Fährmannsfest Hannover
Das Fährmannsfest Hannover ist ein dreitägiges Musik- und Kulturfest in Hannover. Es findet jedes Jahr an einem Augustwochenende in den Stadtteilen Linden-Nord und Calenberger Neustadt südlich des FAUST-Geländes am Zusammenfluss von Ihme und Leine statt. Das Fest ist mit etwa 10.000 Besuchern das größte alternative Open-Air-Festival in der Region Hannover und wird auch „Das kleine Woodstock an der Leine“ genannt.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fährmannsfest entstand 1983 aus der spontanen Idee, ein kleines Open Air für Freunde der Rockmusik zu veranstalten. Es wurde im August 1983 erstmals an der Justus-Garten-Brücke über die Ihme veranstaltet. Seitdem ist aus dem sommerlichen Stadtteilfest ein kleines Festival mit überregionaler Bekanntheit geworden, das von Freitag bis Sonntag stattfindet. Von der Konzeption her war es ein Nachbarschaftsfest und eine „Umsonst und draußen“- Veranstaltung, deren Kosten durch den Verkauf von Speisen und Getränken bestritten wurden. Dies ist in einem großflächigen, eintrittsfreien Bereich beibehalten worden. Jedoch für den abgegrenzten Bereich des Musikfestivals wird inzwischen an zwei von drei Veranstaltungstagen Eintritt zur Deckung der Kosten erhoben.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Festes beruht auf einer früheren Seilfähre über die Ihme, die von 1877 bis 1947 beim damals auf der Landzunge zwischen Ihme und Leine gelegenen Gartenlokal Justus Garten Hannover mit Linden verband.[1] Das Lokal wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört, sein Grundstück ist der heutige Veranstaltungsort. Die Fährstelle befand sich beim FAUST-Gelände.
Chaostage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Chaostagen 1995 in der Nordstadt mit Straßenschlachten verlagerte sich am 5. August das Geschehen nach Linden, wo das Fährmannsfest stattfand. Viele bekamen den Eindruck, dort fände ein Punktreffen statt, da Auftritte der Punkbands Pressureflip aus Hannover und Total Chaos aus Los Angeles angekündigt waren. Nachdem am frühen Abend ein Bierstand mit den Worten „Freibier für alle!“ überfallen wurde, eskalierte die Situation und die Polizei stürmte das Gelände.
Programmangebot
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musikfestival
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im eintrittspflichtigen Bereich des Fährmannsfestes gaben in den Anfangsjahren örtliche Musikgruppen den Ton an. Es ging nicht um große Namen, sondern um die Förderung junger Musikgruppen, denen Gelegenheit geboten werden sollte, auf einer technisch hochwertigen Bühne vor großem Publikum aufzutreten. Inzwischen sind jeden Abend auch mehrere überregional bekannte Bands im Programm.
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Ten Years After beim Fährmannsfest 2009
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Schandmaul, 2009
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Tito & Tarantula, 2011
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Werner Nadolnys Jane, 2011
Kinder- und Kulturfest
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im eintrittsfreien Bereich findet ein Kinder- und Kulturfest statt. Angebote für die vielen Kinder aus den umliegenden Stadtteilen sind Hüpfkissen, Animation zum Malen, Kleinkunsttheater, Märchenstunde, Zirkusvorführungen.
Beim Kulturfest werden auch Darbietungen musikalischer Art geboten. Darüber hinaus stellen Initiativen, Vereine, Parteien und Gruppen der umliegenden Stadtteile ihre Tätigkeit vor. Sie repräsentieren viele Bereiche gemeinnützigen Engagements in Hannover. Daneben lockert eine beschränkte Zahl von Verkaufsständen die Atmosphäre auf und bietet Gelegenheit zum Flanieren und zum Gespräch.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Günter Gebhardt: Militärwesen, Verkehr und Wirtschaft in der Mitte des Kurfürstentums und Königreichs Hannover 1692 - 1866 ( = Studien zur niedersächsischen Landesgeschichte, Bd. 1), Stuttgart: Ibidem-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8382-0184-9, S. 134; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Koordinaten: 52° 22′ 36,6″ N, 9° 42′ 49″ O