hat der Staat die Residenz für 1.400.000 goldene Lewa gekauft und sie an den Zar Ferdinand I. verschenkt. Am 12. September 1917 verstarb hier dessen zweite Gemahlin Zarin Eleonore.[4]
Der Weinkeller von Euxinograd ist genau so bekannt wie das Schloss. Er war 1891 für die Königliche Familie und deren Gäste errichtet worden und befindet sich auf 2 Etagen unter dem Erdgeschoss. Die größten Fässer fassen bis zu 3145 Liter. Heutzutage produziert der Weinkeller ca. 120 Flaschen Wein. Für Kenner sind dort 12 Sorten Weißwein und 7 Sorten Weinbrand zu verkosten, die Beste davon ist Euxignak.
Der bulgarische Architekt Georgi Fingow restaurierte das Kloster des Hl. Dimitars 1906.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die neobarocken Anlage wurde nach den Plänen des österreichischen Architekten Viktor Rumpelmayer erbaut. Die Gesamtfläche von Euxinograd beträgt ca. 800 ha. 550 ha gehören zum Park, der hauptsächlich vom französischen Dendrologen Neumeyer angelegt wurde. Unter den Sehenswürdigkeiten sind 310 Pflanzenarten, von denen ein Teil aus Südfrankreich eingeführt wurde.
Außerdem sehenswert sind der Pferdestall, der Giebel, der 1890 in Teilen vom französischen Schloss Saint-Cloud eingeführt wurde, sowie die Sonnenuhr, die dem König Ferdinand von der britischen Queen Victoria geschenkt wurde.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Евксиноград, journey.bg
- Geschichte von Euxinograd, varna-bg.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Плажът в Евксиноград става обект на националната сигурност. 9. Mai 2023, abgerufen am 12. November 2024 (bulgarisch).
- ↑ Dnevnik.bg: Кой се разпорежда със "закритите" плажове край "Евксиноград". 13. September 2020, abgerufen am 12. November 2024 (bulgarisch).
- ↑ Дворец Евксиноград. Abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Hans-Joachim Böttcher: Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861 - 1948 - Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron. Osteuropazentrum Berlin-Verlag (Anthea Verlagsgruppe), Berlin 2019, ISBN 978-3-89998-296-1, S. 321 - 327.
Koordinaten: 43° 13′ 38,3″ N, 28° 0′ 27,7″ O